Berühmte Marken zum kleinen Preis Teil 2

Fahren wie James Bond geht auch günstig

Viele wünschen sich, einmal so zu fahren wie James Bond, in einem Supersportler um die Ecken zu wetzen oder mit einem 7,5-Liter-V8 über die Highways zu cruisen. Wir zeigen 3 Klassiker, mit denen genau dies möglich ist - für wenig Geld.

Aston Martin DBS, Seitenansicht Foto: Hardy Mutschler 17 Bilder

Aston Martin DBS (1967 - 1972), 42.000 Euro

Der Gentleman-Sportwagen für Männer mit Stil und Geschmack

Aston Martin ist das Schulbeispiel für eine charismatische Traumwagenmarke: Tradition bis weit vor dem Krieg, nur Sportwagen im Portfolio, fast keine Limousinen - die sehen so aus, wie sie heißen: Lagonda -, keine Kleinwagen und keine Vans. Dazu eine seit mehreren Jahren wieder sehr lebendige Rennsportgeschichte mit immerhin einem schwer erkämpften Le-Mans-Sieg gegen den einstigen Erzrivalen Jaguar (1959, mit Carroll Shelby und Roy Salvadori am Steuer).

Wer heute einen anständigen und wirklich formschönen Aston Martin DBS erstehen will, muss mindestens 50.000 Euro ausgeben und erhält dafür auch einen interessanten Mix aus Vergangenheit und Zukunft. Eigentlich sollte der DBS von 1967 mit einem deutlich stärkeren, neu konstruierten V8 bestückt werden, der sich jedoch noch nicht als standfest erwiesen hat. Man entschied sich daher zunächst für den weiteren Einsatz des Reihen- Sechszylinders aus dem Vorgängermodell DB6, dessen moderne Konzeption noch aus dem DB2 von 1950 stammt.

Insofern ist der Aston Martin DBS kein Lückenbüßer, sondern ein Gewinn, der bewährte Motorentechnik mit einer modernen, geräumigen Karosserie verbindet. Der heutige Preisvorteil zum V8 ist gering, dessen Motor jedoch in Wartung und Unterhalt etwas höhere Ansprüche stellt.

Vom Aston Martin DBS entstanden übrigens nur 787 Einheiten. Eine um rund 15.000 Euro günstigere Alternative zum DBS wäre der formal wenig überzeugende, sehr wuchtig auftretende Virage (1989 - 1996).

Lamborghini Urraco P 250 (1970 - 1975), 34 000 Euro

Kleiner Lambo mit Mini-V8

Auch mit vier Zylindern weniger als in den großen Modellen Miura, Espada und Jarama macht der im Oktober 1970 auf dem Genfer Salon vorgestellte Lamborghini P250 eine gute Figur.

Die Karosserie des Lamborghini Urracco stammte von Marcello Gandini, der für Bertone arbeitete. Sie wirkt mit Lammellen-Heckfenster, Seitenfensterblenden und den zentral positionierten Instrumenten wie eine 1:1 umgesetzte Stylingstudie. Leider dauerte es noch zwei Jahre, bis das Sportcoupé unter dem Namen Urraco auch in Serie ging. Der Motor litt anfänglich unter dem wartungsintensiven Ventiltrieb, der ab 1974 mit der Drei-Liter-Version von Zahnriemen auf Kette umgestellt wurde. Trotzdem erhält man zum kleinen Preis einen extrem seltenen Sportwagen. Hier die Stückzahlen: P 200, 77; P 250, 520; P 300, 190 Einheiten.

Lincoln Continental Mark V (1977 - 1979), 8.000 Euro

Designer-Träume aus Stahlblech

Lincoln gehört zu Ford und ist das Luxus-Gegenstück von Cadillac. Daher stellte diese Division bislang nur Limousinen, Coupés, Cabrios und heute auch einen SUV in meist großzügigen Außenmaßen her. Seit 1955 vermarktete Ford mit dem Mark II die Continental-Baureihe sogar als eigene Marke mit dem Anspruch, nur das Beste, Teuerste und Bequemste für die Kunden zu liefern.

Klassiker aus dieser frühen Epoche kosten bis zu 65.000 Euro. Weitaus günstiger fährt man mit den Lincoln Continental Mark V-Modellen, die ebenfalls mit verschwenderischem Luxus und sogar einem 7,5-Liter-V8 glänzen. Die Krone des erlesenen Geschmacks waren die Designer-Series, bei denen namhafte Modeschöpfer Außen- und Innenfarben aufeinander abstimmten. Sie hießen Bill Blass, Cartier, Givenchy und Pucci. Die schlichte GM-Technik gibt sich deutlich weniger prätentiös.