Eifel Rallye Festival
Jenseits von Afrika
Die zweite Ausgabe des Eifel Rallye Festivals in und um Daun setzte gegenüber dem Vorjahr noch eins drauf: Drei Weltmeister, 150 Autos, 40000 Fans. Selbst das Wetter sorgte für Superlative.
30.07.2012
Markus Stier
Foto: Daniel Roeseler
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Wolf-Dieter Ihres Monster-Quattro sorgte wieder für offen stehende Münder
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Gruppe-2-Golf GTI im Neichener Wald
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Die Fan-Meile in Downtown Daun war zu jeder Tageszeit voller Volk
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Bauunternehmer Jürgen Lenarz hat sich die Sprungkuppe selbst gefertigt
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Weltmeister Walter Röhrl ließ es auf der Kuppe eher vorsichtig angehen, um den schönen Porsche zu schonen
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Armin Schwarz scheuchte einen schönen Stratos von Gerd Bühler
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Leider riss schon nach dem ersten Sprung eine Antriebswelle ab
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Aber das Problem war schnell behoben und der havarierte Schwarz schnell geborgen
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Deutschlands Rallye-Hoffnung Sepp Wiegand bewegte einen VW Golf G60 sehr flott, bis der Motor aufgab
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Das Motto der diesjährigen Eifel-Historic-Rallyeparty lautete "Safari-Rallye"
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Dementsprechend hatte Baulöwe Lenarz natürlich auch eine Wasserdurchfahrt ausheben lassen
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Max Kübler wurde von den Fans in seinem Mercedes 300 SE zum besten Drifter gewählt
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Erstmals in der Historie des Eifel Historic gab es eine Schotter-Prüfung, auf die sich auch viele Teilnehmer mit Asphalt-Autos trauten
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Sogar ein Ferrari 308 GTB meistert das grobe Geläuf, und es waren gleich zwei der Achtzylinder-Schreihälse aus Maranello am Start
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Auferstanden aus Ruinen…
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Mehr als ein halbes Dutzend Audi Quattros schmeichelte den Gehörgängen mit tollem Fünfzylinder-Sound
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Am Freitagnachmittag begann in der Eifel die Regenzeit
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Das Wasserloch wurde so zu einer echten Herausforderung, zumindest für die abreisenden Streckenposten
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Tourenwagen-Haudegen Jockel Wickelhock fuhr im A-Ascona bravourös, bis mangels Regenreifen auf nasser Piste die Straße ausging
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Maximaler Lenkeinschlag beim Gruppe-A-BMW M3, wie ihn einst der Belgier Marc Duez bewegte
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Der Quattro von Cristof Klausner entspricht nicht ganz dem Original, ermöglicht aber zur Freude der Fans grandiose Driftwinkel
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Weltmeister Stig Blomqvist fuhr einen frisch restaurierten Ford RS 200, der wegen diverser Kinderkrankheiten aber selten richtig lief
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Italo-Duell in Samersbach: Lancia Rally 037 überholt Alfa Bertone
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Der zweifache deutsche Meister Harald Demuth wuchtete einen Mercedes 500 SL durch die Landschaft
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Trocken und sauber war der Asphalt für den Renault R8 Gordini von Stephan Dauvergne nur selten
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Der Veranstalter zählte trotz durchwachsenem Wetter 40000 Rallye-Fans
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Für die heckgetriebenen Alpine A310 waren Regen und Dreck auf der Piste nicht einfach zu meistern
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Am Freitagabend stand für die Gruppe-B-Autos eine Nachtprüfung auf dem Programm
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Der 87er Ford Sierra Cosworth von Roman Bielan fräst sich durch die Schwärze der Eifelnacht
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Georg Berlandy, König der Köln-Ahrweiler, zog in seinem Ascona A als Vorausfahrzeug eine große Show ab
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Ex-Junioren-Weltmeister Aaron Burkard brachte mit dem Subaru Impreza WRC mit der Chassisnummer 001 das erste je gebaute World Rally Car mit
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Tiefer als diese Alpine A110 geht's nimmer. Aber auch wenn die Eifel nicht Korsika ist, der kleine Renault kam durch
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Seltenes Stück: Toyota Celica der ersten Generation
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Hier ist der Beifahrer der Star: Neben Raphael der Bormann saß Weltklasse-Copilot Stéphane Prevot aus Belgien
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Streng genommen sollte der Renault R5 Turbo am berüchtigten "Manta-Loch" eine Asphaltpiste vorfinden
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Der originale Ford Focus WRC des Briten James Avis gewann den Beauty Contest der Zuschauer
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Porsche stellte den wieder aufgetauchten Safari-911 von Björn Waldegaard aus dem Jahr 1978 aus
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Peter Link bot im Safari-Alfa GTV 1750 eine starke Vorstellung, auch wenn mal ein Jägerzäunchen im Weg stand
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Auch ein Weltmeister und Safari-Rekordsieger wie Björn Waldegaard kam an diesem Wochenende mal auf Abwege
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Duell im Gerstenfeld: Mini macht Saab 96 nieder - genau wie vor vier Jahrzehnten
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Wenn er nicht fuhr, schrieb Walter Röhrl unaufhörlich Autogramme
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Mirjam Küpper demonstriert am Escort von Daniel Klein, wie sich ein "kölsch Mädsche" zur Traktionshilfe umfunktionieren lässt
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Das Volk stöhnte unter schwülen 32 Grad in der sonst angeblich immer so kühlen Eifel. Auf der Hauptstraße von Daun rissen sich die ersten Männer die Hemden vom Leib und wandelten oben ohne durch die Reihe der Rallye-Schätze, die an der Zeitkontrolle Schlange standen.
Safari-Rallye in der Eifel mit Björn Waldegaards -Rallye-911
Schon 2011 platze das Stadtzentrum mit 120 Teilnehmern aus allen Nähten, nun waren noch einmal 30 Autos mehr am Start. Auf dem Marktplatz, vor dem Kino und eigentlich in jedem Hinterhof dazwischen stapelten sich Escorts, Asconas oder Deltas. Die Organisation hat Ausmaße angenommen, der ausgerechnet die Initiatoren zum Opfer fielen. Peter Schlömer, Chef des MSC Daun musste einen Talbot Lotus wie 2011 in der Garage lassen, weil er als Rallyeleiter zu beschäftigt war, um selbst zu driften. Erstmals blieb auf der MG Metro 6R4 von Slowly-Sideways-Clubchef Reinhard Klein unbewegt. Stattdessen gab der Kölner Fotograf Interviews oder trieb sich in einem Hinterhof herum, wo seine besonderen Lieblinge parkten.
Das besondere Motto der diesjährigen Ausgabe lautete "Safari-Rallye", und nach den prominenten Stars fuhren 16 grobstollige Boliden mit schwerer Eisenbewehrung vom Alfa Bertone bis zum Peugeot 205 Turbo 16 über die zehn Wertungsprüfungen. Porsche schickte gar ein ausgegrabenes Museumsstück nach Daun, den Original-911, mit dem Björn Waldegaard 1978 Zweiter in Kenia geworden war. Zur Einstimmung zeigte Rallye-Regisseur Helmut Deimel am Donnerstagabend auf der Großleinwand vor rund 1.000 Fans Ausschnitte von guten alten Zeiten, von staubigen Savannen und bewässerten Schlammwüsten.
Schirmherr Walter Röhrl hielt sich zurück, bei Armin Schwarz riss die Antriebswelle ab
Der Wettergott fühlte sich inspiriert und schickte zum Ende der ersten Prüfung ein schweres Gewitter, dem das Starterfeld so gerade entging. Das hatte ohnehin genug Herausforderung zu meistern, denn erstmals stand eine eigens hergerichtete Schotterprüfung bei der historischen Eifel-Rallye auf dem Programm. Weltmeister Walter Röhrl, der wieder die Schirmherrschaft übernahm, mochte den wunderschön hergerichteten Porsche 911 von Rafael Diez nicht zu sehr quälen und hielt sich bei der eigens aufgeschütteten Sprungkuppe eher zurück.
Der frühere Europameister Armin Schwarz strandete im Stratos von Gerd Bühler schon nach dem ersten Sprung. "Ich bin eigentlich ganz moderat drübergegangen", sagte der Franke. Ein verkantetes Radlager ließ die Antriebswelle rechts abreißen. Für den einzigen Stratos im Feld ging es erst am nächsten Morgen weiter.
Bei der Prominenz war Defektquote ohnehin beachtlich: VW-Werksjunior Sepp Wiegand geigte im Golf G60 auf, bis der Motor einen Riss bekam. Stig Blomqvist, Weltmeister von 1984 stieg in seinen gerade frisch restaurierten 1986er Ford RS 200, hatte aber wegen diverser Kinderkrankheiten wenig Spaß. Landsmann und Safari-Seriensieger war da mit anfänglichen Getriebehakeleien im Porsche von Uwe Kurzenberger und einer undichten Tür im 911 von Francis Tuthill noch gut bedient.
Walter Röhrl wollte nicht als Materialfahrer geschimpft werden und verzichtete auf einen Ausritt im Monster-Quattro E2, der schon im Vorjahr mit Motorschaden gestrandet war. Neben dem 911 Carrera setzte sich die lebende Legende des Öfteren in einen Ascona 400. Wenn er nicht fuhr, schrieb er mit Engelsgeduld Autogramme. Diese Eifel-Wochenenden gehen dem sonst eher schüchternen Regensburger schon an die Substanz. Wird er auch 2013 wieder die Gallionsfigur abgeben? "Wenn ich merke, dass ich die Fahrerei nicht mehr beherrsche, dann höre ich auf", sagt er, und damit ist bei den 40.000 Fans Zuversicht angesagt. Der große Star wird auch im nächsten Jahr dabei sein.