Zweisitzige Cabriolets in der Kaufberatung

Frischluftspaß für kleines Geld

Zweisitzige Cabriolets erleben eine neue Blütezeit und locken mit Frischluft und Fahrspaß zu bezahlbaren Preisen. Kleines Gepäck, charmante Begleitung, und das Wochenende ist gerettet.

Mercedes SL, R 129, Frontansicht Foto: Archiv 7 Bilder

Mercedes SL, R 129 - Der letzte SL mit Dach aus Stoff

Ihm fehlt der einnehmende Charme, der den Vorgänger Mercedes SL R 107 so sympathisch macht. Der zwischen 1989 und 2001 produzierte Mercedes SL muss mit Qualitäten überzeugen. Und das gelingt ihm – ob mit sechs, acht oder zwölf Zylindern. Knapp 205.000 Mercedes SL R 129 sprechen für sich. Als ausreichend stark motorisierter 320er fällt das Cabrio preislich zwar noch nicht in wirklich günstige Regionen unter 10.000 Euro. Im Hinblick auf die gebotene Technik und die Aussicht auf Wertsteigerung aber schon. Gerade jetzt ist die Zeit, sich für das große Stoffdach-Cabriolet mit Stern im Kühler zu entscheiden. Das originale Hardtop macht aus dem Mercedes SL sogar ein Ganzjahres-Auto. Und vielleicht kommt die Sympathie ja schon im ersten Sommer.

Technische Daten: SL 320: R6, 3.199 cm3, 231 PS bei 5.600/min, 315 Nm bei 3.750/min, 240 km/h, 0 - 100 in 8,4 Sekunden, 11 Liter/100 km. Preis in gutem Zustand: 16.000 Euro.

BMW Z3 - Bin ich schön?

Die Design-Zitate sind offensichtlich, die Form mit den ausgestellten Radhäusern, Haubenscheitel und Kiemen nicht eben dezent. Und doch: Der BMW Z3 gefiel und gefällt vielen. Fast 280.000 Mal lief der offene BMW Z3 in South Carolina/USA zwischen 1995 und 2002 vom Band. Das Coupé brachte es nicht mal auf 18.000 Einheiten. Doch beide erfüllen den Anspruch des Hauses wie kaum ein anderer BMW: Freude am Fahren. Die stellt sich vor allem mit den seidig laufenden, drehfreudigen und kräftigen Sechszylindern ein.

Technische Daten: 3.0i, R6, 2.979 cm3, 231 PS bei 5.900/min, 300 Nm bei 3.500/min, 240 km/h, 0 - 100 in 6 Sekunden, 9,5 Liter/100 km. Preis in gutem Zustand: BMW Z3 1.8 - 5.500 Euro.

Smart Roadster - Smart?

So ganz ehrlich ist seine Bezeichnung nicht. Denn streng genommen ist der Smart Roadster mindestens ebenso nah am Targa wie am Roadster. Und gut: Auch ein Youngtimer ist der zwischen 2003 und 2005 gebaute Wagen noch nicht. Wird aber unter Garantie einer. Denn wenn es bei einem Modell aus der Smart-Palette gelingt, Vorbehalte auszuräumen, dann beim Roadster. Der in Sachen Fahrspaß seiner Bezeichnung dann doch alle Ehre macht: Leicht, agil und spritzig ist er die ideale Fahrmaschine. Das gilt für die 101 PS starke Brabus-Version insbesondere. Viele Sondermodelle.

Technische Daten: R3, 698 cm3, 82 PS bei 5.250/min, 110 Nm bei 2.250/min, 175 km/h, 0 - 100 in 10,9 Sekunden, 5,1 Liter/100 km. Preis in gutem Zustand: 5.000 Euro.

Alfa Romeo Spider 916 - Italia zum Spottpreis

Beinahe drei Jahrzehnte, von 1966 bis 1993, war der Spider zierlich, heckgetrieben – und sehr beliebt. Seine Form und deren Entwicklung sorgte dennoch immer wieder für Gesprächsstoff. Und dann kam 1994 die fünfte Generation, der Alfa Romeo Spider 916: ein bulliger Keil mit Knopfaugen, Quermotor und Frontantrieb. Er brachte die Diskussionen zum Verstummen, denn vielen Alfisti fiel nichts mehr ein zu diesem Typ. Wer sich dennoch auf ihn einlässt, bekommt einen technisch unauffälligen Begleiter für den Sommer. Die zwei Liter große Basismotorisierung ist ausreichend stark, farbiges Leder im Innenraum nicht selten. Einfach mal in Ruhe wirken lassen.

Technische Daten: 3.0 V6 24v, 2.959 cm3, 218 PS bei 6.300/min, 265 Nm bei 5.000/min, 235 km/h, 0 - 100 in 7,3 Sekunden, 11 Liter/100 km. Preis in gutem Zustand: 2.0 Twin Spark - 3.000 Euro.

Mercedes SLK - Cabriolet und Coupé

Es dauert 25 Sekunden. Dann ist das Blechdach weg. Also nicht ganz weg, sondern gefaltet im Kofferraum. Dort bleiben dem auf der C-Klasse basierenden Mercedes SLK dann noch 145 der sonst 348 Liter Ladevolumen. Apropos Volumen: 311.222 Kunden konnte Mercedes zwischen 1996 und 2004 vom Typ R 170 überzeugen. Der SLK ist mehr Mercedes als Roadster: steife Karosse, hohe Fertigungsgüte. Die Motoren sollten öldicht sein und ohne Nebengeräusche laufen, dann ist nicht mit kostspieligen Reparaturen zu rechnen.

Technische Daten: R4, 2.295 cm3, 193 PS bei 5.500/min, 280 Nm bei 2.500/min, 240 km/h, 0 - 100 in 7,2 Sekunden, 9,8 Liter/100 km. Preis in gutem Zustand: Mercedes SLK 200 - 5.000 Euro.

Mazda MX-5 - Der Bestseller – völlig zu recht

Der mit den Klappscheinwerfern muss es sein, produziert von 1989 bis 1998. 90, 115 oder 131 PS? Unerheblich. Auch der schwächste Motor des Mazda MX-5 ist stark genug, auch die stärkste Maschine robust und sparsam. Es muss also kein Wagen der zweiten Generation sein, obwohl die mit stärkeren Motoren kamen, heizbarer Heckscheibe und mehr Ausstattungsfirlefanz. Aber deren Front mit ovalen Scheinwerfern sagt so deutlich: Japan. Der erste Mazda MX-5 flüstert hingegen: Lotus Elan. An ihn erinnern die Linie und das Geheimnis seines Erfolgs – das Fahrgefühl. Lm kleinen Mazda ist jede Strecke unterhaltsam, jeder Kilometer spektakulär. Wie in keinem anderen gelingt es ihm, die Tugenden der britischen Originale wie MG Midget oder Triumph TR mit japanischer Anspruchslosigkeit zu verbinden. Der Mazda fährt sich direkt und hart wie ein echter Roadster, doch ist mit ihm auch alles in Ordnung, wenn er nicht ölt. Sein größtes Problem sind Vorbesitzer mit schwach ausgeprägtem Stilempfinden. Sie taten dem schlichten MX-5 zu gerne an, was sie für eine Verschönerung hielten.

Technische Daten: R4, DOHC, 1.598 cm3, 115 PS bei 6500/min, 135 Nm bei 5.500/min, 195 km/h, 0 - 100 km/h in 8,8 Sekunden, 7,5 Liter/100 km. Preis in gutem Zustand: 5.000 Euro.