Die Silvretta Classic im Ford Capri RS

Danke Capri, danke Wolfgang!

Nach drei Tagen im cordbezogenen Schalensitz des Ford Capri RS 2600 darf man ruhig mal sagen: Uhh, yeah, was für eine geile Karre!

Silvretta Classic 2013, Ford Capri RS Foto: Thomas Kurz 4 Bilder

Wenn alle über 40jährigen noch solche Rocker wären.... Klar, man sieht im die Jahre der Erfahrung an. Wer einmal über die lange mattschwarze Haube mit der angedeuteten Hutze auf die Straße gepeilt hat, der wünscht sich die Siebziger zurück – ohne Euro-Normen und Premiumgesülz.

Gut aufgelegter V6 mit Kugelfischer-Einspritzung

Vorn ein gut aufgelegter V6, per Kugelfischer-Einspritzung gefüttert und hintenraus eine Auspuffanlage, der man anscheinend ein paar unnötige Bleche explantierte. Herrlich, so ein Ansprechverhalten plus freizügiges Röhren bekommt man ja heute ohne Tricks gar nicht mehr hin. Der 71er-Motor darf sich ohne Hemmungen aus dem Tank bedienen, sich einen leckeren Cocktail mixen lassen.

Hinzu kommen eine sanfte Kupplung und ein Vierganggetriebe, das trotz leichten Spiels hervorragend zuverlässig rastet. In drei Tagen aufreibenden Rallye-Betriebs gab es jedenfalls weder einen Verschalter noch einen Abwürger. Ganz klar, lieber Ford Capri RS, die Strafpunkte gehen ausschleißlich auf unsere Kappe, nicht auf Deine.

Wolfgang Laufer, das Kölsche Original

Doch diese mechanische Zuverlässigkeit kommt nicht von ungefähr, sie hat sogar einen Namen: Wolfgang Laufer, Kölner Original und seit 20 Jahren bei Ford fürs historische Material zuständig. Dabei steht "Original" und "Kölner" nicht für Klüngel und lässige Einstellung, sondern für gute Laune bei gleichzeitig akribischer Präzision. Seine to do-Listen sind legendär, seine scharfen Sinne gefürchtet.

Spätestens diejenigen, die mit ihm mal mit dem Ford Model T unterwegs waren wissen, wie sehr jemand Mechanik leben und lieben kann. Und wenn schon die diesmal eingesetzten Ford Capri RS 2600 und 17 M RS keine Hilfe brauchten, fanden sich andere, die für eine helfende Hand dankbar waren. Zum letzten Mal leider, denn diese Silvretta-Rallye war seine letzte, Wolfgang geht in Ruhestand.

Danke und auf Widersehen!