BMW 745i (E65) Fahrbericht

So ein böser Bangle

Ich muss Ihnen was gestehen: Ich mag Chris Bangle. Und ich würde mir sogar gerne einen von ihm designten BMW kaufen. Am besten den im September 2001 präsentierten 745i der Baureihe E65. So, jetzt wissen Sie es.

BMW 745i (E65), Heckansicht Foto: Archiv 9 Bilder

Meine Güte, was war das zu Beginn des neuen Jahrtausends für eine Aufregung: Lauter selbsternannte Design-Kenner, -Könner und -Connaisseure ereiferten sich über das Aussehen und vor allem über das hochgezogene Heck des neuen Siebeners; im Internet gab es gar Petitionen unter der sinnigen Überschrift „Bmw – Bangle muss weg“.

iDrive wurde scharf kritisiert – und setzte sich dennoch durch

Ich fand das ganze Theater schon damals völlig überzogen und war mir etwa mit BMW-Motorenpapst Paul Rosche einig: Das Ding muss gut gehen und gut liegen, der Kofferraumdeckel ist uns wurst.

Die Fahrleistungen des damaligen Topmodells 745i sind in der Tat nicht von schlechten Eltern. Der 4,4-Liter-V8 treibt den zwei Tonnen schweren Viertürer in sieben Sekunden auf Landstraßentempo, auf der Autobahn ist erst bei 250 Schluss. Das passende Fahrwerk besteht weitgehend aus Leichtmetall und lässt ebenfalls kaum Wünsche offen.

Bleibt noch der iDrive, jener kleine Knubbel auf der Mittelkonsole, mit dem sich die wesentlichen Funktionen der Bordelektronik regeln lassen. Auch er wurde bei der Vorstellung des 7ers hart kritisiert, manche sahen darin den Untergang des Abendlands – inzwischen wurde er von fast allen Herstellern kopiert.

Das Gleiche gilt übrigens für viele Bestandteile des Bangle'schen Designs. Weshalb jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich einen frühen Ersthand-745i zuzulegen – bevor alle merken, wie gut und günstig das Auto derzeit ist.

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