Honda e (2020)

Preise für Elektroauto bekannt

Mit dem Honda e bieten die Japaner einen rein elektrisch angetriebenen Kleinwagen an. Jetzt sind die Preise bekannt.

Honda e, IAA 2019 Foto: - 14 Bilder

23.517 Euro kostet die Einstiegsversion des Honda e – darin ist bereits ein Umweltbonus in Höhe von 9.480 Euro enthalten. Ohne diesen beträgt der Basispreis also 32.997 Euro. Dafür bekommt der Kunde die Einstiegsmotorisierung mit 100 Kilowatt (136 PS), 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, LED-Scheinwerfer, ein Infotainment-System mit Navi und Digitalradio, eine Klimaautomatik, eine Sitzheizung vorn, Parksensoren rundum, eine Rückfahrkamera, ein Panorama-Glasdach, ein Kollisions-Warnsystem mit Fußgänger-Erkennung, einen aktiven Spurhalte-Assistenten, einen adaptiven Abstandstempomaten und eine Verkehrszeichen-Erkennung.

Bessere Ausstattung mit stärkerem Motor

Beim Advance-Paket wächst die Motorleistung auf 113 Kilowatt (154 PS). Außerdem sind in diesem Paket ein Ein- und Auspark-Assistent, ein Totwinkel-Warner, mehrere Außenkameras sowie eine Innenspiegel-Kamera, eine beheizbare Windschutzscheibe, ein beheizbares Lenkrad und 17-Zoll-Leichtmetallfelgen enthalten. Das Advance-Paket geht bei einem Preis in Höhe von 26.441 Euro los (ohne Umweltbonus: 35.921 Euro).

Als zusätzliche Optionen bietet Honda noch ein Lederpaket in schwarz oder braun für je 1.706 Euro, Innenzierleisten in Bronze für 731 Euro und ein Innenraum-Lichtpaket für 634 Euro an. Außen gibt es auf Wunsch eine A-Säulen-Verkleidung in blau oder Silber für 1.647 Euro und schwarze oder blau-schwarze Zierleisten für 868 Euro.

Honda-e-Design kommt auch in der Serie an

Als Honda zum ersten Mal den Urban EV zeigte, war die Reaktion beim Publikum und bei der Fachpresse unisono positiv. Das Modell mit dem leichten Retro-Touch erinnerte an den Peugeot 205 oder einen Golf I GTI und war gleichzeitig modern, kompakt und stimmig. Doch leider klaffen zwischen Studie und dem Serienfahrzeug oftmals Welten – so auch beim Honda Urban EV?

Die freudige Nachricht: Das japanische E-Modell rettet das Studien-Styling zu großen Teilen hinüber ins Serienmodell, das schlicht Honda E heißen wird. Für Europa sind jedoch nur 5.000 Fahrzeuge pro Jahr vorgesehen.

Honda E Modellbezeichnung Foto: Honda

200 Kilometer Reichweite

Die Elektroplattform des Honda E setzt auf einen Elektromotor an der Hinterachse, der entweder 100 kW / 136 PS oder 113 kW / 154 PS leistet und die hinteren Räder antreibt. Die Ladesysteme und die Elektronik sitzen vorne, dazwischen wird im Fahrzeugboden die 35,5 kWh große, flüssigkeitsgekühlte Lithium-Ionen-Batterie platziert. Die Gewichtsverteilung soll bei 50:50 liegen. Die Batterie lässt sich per Typ-2-AC-Anschluss oder per CCS2-DC-Anschluss laden. Die Reichweite des Honda E soll bei 220 Kilometern liegen. Der Akku soll in nur 30 Minuten auf 80 Prozent aufladbar sein. Gefahren wird der Honda E per "One-Pedal-Driving". Wird das Fahrpedal gedrückt, beschleunigt der Honda E wie gewohnt – und bei Bedarf in etwa acht Sekunden von Null auf Hundert. Beim Lösen des Pedals erfolgt eine automatische regenerative Bremsung.

Honda-E Elektroplattform Foto: Honda

Die Publikumspremiere des Honda E in der Serienversion findet auf der IAA statt. Zuvor zeigten die Japaner noch eine weitere seriennahe Studie auf dem Genfer Autosalon im Frühjahr 2019. Diese erschien als Fünftürer und mit einem leicht runderen Design, einer neuen Front sowie etwas stärker ausgestellten Radhäusern. Es blieb bei den kreisrunden LED-Scheinwerfern und der kugeligen Fahrgastzelle. Wie das nun bestätigte Design des Serienautos zeigt, hat sich formal in der Zwischenzeit nicht mehr viel geändert. Sogar die versenkten Türgriffe werden vom Serienauto übernommen.

Auf die Frage, warum man sich von den kantigen Formen der Studie Urban EV verabschiedet habe, entgegnete Exterieur-Designer Ken Sahara: "Der Honda E Prototype ist das eigentliche Original, denn diese Studie gab es bereits vor dem Urban EV. Der wiederum war nur als Eyecatcher für die Messen gedacht. Das Design des Serienmodells war von Anfang an auf das rundlichere Erscheinungsbild ausgelegt."

Volldigitales Cockpit

Weniger rund geht es im Innenraum zu. Zu sehen ist ein gradliniger Armaturenträger, der auf einer Holzoptik-Konsole steht. Volldigitale Displays transportieren alle Informationen zum Fahrzeug und erstrecken sich vor Fahrer und Beifahrer auf fast einem ganzen Meter Breite. Die fünf hochauflösende Farbbildschirme gehen dabei nahtlos ineinander über. Die Sechs-Zoll-Bildschirme des Kamerasystems, das die Außenspiegel ersetzt, finden sich an beiden Enden des Armaturenbretts. Diese Position ermöglicht dem Fahrer einen ergonomischen und natürlichen Blickwinkel und garantiert beste Übersicht.

Das Bild der Rückfahrkamera wird derweil auf dem zentralen Bildschirm angezeigt – und vergrößert so das Sichtfeld des Fahrers zusätzlich. Die direkt vor dem Fahrer platzierte, 8,8 Zoll große TFT-Instrumentenanzeige liefert alle wichtigen Fahrzeuginformationen wie Energie- und Ladestatus, Fahrmodus sowie Details zu den Sicherheitssystemen. Den größten Bereich des Armaturenbretts nehmen zwei 12,3-Zoll-LCD-Touchscreens ein. Über diese Infotainment-Bildschirme lassen sich sowohl vom Fahrer als auch vom Beifahrer getrennt voneinander verschiedene Apps und Dienste nutzen.

Honda E Cockpit Foto: Honda
Auf dem Armaturenträger reihen sich fünf Displays aneinander.

Persönlicher Assistent mit künstlicher Intelligenz

Die Bedienung erfolgt per Wischbewegung. Alternativ lassen sich verschiedene Funktionen auch per Sprache steuern. Der digitale persönliche Assistent reagiert auf die Worte "OK Honda", lernt mit der Zeit dazu und damit die bevorzugten Funktionen der regelmäßigen Fahrgäste immer besser kennen.

Smartphones können per Apple CarPlay oder Android Auto eingebunden werden. Ein WLAN-Hotspot ermöglicht allen Mobilgeräten Internetzugriff. Mit einer speziellen App gewährt der Honda E per Smartphone Zugriff auf Ladefunktionen, Klimatisierung, Informationen zum Fahrzeugstatus sowie Sicherheitsfunktionen und eine Standortüberwachung. Auch kann per App das Fahrzeug geöffnet oder verschlossen werden. All diese Technik soll serienmäßig verbaut werden, die geplanten zwei unterschiedlichen Ausstattungslinien werden sich lediglich durch kleinere Design-Merkmale unterscheiden. Der Fahrer greift in ein Zweispeichen-Lenkrad mit kleinem Pralltopf und zahlreichen Schaltern.

Honda E als Erlkönig

Unter der Tarnung erster Erlkönige sind die runden Scheinwerfer mit LED-Rand zu erkennen. Der Prototyp verfügt zudem über vier Türen mit rahmenlosen Scheiben. Die hinteren Türgriffe verschwinden in der C-Säule, die Fondtüren fallen schmal aus. Konnte die Studie im Fond nur zwei Passagiere aufnehmen, so verfügt das Serienmodell über eine hintere Sitzbank mit drei Plätzen. Am Heck sind ebenfalls runde Leuchten untergebracht. Allerdings scheint es eine Art Dachkantenspoiler mit dritter Bremsleuchte zu geben, die so nicht bei der Studie zu sehen war. Insgesamt fällt das Heck mit dem abgesetzten Stoßfänger nicht ganz so rundlich aus.

Erlkönig Honda Urban EV Foto: Stefan Baldauf
Der Rückspiegel besteht aus einem Bildschirm, der das Bild der Kameras wieder gibt.

Die Rückspiegelkameras befinden sich beim erwischten Prototypen unterhalb des vorderen Fensterdreiecks. Laut Honda sind sie so geformt, dass eine witterungsbedingte Verschmutzung der Linsen ausgeschlossen ist. Auch der Rückspiegel im Innenraum ist ein Display, das ein Kamerabild vom Heck überträgt.

Die IAA-Studie Honda Urban EV Concept

Aber blicken wir auch noch einmal zurück auf die spektakuläre Studie. Das Honda Urban EV Concept baut auf einer komplett neuen Plattform auf. Die Proportionen – er ist breit und flach – lassen den Urban EV stämmig auftreten. Mit einer Länge von etwa 3,90 Meter unterbietet er den Jazz um gut zehn Zentimeter. Die Räder wurden weit in die Ecken gepackt, die Überhänge extrem kurz gehalten. A- und B-Säulen fallen filigran aus und sorgen so für eine große umlaufende Glasfläche und einen guten Überblick.

Honda Urban EV Concept Foto: Stefan Baldauf / Guido ten Brink
Die Studie Urban EV erinnert an eine Mischung aus Peugeot 205 und Golf GTI I.

Das Gesicht des Urban EV wird von zwei LED-Rundscheinwerfern geprägt. Der Grillbereich dazwischen trägt ein beleuchtetes Honda-Logo, kann aber über Lichtelemente auch weitere Nachrichten an die Umwelt senden. Das Ladekabel für die Batterie sitzt unter einer eigenen Klappe auf der Fronthaube.

Wer den Honda Urban EV durch die beiden hinten angeschlagenen Fronttüren entert, findet zwei durchgehende Sitzbänke mit Holzarmlehnen für bis zu vier Passagiere sowie ein über die komplette Armaturentafel laufendes Display vor. Flankierend hübscht Holz das nur mit wenigen Bedienelementen bestückte Cockpit auf. In den Türtafeln gibt es weitere Displays, die unter anderem den Blick aus den Rückblickkameras wiedergeben.

Das Bordsystem des Honda Urban EV soll selbstlernend sein und so nach und nach dem Fahrer mehr Wünsche von den Lippen ablesen oder entsprechende Vorschläge machen können. Zum Antrieb der Elektrokleinwagen-Studie machte Honda damals keinerlei Angaben. Die Vorgängerstudie zum Urban EV nannte sich EV-N und stand 2009 auf dem Autosalon in Tokio.