Wertanlage, die Spaß macht

4 Autos, die immer wertvoller werden

Nein, wir wollen hier nicht Fahr- zu Stehzeugen machen. Vielmehr nennen wir 4 Kandidaten, die das Tal der Tränen durchstanden haben und auch wenn sie gefahren werden, kaum noch günstiger werden.

Alfa Romeo Montreal, Frontansicht Foto: Archiv 23 Bilder

Was sich nett anhört, war nicht schmeichelhaft gemeint. Dem Vernehmen nach verunglimpfte ein niederländischer Journalist den 2CV anlässlich seiner Präsentation als „hässliches Entlein“. Glücklicherweise blieb dem Auto vom zweifelhaften Geschmacksurteil nur der Name: Ente. Wobei ja auch ihr Fahrverhalten Watscheliges hat. Das Blech ist dünn und rostmunter, der Wagen mit dem Zweizylinder-Boxer erst sehr lahm (9 PS), später dann nur noch lahm (29 PS). Was soll’s? Was ist alle Geschwindigkeit gegen das Unbeschwerte, das die Ente vermittelt. Kein Auto bringt mehr Gelassenheit. Durch kein noch so schickes Interieur weht mehr Leichtigkeit als durch den einfach gemütlichen Blechraum einer Ente mit offenem Rolldach. Aber: Sie wird immer teurer. Locker erreichen gepflegte Exemplare fünfstellige Preise. Ihren eigentlichen Wert gibt auch das nicht wieder.

  • vom Citroën 2CV wurden 3.868.631 Exemplare gebaut
  • Zweizylinder-Boxermotor, gebläsegekühlt, 602 cm3, 29 PS, 620 kg
  • Vmax 116 km/h
  • Bauzeit: 1949 bis 1990
  • Preise ab 8.000 Euro 


Von der Prollkiste zum gesuchten Klassiker

Armer Dreier. Der BMW 3er der Baureihe E30 leidet noch immer unter dem Ruf der verbastelten Prollkiste, wird sich vermutlich nie ganz davon befreien können. Dennoch mausern sich gerade die offenen E30-Modelle klammheimlich zu gesuchten Youngtimern, und die Argumente sind dabei auf ihrer Seite: das Design gleichermaßen attraktiv wie zeitlos (zumindest im Originalzustand), dazu diese grandiosen Fahreigenschaften und eine uneingeschränkte Alltagstauglichkeit.

Gute 3er-Cabrios, allen voran die Sechszylinder BMW 325i und 320i, wechseln derzeit nur mit einem Aufpreis ihren Besitzer. Doch selbst die offenen Vierzylinder verbuchen momentan ein spürbar gesteigertes Interesse. Und wer gar ein M3-Cabriolet in seiner Garage stehen hat, denkt derzeit vermutlich nicht einmal im Traum an einen Verkauf. Könnte ja sein, dass dieser Kerl einem einmal den Ruhestand vergoldet. Ob es wirklich ganz so weit kommen wird? Hm, schwer zu sagen. Aber lassen wir uns doch überraschen.

  • von dem BMW E30 Cabrio wurden 143.425 Exemplare gebaut
  • Bauzeit: 1985 bis 1993
  • Sechszylinder-Reihenmotor, 2498 cm³, 170 PS, Gewicht 1320 kg
  • Vmax 220 km/h
  • Preise ab 5.000 Euro.

T-Modell mit grandioser Vielseitigkeit

Hätte man es damals nur schon besser gewusst. Man wäre vorsichtiger gewesen und hätte das Mercedes T-Modell der Baureihe W123 weniger genutzt als gepflegt und umsorgt. Doch dem stand die grandiose Vielseitigkeit des ersten Serienkombis von Mercedes entgegen. Einige Exemplare sind ihrem überragenden Nutzwert über die Jahre zum Opfer gefallen. Sie wurden verbraucht, verkauft, verschifft nach Afrika.

Und sehr rostresistent sind sie ja nun auch nicht, die T-Modelle von Mercedes, und das bedingt die mittlerweile strammen Preise, die für ordentliche W123 aufgerufen werden. Hohe, ja auch astronomische Laufleistungen stehen dem nicht entgegen, was zunächst zählt, ist der Pflegezustand und die Karosseriesubstanz. Sind beide ok hat der Mercedes-Kombi beste Prognosen für eine weitere Wertkarriere. Besonders rar und reizvoll: der W123 mit 300er Turbodiesel.

  • vom Mercedes W 123 T-Modell wurden 199.517 Exemplare gebaut
  • Fünfzylinder-Reihenmotor, 3005 cm3, 121/125 PS, 1.620 kg
  • Vmax 165 km/h
  • Bauzeit: 1978 bis 1986
  • Preise ab ab 5.000 Euro.

Italo-GT mit Rennwagen-Genen

Alfas Achtzylinder-GT ist - noch - ein Sonderangebot. Immer stand er im Schatten anderer italienischer Supercars, deren Preise längst durch die Decke gegangen sind. Dabei ist der Alfa Romeo Montreal nicht weniger exotisch, nicht weniger exklusiv und auch nicht weniger faszinierend. Als Alfa auf der Weltausstellung in Montreal 1967 eine Studie zu den Autos der Zukunft präsentiert, ist das Publikum ob der Form begeistert.

Doch der eigentliche Reiz des Alfa Romeo Montreal, der auf derselben Bodengruppe basiert wie die Giulia, geht von seinem Motor aus, dem V8 des Rennwagens Tipo 33/2, der mit Doppelzündung und vier obenliegenden Nockenwellen 270 PS aus zwei Litern Hubraum kreischt. Diesen Antrieb domestizierte Alfa für den Montreal auf 200 PS.

  • vom Alfa Romeo Montreal wurden 3.925 Exemplare gebaut
  • Achtzylinder-V-Motor, 2.593 cm3, 200 PS, Gewicht 1.310 kg
  • Vmax 220 km/h
  • Bauzeit: 1970 bis 1977
  • Preise ab 25.000 Euro