Renault Mégane Cabrio von Karmann

Offen fahren für 2.000 Euro

Ich habe ein großes Herz für billige Exoten, deshalb stand die skurrile und wenig beliebte Coupé-Version Renault Mégane Coach schon öfter auf meinem virtuellen Parkplatz bei mobile.de.

Renault Mégane Cabrio, Frontansicht Foto: Archiv 11 Bilder

Offen fahren für 2.000 Euro

Das Renault Mégane Coupé ist ein Auto mit fast so hohem Gelbanteil in der Produktion wie ein Ferrari F 355, nur leider nicht so attraktiv. Das von Karmann aufgeschnittene und mit einem elektrischen Verdeck versehene Mégane Cabrio ist auch nicht viel teurer, also warum nicht gleich offen fahren für schlanke 2.000 Euro. In den Mégane verliebt man sich mangels optischer Reize nicht sofort, sondern erst nach der Probefahrt. Weil nämlich das deutsch-französische Cabrio als Zweiliter-DOHC mit 147 PS so unglaublich souverän motorisiert ist.

Maximaltempo 215 km/h und Nullhundert in 9,5 s, das sind potente BMW-320i-Werte, die hinter dem unscheinbaren Hausfrauengesicht des Renault Mégane Cabrio verblüffen. Bis auf den wartungsintensiven Zahnriemenantrieb der beiden Nockenwellen (Wechsel alle 60.000 km) kann man dem aufwendig konstruierten Triebwerk so gar nichts vorwerfen. Es bestimmt den unerwartet sportlichen Charakter dieses agilen offenen Viersitzers, der verwindungssteif genug ist und dessen mehrlagiges Verdeck die perfekte Karmann-Machart vorzeigt.

Dank älteren Damen gibt es noch viele Mégane Cabrios

Wer auf die hinteren Sitze verzichten kann, der erzeugt mit dem zusätzlichen Gepäckraum „Roadbox“ eine imposante Doppelhöcker-Linie wie einst beim legendären Quattro Roadster von Treser. Ich mag ihn lieber pur. Das Fahrwerk zeigt sich archetypisch für die Golf-Klasse, vorne Mc-Phersons, hinten Verbundlenkerachse. Tester lobten damals das fast neutrale Kurvenverhalten, monierten aber die harte Federung. Ältere Damen hatten damals ein Faible für das Renault Mégane Cabrio, deshalb gibt es noch viele gute.