Honda S2000 im Fahrbericht

Drehzahlkönig aus Fernost

Nutzwert-Fans verstehen das Wesen eines Honda S2000 niemals: Der japanische Roadster ist ein Auto, das man wie ein Motorrad aus der Garage holt. Um damit zu fahren – aber ganz bestimmt nicht zum Supermarkt (dafür wäre der Kofferraum auch viel zu klein), sondern zum Spaß. Ausschließlich. Und dabei eine Drehzahlorgie zu feiern.

Honda S2000, Frontansicht Foto: Archiv 10 Bilder

Honda bringt 1999 diesen Zweisitzer mit dem Gesicht einer zornigen Libelle auf den Markt, der optisch zwar einem Roadster gleicht, unter seiner eng geschnittenen und ultrastabilen Karosserie im Grunde jedoch ein Rennwagen ist. Ablagen sucht man rund um die zwei Sitze vergebens, Komfort ebenso, und eine elektrische Schlupfkontrolle ist auch nicht an Bord, dafür jedoch eine 30-prozentige Differenzialsperre. Ach ja: Erstmals seit 35 Jahren treibt Honda bei dem S2000 wieder die Hinterräder an.

Zweiliter-Sauger mit 240 PS holt 5 mal den Titel

Nun aber zum Wesentlichen des Honda S2000, zum Motor. Ein Zweiliter-Vierzylinder-Sauger, der unglaubliche 9.000 Touren dreht und mit einer Literleistung von 120 PS eine neue Bestmarke in dieser Motorenkategorie setzt. Unterm Strich macht das also 240 PS – Porsche benötigte beim 968 drei Liter für die gleiche Leistung.

Leichte Alu-Kolben und Schlepphebel sowie extrem belastbare Ventilfedern sorgen dafür, dass dieses Triebwerk mit seiner VTEC genannten variablen Ventilsteuerung vollgasfest ist. So gesehen darf man sich nicht wundern, dass das Power-Aggregat des Honda S2000 gleich fünf Mal den Titel „International Engine of the Year“ erhielt. Noch Fragen?

Ja, und zwar, wie sich so ein Honda S2000 denn nun fährt. Die Antwort: berauschend. Und ab 7.000/min extrem laut. Kein Auto für Sockenbügler, sondern eines für den Mann im Kind. Alles klar?