AvD-Oldtimer-Grand Prix 2011
Nacht der Vogelkäfige
Die Geschichte könnte von vorne beginnen, die Story der zweisitzigen Rennwagen auf dem Nürburgring in den 1950er Jahren. Der Lauf der hochkarätigen Sportwagen ist einer der Höhepunkte des 39. AvD-Oldtimer-Grand-Prix, nicht nur wegen des Nachtrennens am Samstag um 20.15 Uhr
30.07.2011
Dirk Johae
Foto: Frank Herzog
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Avd-Historic-Marathon/Nürburgring-Trophy: Der AvD-Oldtimer-Grand Prix eröffnet am Freitag gleich mit einem Höhepunkt: Der Historic Marathon, der am Freitag auf der Kombination aus moderner Grand Prix-Strecke und der traditionsreichen Nordschleife ausgetragen wird, ist bei Fahrern und Zuschauern gleichermaßen beliebt. Rund 100 GT und Tourenwagen bis Baujahr 1965 werden erwartet. Dazu kommen die jüngeren Autos bis 1971, die bei der Nürburgring-Trophy über die etwas kürzere Renndauer von drei Stunden eingesetzt werden.
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Historic Grand Prix Cars bis 1961: Juan Manuel Fangio saß schon am Steuer solcher Boliden wie auch Rudolf Caracciola, Stirling Moss oder Wolfgang Graf Berghe Trips. Das erlesene Starterfeld der historischen Grand Prix-Wagen versammelt Monoposti aus vier Jahrzehnten.
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World Sportscar Masters: Die Sportwagen wurden für Langstreckenrennen gebaut. Die spektakulären zweisitzigen Rennwagen aus den 60er und 70er Jahren versetzen die Zuschauer zurück in die Zeit, als die Langstreckenwettbewerbe wie das 24-Stunden-Rennen von Le Mans oder das 1000-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring den gleichen hohen Stellenwert besaßen wie die Läufe zur Formel 1-Weltmeisterschaft.
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Roaring Twenties and golden Thirties: Die Rennsportwagen aus den Anfangsjahren des 1927 eröffneten Nürburgrings sind beim AvD-Oldtimer-Grand Prix nicht wegzudenken. Dem harten Rennstress werden die bis 80 Jahre alten Autos zwar nicht mehr ausgesetzt. Dennoch werden die Oldtimer zügig auf der Strecke bei einer Gleichmäßigkeitsprüfung bewegt.
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DTM/STW-Fahrzeuge: Seit 1984 sorgte die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft (DTM ) für Furore. Mit den relativ seriennahen Gruppe-A-Autos wie zum Beispiel BMW M3, Mercedes-Benz 190 E Evo, Opel Omega, Audi V8, oder den Ford Mustang begeisterten die Tourenwagen-Asse wie Klaus Ludwig, Hans-Joachim Stuck oder Roberto Ravaglia die Zuschauer auf den Tribünen und vor dem Fernseher.
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Grand Prix Masters (Historische Formel 1): Die Rennen mit historischen Formel-1-Wagen der Dreiliter-Ära ab 1966 gehören zu den Höhepunkten jedes AvDOldtimer-Grand Prix. Dank der legendären Ford-Cosworth-Motoren, die in größeren Stückzahlen gebaut wurden, sind die ehemaligen Einsatzautos von Emerson Fittipaldi, Keke Rosberg oder Nelson Piquet heute noch voll renntauglich.
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Sportwagen und GT bis 1960: Ferrari Testa Rossa, Aston Martin DBR1 und Maserati „Birdcage“ zählen zu den berühmtesten Rennsportwagen der Motorsportgeschichte. Dazu gesellte sich im vergangenen Jahr zum ersten Mal beim OGP ein Ferrari 196S.
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Motor Klassik-Leserlauf: Exklusiv für die Motor-Klassik-Leser sind beim AvD-Oldtimer-Grand Prix zwei Läufe reserviert. Dabei erhalten 150 Leser die Möglichkeit, mit ihrem eigenen Klassiker am AvD-Oldtimer-Grand Prix teilzunehmen. Am Samstag wartet der Grand Prix-Kurs auf die Teilnehmer, am Sonntagmorgen die Nordschleife des Nürburgrings.
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Jaguar E-Type Challenge: Passend zum goldenen Jubiläum des Jaguar E-Type hat der Historic Sport Car Club (HSCC ) einen historischen Markenpokal für die Rennversionen der Sportwagen- Ikone aufgelegt. Beim Lauf im Rahmen des OG P wird mit einem großen Starterfeld gerechnet.
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AvD-Sprint für TW und GT 1972 bis 1990: Tourenwagen und GT aus der Youngtimer-Gilde haben seit einigen Jahren ihren Platz beim AvD-Oldtimer- Grand Prix. Das Spektrum reicht vom Porsche Carrera RSR bis zum BMW M3. Alle Modelle, die in den Siebzigern und Achtzigern Motorsportgeschichte geschrieben haben, sind in dem offen ausgeschriebenen Rennen zugelassen.
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Revival Deutsche Rennsportmeisterschaft: Die Rennläufe mit ehemaligen Autos aus der Deutschen Rennsportmeisterschaft bis 1981 sind eine Spezialität des AvD-Oldtimer-Grand Prix. Ein volles Starterfeld ist in jedem Jahr garantiert. Dabei sind die Porsche 935 aus der Gruppe-5-Ära ebenso zu bewundern wie die BMW CSL oder Ford Capri aus den Anfangsjahren der überaus beliebten Rennserie.
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Masters GT bis 1965: An die große Zeit der Grand-Tourisme-Wagen bis 1965 erinnert das Rennen der Masters GT. In der ersten Hälfte der sechziger Jahre erlebte die Kategorie eine große Blütezeit.
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Mini Challenge: Die moderne Clubrennserie mit historischen Wurzeln gehört seit einigen Jahren schon zum festen Programm des AvD-Oldtimer-Grand Prix. Die seit 2004 ausgetragene MINI Challenge sorgt für mitreißende Duelle, wie sie für einen Markenpokal mit baugleichen Autos typisch ist.
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Hubertus Graf Dönhoff ist aus dem Häuschen: „Das ist das bestbesetzte Rennen für Rennsportwagen bis 1960, das es beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix je gegeben hat“. Der "Erfinder des Oldtimer-Grand-Prix" und "Pate" des Laufs blickt stolz auf die Starterliste mit rund 40 erlesenen zweisitzigen Rennwagen und GT-Fahrzeugen. Motor Klassik Online gibt einen exklusiven Einblick.
Alle werden sie wieder da sein: Maserati 300 S, Aston Martin DBR1, Ferrari Dino 196 S und fünf Maserati "Birdcage", sämtlich Siegermodelle des zur Markenweltmeisterschaft zählenden 1000-Kilometer-Rennens. Doch besonders für die Maserati T61 mit ihrem markanten filigranen Gitterrohrrahmen, der aus über 200 Rohrstücken besteht und nur 30 Kilogramm wiegt, ist die Eifelpiste eine ganz besondere Erfolgsbühne. Zwei Mal in Folge kreuzte ein "Birdcage" die Ziellinie des rund siebeneinhalb Stunden dauernden Rennens, zuletzt vor genau 50 Jahren.
Birdcage rehabilitiert sich selbst
Damals folgten die Amerikaner Masten Gregory und "Lucky" Casner den Spuren der Vorjahressieger Stirling Moss und Dan Gurney. Für Casner bedeutete der neuerliche Erfolg der "Birdcages" einen Doppelsieg als Teamchef. Denn sein Camoradi Team setzte die offenen Zweisitzer aus Modena ein. "Camoradi" ist die Abkürzung von "Casner Motor Racing Division", die der Flugzeugpilot 1960 einzig zu dem Zweck gegründet hatte, um die einzigartigen Rennsportwagen von Maserati einzusetzen.
So sehr Casner die Erfolge auf dem Nürburgring freuten: Eigentlich galt das Augenmerk des Amerikaners hauptsächlich dem 24 Stunden-Rennen von Le Mans. Doch dort musste das Camoradi Team mit den in den amerikanischen Rennfarben Weiß und Blau lackierten "Birdcage" 1960 und 1961 Ausfälle hinnehmen. Auch der Wagen mit der Chassisnummer 2451 kam vor 51 Jahren nicht ins Ziel des berühmtesten Sportwagenrennens der Welt.
2010 feierte der Birdcage mit seiner Stromlinienkarosserie die Wiederauferstehung und beglich in der Sarthe eine alte Rechnung beim historischen Le Mans Rennen gewannen Willi Balz und Frank Stippler ihren Lauf. Beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix im vergangenen Jahr lag Startfahrer Frank Stippler beim Abendrennen ebenfalls in Führung, schied aber durch einen technischen Defekt aus.
Den Lauf gewannen Alan und Jason Minshaw, die mit ihrem Birdcage in diesem Jahr ebenso wieder antreten wie die Zweitplatzierten Simon und David Ham im Lister Jaguar.
Phil Hill gewinnt in der Eifel
Doch Balz und Stippler wollen mit einem Erfolg den Ausfall des Vorjahres wettmachen. Zu den Favoriten gehört aber auch Claudia Hürtgen, die in einem Maserati 300 S starten wird. Die Zuschauer dürfen sich auch auf den Ferrari 196S von Alex Birkenstock freuen. Mit diesem roten Renner kam Wolfgang Graf Berghe von Trips beim 1000 Kilometer Rennen vor 50 Jahren gemeinsam mit Richie Ginther und Olivier Gendebien auf den dritten Platz. Einen Monat zuvor konnte die Besatzung mit diesem Auto den Gesamtsieg bei der Targa Florio feiern. In der folgenden Saison gewannen Phil Hill und Gendebien mit Birkenstocks Auto das 1000 Kilometer Rennen in der Eifel.
Außerdem ist ein ehemaliger Werks-Porsche RSK genannt wie auch zwei Veritas RS und ein O.S.C.A. 2000 S aus Jahr 1959. Wolfgang Friedrichs bringt seinen Aston Martin DBR1 an den Start, den er im Wechsel mit David Clark steuern wird. Dieser offene Zweisitzer ist der erfolgreichste Sportwagen beim Langstrecken-Weltmeisterschaftslauf in der Eifel. Von 1957 an gewannen Fahrer mit dem ausdauernden Rennsportmodell aus Newport Pagnell. Dazu kommen zwei Aston Martin DB3S von Hubert Fabri und Urs Müller. Ferrari-Fans können sich außerdem über Plinio Haas im Ferrari 250 GT TdF und den 250 Testa Rossa von Paul Schouwenburg freuen.
Die Zeiten
- Training: Samstag (13.8.) 10.30 Uhr
- Rennen 1 (Ein-Stunden-Rennen): Samstag (13.8.) 20.15 Uhr
- Rennen 2: Sonntag (14.8.) 16.20 Uhr