Kaufberatung Porsche 911 SC, 911 Carrera

Augen ganz weit auf beim 911er-Kauf

Merke: Es gibt keine billigen Porsche 911! Nur schlecht gepflegte und mangelhaft gewartete Groschengräber. Also gilt hier besonders: Augen auf beim Autokauf. Es gilt, die vielen Blender zu entlarven, sonst kann es sehr teuer werden. Gut gepflegte Exemplare sind dankbare Klassiker.

Porsche 911SC, Baujahr 1981 Foto: Hans-Dieter Seufert 6 Bilder

Karosserie-Check

Die feuerverzinkte Karosserie ist bei den späteren Porsche 911 kein Allheilmittel gegen Rost. Mechanische Beanspruchung, Kapillarwirkung oder Reparturschweißungen bei Unfallschäden können die Zinkschicht schwächen. Generell ist der Rostschutz vorbildlich. Besonderes Misstrauen ist jedoch bei USA-Importen geboten - Magnet und ein Lackdichtemesser gehören deshalb zum Grundbesteck jeder Inspektion. Typische Rostherde der Porsche 911-Karosserie sind der Vorderachsträger zwischen den Querlenkern, die Türschweller und Einstiegsbleche in Höhe der B Säule, die Türböden und das kritische Dreieck zwischen A-Säule, Windfang und Windschutzscheibenrahmen. Verschleißanfällig sind auch die Polster und die Dachdichtungen beim Targa.

Technik-Check

Anders als die 2,7-Liter-Motoren und ihre ebenfalls auf einem Magnesiumblock basierenden Vorgänger gelten die 3,0- und 3,3-Liter Porsche 911er mit Aluminium-Motorgehäuse als unproblematischer und standfester. Dennoch können auch hier die Stehbolzen abreißen und die Kettenspanner verschlissen sein, beides offenbart sich dem Kenner durch eigentümliche Geräusche. Ein geringer Ölverlust an den Gehäusehälften und an den Ventildeckeldichtungen ist bei dem aufwändigen Triebwerk normal. Ein gut gewarteter und schonend gefahrener Motor kann Laufleistungen bis zu 300.000 Kilometer erreichen, deshalb ist beim Porsche 911 ein lückenloser Inspektionsnachweis besonders wichtig. Das G50-Getriebe ab 1987 ist langlebiger und laufruhiger als das 915er.

Preise

Die Preise für Porsche 911 SC beginnen bei knapp 10.000 Euro für mäßig erhaltene Exemplare. Gute liegen bei rund 33.000 Euro, Cabrios nochmal rund 4.000 Euro darüber.

Bei Einführung 1977 (Porsche 911 SC Coupé - 3.0) :
39.900 Mark
Bei Produktionsende 1989 (Porsche 911 Carrera Coupé - 3.2) :
87.575 Mark

Ersatzteile

Beim Porsche 911 ist die Ersatzteilbeschaffung kein Problem, für die jungen Jahrgänge vom 911 SC aufwärts ist bis auf originale Polsterstoffe (www.sitzklinik.de) noch alles verfügbar - zu gesalzenen Preisen. Hier sorgen freie Teilehändler wie etwa Manfred Freisinger (www.freisinger-motorsport.de) für deutlich günstigere Alternativen.

Schwachpunkte

  1. Schweller, B-Säulenansatz
  2. Türunterkanten, A-Säule
  3. Einstiegsbleche
  4. Vorderachs-Traverse
  5. Kettenspanner
  6. Stehbolzen (Zylinderköpfe)
  7. Ölverbrauch/Ölundichtigkeiten
  8. K-Jetronic, Motronic (3,2 Liter)
  9. Heizungs- und Abgasanlage
Porsche 911 SC, 911 Carrera

Wertungen

Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage

Fazit

Merke: Es gibt keine billigen 911! Nur schlecht gepflegte und mangelhaft gewartete Groschengräber. Also gilt hier besonders: Augen auf beim Autokauf. Es gilt, die vielen Blender zu entlarven, sonst kann es sehr teuer werden. Gut gepflegte Exemplare sind dankbare Klassiker.