Straßenmodelle von Maserati

Die 20 heißesten Maserati

Die wechselvolle Geschichte von Maserati beginnt 1914 mit der Gründung einer Werkstatt für sportliche Autos. Bis 1947 baute Maserati nur hochwertige Rennwagen, danach auch Straßenautos für Enthusiasten.

Firmensitz Foto: Archiv 23 Bilder

Maserati - eine Familie von Rennfahrern und Technikern

Von den sechs Maserati-Brüdern Carlo, Bindo, Alfieri, Mario, Ettore und Ernesto, die zwischen 1881 und 1898 in Voghera bei Pavia zur Welt kamen, entwickelten sich die meisten zu angesehenen Automobiltechnikern und teilweise auch Rennfahrern. Ihr Vater Rodolfo, ein technikbegeisterter Lokomotivführer, und der älteste, leider früh verstorbene Bruder Carlo waren die großen Vorbilder. Vier von den Brüdern lernten und arbeiteten bei der Automobilfirma Isotta Fraschini.

Alfieri widmete sich zusammen mit Ettore in den folgenden Jahren der Kundenbetreuung von Isotta-Fraschini-Fahrzeugen, um dann im Jahr 1914 seine eigene Werkstatt in Bologna zu eröffnen. Als Personalchef schloss sich noch Ernesto dem jungen Unternehmen an, das zunächst fünf Personen beschäftigte. Dies war die Geburtsstunde der Marke Maserati. Neben der Wartung und bald auch Optimierung von hochwertigen Sportwagen sowie der Vorbereitung eigener Rennwagen machte sich Alfieri Maserati auch mit der Produktion von Zündkerzen einen guten Namen.

Alfieri Maserati holt Klassensieg bei der Targa Florio

Zunächst benutzte man Komponenten verschiedener Hersteller, um einen schnellen Grand-Prix-Rennwagen auf die Räder zu stellen. Schließlich baute Alfieri Maserati 1926 einen eigenen kompressorgeladenen 1,5-Liter-Reihenachtzylinder mit zwei obenliegenden Nockenwellen und Trockensumpf-Schmierung. Die technische Basis stammte noch von dem für Diatto entwickelten erfolgreichen Vorgängermodell.

Gleich bei seinem ersten Einsatz während der Targa Florio gewann der Tipo 26 mit Alfieri Maserati am Steuer die 1,5-Liter-Klasse und wurde Neunter im Gesamtklassement. Der Tipo 26 trug erstmals den Maserati-Dreizack am Kühler. Das Markenzeichen entwarf Alfieris jüngerer Bruder und Kunstzeichner Mario. Dem Tipo 26 folgten zahlreiche legendäre Rennwagen.

Adolfo Orsi übernimmt 1937 Maserati

Fünf Jahre nach dem frühen Tod von Alfieri im Jahr 1932 als Folge eines Rennunfalls erhielt die stets von Geldsorgen geplagte Firma einen neuen Besitzer: Der Industrie- und Immobilien-Baron Adolfo Orsi übernahm 1937 Maserati und garantierte Ernesto, Ettore sowie dem neu eingestellten Bindo für zehn Jahre die technische Leitung. Nach deren Ausstieg musste der Name Maserati jedoch exklusiv für die jetzt in Modena gebauten Fahrzeuge bestehen bleiben.

Erster Straßensportwagen wird 1947 vorgestellt

Die Kriegsjahre und die Zeit danach überstand Maserati mit der Produktion von Batterien, Akkus und kleinen Elektrolastwagen. Auf dem Genfer Automobilsalon von 1947 stand schließlich der Vorläufer des ersten Straßen-Coupés. Diesem futuristischen Pinin-Farina- Entwurf folgte eine etwas gemäßigtere Variante. Vom 1500 Gran Tourismo entstanden bis 1950 immerhin 61 Exemplare. Es war der Beginn einer neuen Maserati-Ära, in der jetzt die Straßenfahrzeuge dominierten.

Die Konstrukteure Gioacchino Colombo und Giulio Alfieri, der ab 1954 bei Maserati Chefingenieur war, ersetzten die inzwischen ausgeschiedenen Maserati-Brüder. Ernesto, Ettore und Bindo gründeten 1947 die neue Sportwagenmarke OSCA. Vor allem der neue Technikchef Alfieri prägte bis zur Ölkrise im Jahr 1973 die goldene Maserati-Ära mit den großen Klassikern wie 3500 GT, Quattroporte, Mistral und Ghibli.

Neuanfang unter Alejandro de Tomaso

Seit 1967 gehörte Maserati zu Citroën, für deren Luxus-Coupé SM ein neuer V6-Motor entstand. Hierfür wurden 500 neue Arbeiter eingestellt, sodass bei Maserati jetzt 920 Menschen tätig waren. Es entstanden die Modelle Indy, Bora, Khamsin und Merak.

Energiekrise, Tempolimit und Luxussteuer machten Maserati Mitte der Siebziger schwer zu schaffen, sodass das Unternehmen in das Firmenkonsortium von Alejandro de Tomaso eingegliedert wurde. De Tomaso reduzierte das bisherige Maserati-Programm auf das Kompakt-Coupé Biturbo und setzte auf höhere Stückzahlen. Aus dem Biturbo entstand eine ganze Modellfamilie, die das Überleben der Marke bis zur Übernahme durch Fiat 1993 sicherte. Außerdem machen es heute die Biturbo-Modelle möglich, für kleines Geld einen Maserati zu fahren.