Nach Schiffsuntergang

Porsche baut mehr 911 GT2 RS

Auf dem vor Frankreich gesunkenen Container-Schiff Grande America waren vier Exemplare des Supersportlers an Bord. Sie sollten nach Brasilien geliefert werden. Die Kunden bekommen ihre Autos trotzdem.

Porsche 911 GT2 RS, Exterieur Foto: Achim Hartmann 39 Bilder

Zuerst einmal ist das Schiffsunglück, bei dem am 12. März 2019 der Frachter Grande America sank, eine riesige Naturkatastrophe. Einerseits, weil die 2.200 Tonnen Schweröl aus den Tanks des italienischen Containerschiffes die Atlantikküste Frankreichs verpesten. Außerdem, weil es 100 Tonnen Salz- und 70 Tonnen Schwefelsäure geladen hatte, die nun in 4.600 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund liegen. Tragisch ist das Unglück, bei dem alle 27 Crew-Mitglieder gerettet werden konnten, aber auch für zahlreiche Autokäufer. Insgesamt waren mehr als 2.000 Autos an Bord, die allermeisten davon ältere Gebrauchtwagen.

Vier Nachfertigungen für besonders loyale Kunden

Aber es waren auch echte Schätze geladen: Vier 700 PS starke und 285.000 Euro teure Porsche 911 GT2 RS, die mit der Grande America nach Brasilien unterwegs waren. Das dürfte bei den Käufern irgendetwas zwischen Unruhe und Schockstarre ausgelöst haben, schließlich lief die Produktion des Supersportlers Ende Februar aus. Doch nun können die Porsche-Kunden aufatmen: Wie die brasilianische Porsche-Vertretung inzwischen bestätigte, wird der Hersteller die vier Exemplare des GT2 RS im April nachfertigen. Und zwar exakt in jener Konfiguration, in der sie von den als besonders loyal eingestuften Kunden einst bestellt wurden. Im Juni sollen sie ihre dann wahrscheinlich doppelt glücklichen Besitzer erreichen.

An Bord der Grande America, die vom Hamburger Hafen aus startete, waren übrigens 33 weitere Porsche-Neuwagen und zahlreiche Audi-Modelle verschiedener Baureihen. Zum Schicksal dieser Autos und ihrer Kunden haben sich die Hersteller bislang nicht geäußert.