Pro & Contra Porsche 911

Gibt es Alternativen zum Elfer?

Der Porsche 911 ist unerreicht in seiner Anziehungskraft - was sich auch auf die Preise auswirkt. Gibt es Alternativen? Die einen sagen so, die anderen so - 2 Meinungen von 2 Motor Klassik-Redakteuren.

Porsche 911 Foto: Archiv 11 Bilder

Motor Klassik-Chefredakteur Hans-Jörg Götzl sagt: "Sorry, aber zum Neunelf gibt es - leider - keine wirkliche Alternative"

Glauben Sie mir, ich wünschte, es wäre so. Auch mir gehen manche Begleitumstände des Porsche 911 gewaltig auf den Geist. Etwa, wenn bei einem historischen 24h-Rennen von 30 Startern 17 Autos das Ziel erreichen und davon 16 aus Stuttgart-Zuffenhausen stammen. Oder dass man sich bei einer Rallye mit dutzenden anderen 911-Fahrern um die Startplätze streiten muss.

Kein anderer Sportwagen ist so zuverlässig

Andererseits ist dieses Phänomen der Tatsache geschuldet, dass kein anderer Sportwagen so zuverlässig ist. Außerdem gibt es kein anderes Auto, das so fährt, klingt und riecht wie ein Porsche 911 - in der Summe seiner Eigenschaften ist dieses verflixte Ding einfach nicht zu schlagen.

Das hat natürlich seinen Preis. Doch Porsche fahren war nie billig, höchstens preis-wert. Und ja, die frühen Modelle haben kräftig angezogen, auch wenn Sie sich von den "911 S für 150.000 Euro verkauft"-Meldungen nicht blenden lassen sollten. Noch immer gibt es brauchbare G-Modelle für um die 25.000 Euro. Kaufen, kann ich da nur raten. Denn die Alternative zu einem frühen Porsche 911 kann nur ein später 911 sein.

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Natürlich ist der Porsche 911 ein tolles Auto. Sportlich, gut aussehend und obendrein mit einer lupenreinen Erfolgsbilanz. Und natürlich gehört es zu den angenehmen Seiten meines Jobs, ab und zu einen 911 zu fahren. Vom ersten Targa mit flexibler Heckscheibe über einen 1973er Carrera bis hin zum Turbo war eigentlich alles dabei, und um es kurz zu machen: Ich habe jeden Kilometer genossen.

Doch inzwischen empfinde ich den Hype um den Porsche 911 gelinde gesagt als anstrengend. Dutzendweise Elfer auf jeder Messe, auf jedem Event und bei jeder Rallye. In Metropolen wie München, Frankfurt oder Hamburg (und natürlich auch in Stuttgart) parken Elfer aller Jahrgänge gefühlt längst vor jedem Jugendzentrum.

Dass ein Porsche 911 oft nicht mehr als Fahrmaschine, sondern in einigen Kreisen nur noch als modisches Accessoire (oder als Geldanlage) gehalten wird, macht die Sache nicht besser. Die Preisentwicklung für dieses Auto ist rational ohnehin noch schwer zu begründen. Von den Ersatzteilpreisen will ich an dieser Stelle gar nicht reden. Alternative Antriebe? Gerne!