Jensen Interceptor in der Kaufberatung

Manufaktur-Sportwagen

Trotz des problemlosen V8-Antriebs aus dem Hause Chrysler hat der britische Jensen Interceptor seine Tücken. Partielle Rostprobleme und Ersatzteilnöte fordern ein gesundes Budget.

Jensen Interceptor SP, Frontansicht Foto: Hardy Mutschler 5 Bilder

Karosserie-Check

Ein solider Gitterrohrrahmen nach Superleggera-Prinzip bildet das solide Rückgrat des Jensen Interceptor. Doch die kastenförmigen Schweller bieten dem Rost unter der breiten Edelstahlzierleiste viel Angriffsfläche. Im hinteren Teil der Karosserie erwischt es speziell die Radläufe, aber auch das Dach im Bereich der üppigen Scharniere für die Heckklappe. Kantenrost an Türen und Hauben tritt vereinzelt auf. Im Vergleich zu anderen Manufaktur-Supersportwagen kann dem Interceptor eine gute Blech- und Verarbeitungsqualität bescheinigt werden.

Technik-Check

Schluss mit der Mär, simple US-Großserientechnik sei einfach unzerstörbar und komme mit lässiger Wartung aus. Der gusseiserne 7,2-Liter-Chrysler-V8 und die Dreigang-Torqueflite-Automatik des Jensen Interceptor halten nur bei regelmäßigem Service und schonender Behandlung wirklich lange. Außerdem verlangt sie auch wegen ihrer thermischen Sensibilität nach kundigen Mechanikern.

Die drei Holley-Vergaser des SP machen Probleme, es ist sehr schwierig, sie dauerhaft gut einzustellen. Wohl kaum ein Jensen Interceptor auf dem Markt dürfte die 200.000-km-Marke überschritten haben, eher Standschäden sind das Problem - viele Autos kommen aus Sammlungen. Außerhalb Englands (Rechtslenker) sind die Chancen auf ein gutes Auto in der Schweiz und den USA am besten.

Preise

Ein Jensen Interceptor Mk III in Zustand 2 wird von classic-tax mit 33.000 Euro gelistet. Für rund 6.700 Euro kann man mäßige Exemplare kaufen.

Bei Einführung 1970 (Interceptor Mk II ) :
65.200 Mark

Ersatzteile

Prinzipiell gibt es alles für den Jensen Interceptor, die Chrysler Mopar-Technik sowieso, aber nach Karosserie und Ausstattungsteilen muss man lange suchen. Hilfe im Einzelfall verspricht Martin Robey in Nuneaton, GB, www.martinrobey.com, der nach dem Konkurs alle Jensen-Ersatzteile en bloc aufkaufte. Der Jensen ist ein Sonderfall.

Wertungen

Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage

Fazit

Trotz des problemlosen V8-Antriebs aus dem Hause Chrysler hat der britische Jensen Interceptor seine Tücken. Partielle Rostprobleme und Ersatzteilnöte fordern ein gesundes Budget.