Joachim Winkelhock beim AvD-Oldtimer Grand-Prix

Wandler zwischen den Welten

Der AvD-Oldtimer-Grand-Prix Nürburgring war für Joachim Winkelhock eine ganz besonders ausgedehnte Zeitreise. Er fuhr mit einem 100 Jahre alten Opel und seinem 86 Jahre jüngeren Le Mans-Siegerwagen von 1999.

Jockel Winckelhock Foto: Karl-Heinz Augustin 6 Bilder

Formel-1-Pilot, Le Mans-Sieger, Tourenwaren-Champion, Publikumsliebling: In jeder Disziplin des Autorennsport kann der Waiblinger punkten. Beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix wandelte der 52-jährige Rennfahrer zwischen den Welten und steuerte kurz nacheinander seinen rund 700 PS starken Le Mans-Siegerwagen von 1999 und den Opel Grand-Prix-Wagen von 1913.

Männer ohne Nerven

"Das ist schon aufregend: Die einzige Bremse muss per Hand bedient werden und geht nur auf die Hinterachse, man muss enorme Lenkkräfte aufbringen", meinte Winkelhock zum Renner aus Rüsselsheim und schloss an: "Hochachtung vor denen, die mit diesen Fahrzeugen Rennen gefahren sind. Das waren Männer ohne Nerven." Der hochbeinige, weiße Rennwagen stammt aus einer der erfolgreichsten Motorsportepochen von Opel. Der heute fast vergessene Werksfahrer Carl Jörns gehörte zu den großen Helden seiner Zeit.

Siegerwagen von 1999

Auf den Spuren seiner eigenen Erfolge wandelte Joachim Winkelhock im BMW V12 LMR, in dem er gemeinsam mit seinen Teamkollegen Yannick Dalmas und Pierluigi Martini das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewann. Für diesen besonderen Anlass bekam der sympathische Schwabe eine Freigabe von Opel, für die Winkelhock als Markenbotschafter unterwegs ist.

Totale Glückseligkeit

Winkelhock erinnerte sich an den größten Erfolg seiner Motorsportlaufbahn: "Ich werde nie im Leben diese Siegerehrung vergessen. Das war wahnsinnig emotional, das ist so ein Moment von totaler Glücklichkeit." Im von Schnitzer eingesetzten Sport-Prototyp trat BMW 1999 gegen die Werksteams von Toyota, Mercedes-Benz, Nissan und Audi an: "Dieses Rennen war vielleicht das am härtesten umkämpfte der Le-Mans-Historie."

Schnelle Runden im V12

Zusammen mit dem Weltmeisterauto von 1983, Nelson Piquets Brabham BT52-BMW, drehte Winkelhock im BMW mit dem sechs Liter großen V12-Motor einige schnelle Runden auf dem Grand Prix-Kurs. "Vor dem Einsteigen war ich schon etwas aufgeregt: Das letzte Mal saß ich schließlich vor 15 Jahren in dem Auto", gestand der Le Mans-Sieger.

Winkelhocks Ritterschlag

Mit seinen Fahrerkollegen gelang Joachim Winkelhock im über 300 km/h schnellen offenen Prototyp 1999 ein überraschender Erfolg: "Le Mans hat eine einzigartige Historie, es gehört zu den zwei, drei größten Rennen der Welt. Und das zu gewinnen ist ein Ritterschlag."