Probe Fahren: Fiat 126 BIS

Kleinstwagen im Bestzustand

Fiat 126 BIS, 704 cm3, 26 PS, 47 300 km, Baujahr 1989, 2. Hand, TÜV 6/2012

Fiat 126 BIS Foto: MPS

BIS zeigt den Produktions-Standort an, steht für Bielsko-Biala in Polen. Nicht etwa, wie viele denken, für ein kryptisches Kürzel wie Unterflurmotor mit Wasserkühlung. Aber genau dieser ins Heck gelegte 700-Kubik-OHV-Twin mit geräuschdämpfendem Wassermantel und kargen 26 PS ist der Unterschied zwischen BIS und Bambino.


Er macht aus dem zeitlos modern gezeichneten Fiat 126 ein halbwegs kultiviertes Auto, das sich zwar nicht so erfrischend fährt wie ein alter 10-Zoll-Mini. Doch sein tatsächlich fühlbares Temperament genügt, um im Großstadtverkehr munter mitzuspielen.


Fiat 126 sind hierzulande fast ausgestorben. In Polen gibt es noch eine größere Gemeinde, die ihren Maluch (Zwerg) hütet, aber für den Liebhaberstatus des 126 sind Mini und natürlich der Fiat 500 eine große Konkurrenz. Unser Exemplar stammt aus zweiter Hand und wurde bestens gepflegt, keine Spur von Rost und keine Beulen und Kratzer, die auf typischen Fahranfängeroder Seniorenbetrieb hindeuten.


Der Paralellel-Twin startet willig und dreht kernig, allein der technische Purismus fordert Klassiker-Liebhaber heraus, die urigen Fahrspaß zu schätzen wissen. Abgesehen von der Transistorzündung hat der Fiat kein einziges elektronisches Bauteil. Das Kundendienstheft beweist die Kilometerleistung, die Stoffpolster sind beinahe makellos. Wer ihn mag, sollte ihn kaufen, es gibt nicht mehr viele.

  • Pro: Sehr guter Originalzustand, geringe Laufleistung, TÜV-Prüfung ohne Mängel
  • Kontra: Kein G-Kat (Umweltzonen!), erster Gang unsynchronisiert, kleine Gebrauchsspuren
  • Fazit: Für Sammler von Bonsai-Autos, die Freude am Minimalistischen haben

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