Peugeot 605 Fahrbericht

Der feine französische Salonlöwe

Peugeot steht für Kontinuität. Für lange Modelllaufzeiten, ein zeitlos-elegantes Design und für ausgereifte Technik. Das macht die Marke mit dem Löwen so sympathisch.

Peugeot 605, Seitenansicht Foto: Hardy Mutschler 7 Bilder

Als idealer Exponent dieser Philosophie gilt das 90er-Jahre-Flaggschiff Peugeot 605. Eine große, luxuriöse Limousine mit dem Charme des Besonderen. Von Pininfarina in unauffälliger Eleganz eingekleidet, empfiehlt sie sich vor allem mit dem kultivierten und geschmeidigen Europa- V6 als echte Alternative zu BMW 525i oder Mercedes 300 E. Doch schon als Vierzylinder vermag der große Peugeot zu überzeugen. Der Leichtmetall-Zweiliter ist ein leiser, elastischer Motor mit genügend Leistungsreserven.

Euro-PRV-V6 mit bis zu 200 PS

Der 90-Grad-Europa-V6 bringt es in seiner letzten Evolutionsstufe als 24-Ventiler mit zwei obenliegenden Nockenwellen, sehr guter Laufkultur und verhaltenem Benzinkonsum auf 200 PS. Citroën XM und Peugeot 606 teilen sich die gleiche Frontantriebs-Plattform mit quer eingebauten Benzin- und Turbodiesel-Motoren. Trotz des Verzichts auf die komplexe Hydropneumatik geriet das Fahrwerk des verzinkten 605 mit zwei Hilfsrahmen und Dreiecksquerlenker- Hinterachse ungewöhnlich aufwendig.

Vorne kommt eine konventionelle McPherson-Federbeinachse zum Einsatz.Die hierzulande geringe Verbreitung macht den großen Peugeot zum Geheimtipp, stets wirkt er teurer und jünger als er ist, weil er sich zeitlos gibt und schwer einschätzen lässt. Gerade weil er wenig kostet, sollte man sich im Zweifelsfall einen gut ausgestatteten V6 mit Lederpolsterung gönnen. Das Wartungsheft muss aber durchgestempelt sein, denn vernachlässigte 605 rächen sich mit hohen Folgekosten.