Hohlraumkonservierung

Innere Werte

Autos rosten meist von innen nach außen, daher ist eine gute Hohlraumkonservierung Gold wert. Wer sie in Auftrag gibt, sollte auch den Unterbodenschutz berücksichtigen - und sich vorher informieren.

Hohlraumkonservierung, Hebebühne Foto: Fact 10 Bilder

"Wir bieten ein großes und ein kleines Programm an", antwortet Alexander Schwan von der Firma Carblast (www.carblast.de) in Welzheim auf die Frage nach einem Angebot für die Hohlraumkonservierung eines Autos. Das kleine Programm umfasst genau das, was sich die meisten unter einer solchen Arbeit vorstellen, nämlich die Versiegelung aller Hohlräume - zu haben ab 600 Euro. Doch dies eignet sich nur für junge Gebrauchtwagen oder frisch restaurierte Fahrzeuge.

Reine Hohlraumversiegelung nicht ausreichend

Um einen effektiven Rostschutz bei älteren Autos zu erreichen, ist ein deutlich größerer und damit natürlich teurerer Aufwand nötig. Denn bei diesen knabbert der Rost meist auch am Unterboden, verborgen unter irgendwelchen Schutzschichten, weshalb eine reine Hohlraumkonservierung keinen Sinn ergibt.

"Das A und O für einen guten Korrosionsschutz ist die Vorbereitung", erklärt Schwan, weshalb er für ältere Fahrzeuge zunächst eine Reinigung des Unterbodens mit Trockeneis empfiehlt. "Für die Konservierung braucht man eine gute Grundlage", ergänzt er, und die wird seiner Meinung nach nicht durch Hochdruckreinigen erzielt, "denn danach ist die Fläche immer noch nicht lackierfähig". Bei Carblast wird der Unterboden nämlich so präpariert, wie er einst ab Werk war.

Trockeneis- und Glasperlstrahlen

Das kann bedeuten, dass nach dem Trockeneisstrahlen Rostspuren mit Glasperlstrahlen entfernt werden müssen, dass grundiert und beilackiert beziehungsweise ein Steinschlagschutz aufgebracht werden muss. Dabei achtet Carblast auf die richtige Farbgebung, denn ab den 70er-Jahren waren längst nicht mehr alle Unterböden schwarz. Den Abschluss bildet eine Schutzschicht aus transparentem Wachs, sodass stets alle Vorgänge am Unterboden kontrollierbar bleiben.

Doch zurück zur Hohlraumkonservierung. Wer vor der Behandlung wissen will, wie es in den Hohlräumen aussieht, kann eine Prüfung mittels Endoskop in Auftrag geben. Wird Rost entdeckt, kann man sich für eine Vorbehandlung mit Fertan (www.fertan.de), Brunox (www.brunox.com) etc. entscheiden. Dann wird die Konservierung eingebracht, bei Carblast ist es das Korrosionsschutzfett von Mike Sander (www.mikesander.de), das vor der Bearbeitung zu erhitzen ist. Zuvor wird der Wagen mit Folie abgedeckt, sonst ist nachher alles mit einem klebrigen Nebel überzogen.

Profi-Werkzeug hilfreich

Wie man die Hohlräume erreicht, wissen die Profis am besten. Bei Carlofon (www.carlofon-protect.de), die Hohlräume in einem Zweischicht-Verfahren konservieren, gibt es entsprechende Pläne aus Dinol-Zeiten. Es lassen sich zwar viele bereits vorhandene Löcher nutzen oder manche Hohlräume nach Demontage bestimmter Teile erreichen, manchmal müssen aber zusätzliche Löcher gebohrt werden.

Die langen Schläuche der Profi-Werkzeuge machen selbst das Innere besonders langer Träger erreichbar, die dank einer Rundstrahldüse komplett ausgesprüht werden können. Falls der Fahrzeugbesitzer nicht mit der Demontage von Türverkleidungen einverstanden ist, nutzt man durch die Wasserablauflöcher eingeführte Hakendüsen, mit denen gezielt das Türblech und nicht etwa der Fensterhebemechanismus besprüht wird.

Diese Düse eignet sich auch für Radläufe, Blechfalze, Vertiefungen etc. Für letztere Arbeiten könnte man zum Beispiel auch das neue Prewax von Fertan verwenden.
Für Verstärkungen von Motorhauben sind Fette übrigens weniger geeignet, sie werden bei Erwärmung zu flüssig und könnten dann auf das Triebwerk tropfen.