Für den Pannenfall gerüstet

Das gehört ins Bordwerkzeug

Optimismus ist eine lobenswerte Tugend. Dennoch sollten Klassikerbesitzer unterwegs stets eine vernünftige Grundausstattung an Werkzeug und Ersatzteilen mitführen.

Bordwerkzeug, Mechanik Foto: Isabell Eckhardt 4 Bilder

Alles, was schief gehen kann, wird auch schief gehen, so wird im Allgemeinen eine Regel interpretiert, die auf den US-amerikanischen Air Force-Ingenieur Edward A. Murphy zurückgeht. Deshalb ist es empfehlenswert, auch in einem eigentlich sehr zuverlässigen Fahrzeug stets ein Bordwerkzeug mit dem Grundsortiment an Werkzeugen, Ersatzteilen und Hilfsmitteln mitzuführen. So sind schon viele Autos allein durch den Einsatz von Bindedraht, Zange, Messer und Klebeband wieder flott geworden.

Schraubendreher, Knarrensatz, Ring- und Maulschlüssel

Zur Bordwerkzeug-Ausstattung eines Klassikers sollten auf jeden Fall auch Schraubendreher, Maul- und Ringschlüssel sowie ein Knarrensatz gehören. Welche Größen benötigt werden, womöglich in Zoll-Maßen, lässt sich einer fahrzeugspezifischen Reparaturanleitung entnehmen. Sofern am Fahrzeug auch Inbus-, Torx- oder andere ungewöhnlichere Schraubenarten montiert sind, gehören entsprechende Schlüssel oder Knarreneinsätze natürlich ebenfalls zur Pflichtausstattung.

Grundsätzlich an Bord sein sollte ein Set an Ersatzteilen, etwa Glühlampen, Sicherungen, ein Satz Zündkerzen, Scheibenwischergummis sowie ein Keilriemen für die Lichtmaschine. Erfahrenere Schrauber legen zum Bordwerkzeug noch einen Satz Zündkontakte nebst Fühlerlehre zum Einstellen des Unterbrecherabstands, ein Stück Zündkabel sowie einen Verteilerkopf und -finger hinzu.

Kommt es zu Defekten an der Fahrzeugelektrik, genügt oft bereits eine einfacher Schraubenzieher mit integrierter 12-Volt-Prüflampe, um einen Schaden zu lokalisieren. Im Zweifelsfall gibt dabei der Schaltplan in der Reparaturanleitung den Suchweg vor. Profis packen gleich ein Multimeter ins Bordwerkzeug und können dann zum Beispiel auch die Zündspule durchmessen oder die Lichtmaschinenleistung prüfen.

Wichtige Ersatzteile im Bordwerkzeug mitführen

Manche Panne wegen einer versiegten Kraftstoffzufuhr kann provisorisch behoben werden, indem ein ausgefallenes Relais der Benzinpumpe überbrückt wird. Wird die Autobatterie nicht mehr geladen, liegt dies bei Klassikern oft an einem defekten Regler. Ein solches Bauteil kostet wenig Geld. Es kann nicht schaden, zumindest auf weiteren Ausflügen ein Ersatzexemplar ins Bordwerkzeug einzupacken.

Wer die spezifischen Schwächen seines Fahrzeugs kennt, packt ohnehin für besonders störanfällige Teile Ersatz ins Bordwerkzeug, je nach Fahrzeugtyp etwa ein Kühlerthermostat, Dichtungen, Gaszug beziehungsweise -gestänge oder Schaltstangenbuchsen und -gummis. Wertvolle Informationen zu fahrzeugtypischen Schwachstellen finden sich regelmäßig in den Kaufberatungen von Motor Klassik.

Taschenlampe und Isomatte nicht vergessen

Zur Grundausrüstung des Notfallpakets gehört außerdem eine Arbeitslampe mit 12-Volt-Anschluss oder eine Taschenlampe. Eine Isomatte oder Decke hält Schmutz und Kälte fern, wenn Reparaturen auf dem Boden liegend oder auf den Knien durchgeführt werden müssen. Arbeitshandschuhe gehören ebenfalls ins Bordwerkzeug. Sie schützen nicht nur vor schmutzigen Fingern, sondern verringern auch die Verletzungsgefahr, wenn heiße oder scharfkantige Teile angefasst werden müssen.

Mit solch einem Bordwerkzeug gerüstet kann eigentlich wenig passieren - es sei denn, eine besondere Unterform von Murphys Gesetz tritt in Kraft. Danach nämlich geht immer genau das schief, mit dem niemand gerechnet hat. Immerhin: Dass es zum Absturz des Betriebssystems im zentralen Bordrechners kommt, ist bei Klassikern eher unwahrscheinlich. Die Umkehrung von Murphy's Law gewissermaßen: Was nicht vorhanden ist, kann auch nicht kaputt gehen.