So hoch sind die Unterhaltskosten für Youngtimer

Neun junge Klassiker im Kosten-Check

Tolle Motoren, unverwechselbares Design, dazu viele schöne Erinnerungen: Youngtimer wecken Autoträume. Doch wie teuer ist ein junger Klassiker im Unterhalt? Wir haben für neun beliebte Modelle nachgerechnet.

12/2015 - Motor Klassik, Heftvorschau, Heft 12/2015 mokla Foto: Motor Klassik 19 Bilder

Nein, sie sind noch keine 30 Jahre alt und gelten noch nicht alle als Oldtimer, doch sie verdrehen uns den Kopf. Hält vor einem belebten Straßencafé in Stuttgart ein Jaguar XJ40, blicken viele Gäste auf, nicken anerkennend. Aber auch wer im lindgrünen Renault 5 um die Ecke biegt, erntet oft ein Lächeln. Youngtimer begeistern als automobiles Kulturgut und wecken Träume von Autofans. Einen Youngtimer kaufen, warum eigentlich nicht? Ein Kostenvergleich zeigt: Ein 20 Jahre altes Auto zu fahren, bedeutet nicht zwangsläufig, hohe Unterhaltskosten zahlen zu müssen. Junge Klassiker beweisen zudem Alltagstauglichkeit und lassen sich sicher fahren.

Auf Komfort müssen Besitzer heute nicht automatisch verzichten: Alltagseinsätze in der Stadt sind bei den meisten Youngtimern dank Servolenkung ohne Mühe möglich. Im Vergleich zu Oldtimern älterer Baujahre überzeugen Youngtimer außerdem mit guter Fahrsicherheit. Viele Modelle sind mit ABS ausgestattet. Selbst Airbags waren zumindest als Sonderausstattung für zahlreiche Fahrzeuge wie etwa den Mazda MX-5 (ab 1994) erhältlich. Mercedes verbaute das Sicherheitsfeature im Mercedes 500 SL schon zur Markteinführung 1989 serienmäßig.

Jaguar XJ40 3.2 – teures britisches Understatement

Jaguar XJ40 3.6 Front Foto: Jaguar
Discountpreise um 3.000 Euro locken auf den ersten Blick. Doch ob es sich wirklich um einen günstigen Kauf handelt, entscheiden der Zustand der Karosserie und ein intensiver Blick unter die Motorhaube.

Stilvoller als im Jaguar XJ40 lässt es sich in einem Youngtimer kaum reisen. Klar gezogene Linien formen die flache Karosserie der britischen Limousine. Im Inneren verwöhnen tiefe Ledersessel und ein edles Holzarmaturenbrett. Umso erstaunter werden Interessenten auf das Preisschild vieler angebotener Jaguar XJ6 3.2 schauen. Discountpreise um 3.000 Euro locken auf den ersten Blick. Doch ob es sich wirklich um einen günstigen Kauf handelt, entscheiden der Zustand der Karosserie und ein intensiver Blick unter die Motorhaube. Die britischen Limousinen sind aufwendig und kompliziert konstruiert, sie vertragen keinen Wartungsstau. Wenn etwas kaputtgeht, dann können Reparaturen beim Fachmann durchaus ins Geld gehen. Serienmäßig erfüllt die britische Katze nur Euro 1 – teuer bei mehr als drei Litern Hubraum. Trost: Erhabenes Gleiten über Landstraßen und Autobahnen ist immer inklusive.

Kosten / Betriebskosten Jaguar XJ40 3.2 (Bauzeit: 1990 bis 1994)

  • Preis in gutem Zustand 6.900 Euro
  • Getriebe: Automatik
  • Steuer/Abgasnorm: 499,29 Euro/EU 1
  • Versicherung: 285,99 Euro (Haftpflicht plus Teilkasko inkl. 150 Euro Selbstbeteiligung, Garagenfahrzeug, Alltagsfahrzeug vorhanden. Quelle: Württembergische Versicherung)
  • Typklassen (HP/VK/TK)13/17/20
  • Benzinverbrauch (l/100 km): 9,6
  • Benzinkosten bei 7m000 km/Jahr: 1.008 Euro
  • Kilometerkosten: 0,26 Euro/km (Kilometerkosten inkl. Benzin, Steuer und Versicherung)

Reparaturkosten Jaguar XJ40

  • Jahresinspektion: ca. 550 Euro
  • Auspuff (ab Katalysator): 1.800 Euro
  • Stoßstange vorn: 1.523 Euro
  • Lichtmaschine: 310 Euro
  • Automatikgetriebe: 3.500 Euro

Renault 5 – Frankreichs Mini ist klein, aber oho

Renault 5 1.4 Foto: Archiv
Günstig geraten Alltagsmodelle mit 1,4-Liter-Motor und einfacher Ausstattung, sie sind eher Einsteigerauto als Youngtimer.

Ob als praktischer Einkaufswagen oder als Sportler im Miniformat: Renault hatte seit 1972 für jeden Bedarf einen passenden R5 parat. Bunte Farben, selbsttragende Karosserie – mit den Renault 5 wagten die Franzosen den Schritt in die Moderne. 1984 erschien die zweite, ebenfalls sehr erfolgreiche Generation des Kleinwagens. Günstig geraten Alltagsmodelle mit 1,4-Liter-Motor und einfacher Ausstattung, sie sind eher Einsteigerauto als Youngtimer. Ganz anders sieht das mit den sportlichen Versionen aus: Renault 5 GTE und GT Turbo – sie gelten als kommende Klassiker und sind gefragt. Für diese Modelle werden Karosserieteile langsam rar, für die zivileren Versionen lassen sich viele Teile auf dem Schrottplatz preiswert erwerben. Leider erfüllen sämtliche R5-Motoren nur die Abgasnorm Euro 1, Kaltlaufregler zum Nachrüsten gibt es bisher nicht. Immerhin sind technische Verschleißteile preiswert.

Kosten / Betriebskosten Renault 5 1.4 (Bauzeit: 1984 bis 1996)

  • Preis in gutem Zustand: 5.200 Euro
  • Getriebe: Schaltgetriebe
  • Steuer/Abgasnorm: 211,82 Euro/EU 1
  • Versicherung: 192,01 Euro ((Haftpflicht plus Teilkasko inkl. 150 Euro Selbstbeteiligung, Garagenfahrzeug, Alltagsfahrzeug vorhanden. Quelle: Württembergische Versicherung)
  • Typklassen (HP/VK/TK): 12/10/10
  • Benzinverbrauch (l/100 km): 6,3
  • Benzinkosten 7.000 km/Jahr: 661,50 Euro
  • Kilometerkosten: 0,15 Euro/km (Kilometerkosten inkl. Benzin, Steuer und Versicherung)

Reparaturkosten Renault 5 1.4

  • Jahresinspektion: 250 Euro
  • Auspuff ab Katalysator: 211 Euro
  • Stoßstange vorn: 138 Euro
  • Lichtmaschine: 188 Euro
  • Kupplungssatz: 166 Euro

Mercedes 500 SL (R129) – Luxus mit Rendite-Ambitionen

Mercerdes SL 500 (R129), Frontansicht Foto: Franz-Peter Hudek
Ein wirklicher Sportler ist der 326 PS starke SL nicht, eher ein gelassener Cruiser mit mehr als ausreichenden Kraftreserven.

Fast zu schade, um sie zu bewegen: Die Generationen früherer Mercedes-Roadster gelten bereits als renditeträchtige Klassiker. Besonders Modelle mit starkem V8-Motor wie der Mercedes 500 SL der Baureihe R129 sind gefragt – gerne im Top-Zustand. Auch die von 1989 bis 2001 gebaute Generation hat Potenzial, sie verlässt gerade ihr Restwerttief. Die Preise für außerordentlich gut erhaltene Exemplare steigen. Das Problem: Um den Mercedes R129 nur wegzustellen, macht das Fahren mit dem Oberklassesportler einfach zu viel Spaß. Ein wirklicher Sportler ist der 326 PS starke SL dabei nicht, eher ein gelassener Cruiser mit mehr als ausreichenden Kraftreserven. Ein gefülltes Sparkonto sollte der Besitzer in der Hinterhand haben, Reparaturen und Ersatzteile gehen ins Geld. Der große Service kostet rund 650 Euro. Und nur im gepflegten Zustand stimmt die Rendite – dann sind auch Sonntagsausflüge drin.

Kosten / Betriebskosten Mercedes 500 SL (R129, Bauzeit: 1989 bis 1993)

  • Preis in gutem Zustand 17.000 Euro
  • Getriebe: Automatik
  • Steuer/Abgasnorm: 756,50 Euro/EU 1 (Umrüstung auf Euro 2 möglich)
  • Versicherung: 302 Euro (Haftpflicht plus Teilkasko inkl. 150 Euro Selbstbeteiligung, Garagenfahrzeug, Alltagsfahrzeug vorhanden. Quelle: Württembergische Versicherung)
  • Typklassen (HP/VK/TK): 11/24/28
  • Benzinverbrauch (l/100 km): 12,6
  • Benzinkosten 7.000 km/Jahr: 1.323 Euro
  • Kilometerkosten: 0,34 Euro/km (Kilometerkosten inkl. Benzin, Steuer und Versicherung)

Reparaturkosten Mercedes 500 SL (R129)

  • Jahresinspektion: 650 Euro
  • Auspuff ab Katalysator: 820 Euro
  • Stoßstange vorn: 898 Euro
  • Lichtmaschine: 734 Euro
  • Wandler: 1.350 Euro

Mazda MX-5 – offener Fahrspaß ohne Reue

Mazda MX-5 NA Foto: Mazda
Regelmäßige Wartung vorausgesetzt (Ölservice/ Zahnriemen), absolvieren Motor und Karosserie hohe Laufleistungen ohne Murren.

Wie würde der europäische Cabriomarkt aussehen, hätten die Japaner 1989 nicht den Mazda MX-5 zu uns gebracht? Wahrscheinlich deutlich anders. Nur 955 kg schwer, 115 PS stark und mit einem soliden Stoffverdeck versehen, sorgte der MX-5 innerhalb kürzester Zeit für eine Wiederbelebung des heimischen Roadster-Segments. Und zwar dauerhaft. Denn gerade die erste Generation (NA) trägt ein typisches japanisches Auto-Gen in sich: Zuverlässigkeit. Regelmäßige Wartung vorausgesetzt (Ölservice/ Zahnriemen), absolvieren Motor und Karosserie hohe Laufleistungen ohne Murren. Solche Autos sind preiswert zu haben, oft lohnt es sich aber, nach Modellen mit geringerem Kilometerstand Ausschau zu halten. Dank Nachrüst-Set für Abgasnorm Euro 2 und einem Verbrauch von acht Litern lässt sich der Mazda günstig bewegen. Weiterer Vorteil: Ersatzteilsorgen gibt es nicht.

Kosten / Betriebskosten Mazda MX-5 1.6 (Bauzeit: 1990 bis 1993)

  • Preis in gutem Zustand 8.600 Euro
  • Getriebe: Schaltgetriebe
  • Steuer/Abgasnorm: 242,08 Euro/EU 1 (Umrüstung auf Euro 2 möglich)
  • Versicherung: 217,99 Euro (Haftpflicht plus Teilkasko inkl. 150 Euro Selbstbeteiligung, Garagenfahrzeug, Alltagsfahrzeug vorhanden. Quelle: Württembergische Versicherung)
  • Typklassen (HP/VK/TK): 11/12/17
  • Benzinverbrauch (l/100 km): 7,8
  • Benzinkosten 7.000 km/Jahr: 819 Euro
  • Kilometerkosten: 0,18 Euro/km (Kilometerkosten inkl. Benzin, Steuer und Versicherung)

Reparaturkosten Mazda MX-5 1.6

  • Jahresinspektion: 350 Euro
  • Auspuff ab Katalysator: 318 Euro
  • Stoßstange vorn: 264 Euro
  • Lichtmaschine: 401 Euro
  • Kupplungssatz: 191 Euro

BMW 320i (E30) – bayerischer Sechszylinder-Sound

E30 Foto: BMW
Die Motoren bieten hohe Laufruhe, ziehen kultiviert los und belohnen den Fahrer mit einem herrlichen Motorsound.

Tapfer überstanden hat die E30-Baureihe die schwierigsten Jahre ihres Modellzyklus: Noch vor wenigen Jahren fielen die Dreier-BMW vor allem als Lieblinge der Tiefer- breiter-härter-Szene auf. Doch das ist nun vorbei. Vor allem die Sechszylindermodelle 320i (129 PS) und 325i (170 PS) rücken mehr und mehr in den Fokus von Youngtimer- Fans. Kein Wunder: Die Motoren bieten hohe Laufruhe, ziehen kultiviert los und belohnen den Fahrer mit einem herrlichen Motorsound. Zudem gilt der E30 als technisch solide und ist vergleichsweise gut gegen Rost geschützt. Auch gepflegte Exemplare sind noch zu finden. Eine Umrüstung auf die Abgasnorm Euro 2 ist möglich, dann halten sich die Steuerkosten im Rahmen. Für den Dreier mangelt es nicht an Originalersatzteilen. Reparaturen lassen sich meist einfach und kostengünstig durchführen. Mit Cabrio und Kombi locken weitere Versionen.

Kosten / Betriebskosten BMW 320i (E30, Bauzeit 1982 bis 1991)

  • Preis in gutem Zustand 9.000 Euro
  • Getriebe: Schaltgetriebe
  • Steuer/Abgasnorm: 302,60 Euro/EU 1 (Umrüstung auf Euro 2 möglich)
  • Versicherung: 206 Euro (Haftpflicht plus Teilkasko inkl. 150 Euro Selbstbeteiligung, Garagenfahrzeug, Alltagsfahrzeug vorhanden. Quelle: Württembergische Versicherung)
  • Typklassen (HP/VK/TK): 16/10/14
  • Benzinverbrauch (l/100 km): 9,5
  • Benzinkosten 7.000 km/Jahr: 997,50 Euro
  • Kilometerkosten: 0,22 Euro/km (Kilometerkosten inkl. Benzin, Steuer und Versicherung)

Reparaturkosten BMW 320i (E30)

  • Jahresinspektion: 450 bis 650 Euro
  • Auspuff ab Katalysator: 440 Euro
  • Stoßstange vorn: 297 Euro
  • Lichtmaschine: 452 Euro
  • Kupplungssatz: 275 Euro

Opel Manta B – solider Charaktertyp von Opel

Opel Manta B Motor Klassik Service-Station Foto: Fact
Während Verschleißteile weitgehend problemlos bestellbar sind, wird der Vorrat an Blechteilen wie Kotflügeln und Seitenteilen langsam knapp.

Der Manta B kann viel mehr, als seine berühmteste Filmrolle vermuten lässt. Er verkörpert vieles, wofür Opel früher stand: schöne Formen, Bodenständigkeit und Zuverlässigkeit, bisweilen durchaus auch Sportlichkeit. Diese Charaktermerkmale zeigen sich am besten an original erhaltenen Fahrzeugen ohne Tuninganbauteile. Genau solche sind gefragt, mittlerweile aber nur noch selten auf dem Markt anzutreffen. Etwas mehr als 10.000 Euro muss man für ein gepflegtes Exemplar mit guter Ausstattung auf den Tisch legen. Kaufinteressenten sollten dabei die Karosserie genau auf Korrosion untersuchen. Denn Rost macht sich an den verschiedensten Anbauteilen breit. Am Motorblock sollte man auf Undichtigkeiten achten. Während Verschleißteile weitgehend problemlos bestellbar sind, wird der Vorrat an Blechteilen wie Kotflügeln und Seitenteilen langsam knapp.

Kosten / Betriebskosten Opel Manta B (Bauzeit 1975 bis 1988)

  • Preis in gutem Zustand 10.000 Euro
  • Getriebe: Schaltgetriebe
  • Steuer/Abgasnorm: 302,60 Euro/EU 1 (Umrüstung auf Euro 2 möglich)
  • Versicherung: 185 Euro (Haftpflicht plus Teilkasko inkl. 150 Euro Selbstbeteiligung, Garagenfahrzeug, Alltagsfahrzeug vorhanden. Quelle: Württembergische Versicherung)
  • Typklassen (HP/VK/TK): 13/25/17
  • Benzinverbrauch (l/100 km): 7,6
  • Benzinkosten 7.000 km/Jahr: 798 Euro
  • Kilometerkosten: 0,18 Euro/km (Kilometerkosten inkl. Benzin, Steuer und Versicherung)

Reparaturkosten Opel Manta B

  • Jahresinspektion: 230 Euro
  • Auspuff ab Katalysator: 180 Euro
  • Stoßstange vorn: 300 Euro
  • Lichtmaschine: 150 Euro
  • Kupplungssatz: 230 Euro

Mercedes 190 E 1.8 – aus dem Alltag nicht wegzudenken

Mercedes-190-E-2.6-Exterieur Foto: auto motor und sport
Verzichtet man auf die 16V-Sportmodelle, lassen sich einfache Reparaturen auch selbst erledigen.

Auf dem Supermarktparkplatz, vor der Szenekneipe, am Schrebergarten: Kaum ein Youngtimer ist heute noch so omnipräsent wie der Mercedes-Benz 190 E, genannt Baby-Benz. Der Grund: Er ist einfach nicht totzukriegen. Die schwächeren Motoren, ob Benziner oder Diesel, werkeln zuverlässig, und das Fahrwerk federt auch Fahrbahnunebenheiten souverän weg. Die Verarbeitung im Innenraum scheint für die Ewigkeit gemacht. Die sparsamen Diesel werden erst als Oldtimer attraktiv, zuvor verschlingen die Steuern zu viel Geld. Günstig fährt man mit dem 1,8- oder Zweiliter-Benzinmotor und Euro 2. Verzichtet man auf die 16V-Sportmodelle, lassen sich einfache Reparaturen auch selbst erledigen. Originalersatzteile sind recht teuer, dafür aber schnell und einfach verfügbar. Für den Werterhalt lohnt es sich, nach Exemplaren mit geringer Laufleistung aus erster Rentnerhand zu suchen.

Kosten / Betriebskosten Mercedes 190 E 1.8 (Bauzeit: 1989 bis 1993)

  • Preis in gutem Zustand 6.900 Euro
  • Getriebe: Schaltgetriebe
  • Steuer/Abgasnorm: 272,34 Euro/EU 1 (Umrüstung auf Euro 2 möglich)
  • Versicherung: 241,99 Euro (Haftpflicht plus Teilkasko inkl. 150 Euro Selbstbeteiligung, Garagenfahrzeug, Alltagsfahrzeug vorhanden. Quelle: Württembergische Versicherung)
  • Typklassen (HP/VK/TK): 15/11/16
  • Benzinverbrauch (l/100 km): 8,7
  • Benzinkosten 7.000 km/Jahr: 913,50 Euro
  • Kilometerkosten: 0,20 Euro/km (Kilometerkosten inkl. Benzin, Steuer und Versicherung)

Reparaturkosten Mercedes 190 E 1.8

  • Jahresinspektion: 360 Euro
  • Auspuff ab Katalysator: 330 Euro
  • Stoßstange vorn: 325 Euro
  • Lichtmaschine: 650 Euro
  • Kupplungssatz: 570 Euro

Porsche 924 – Lockmittel in die Porsche-Welt

Porsche 924, Seitenansicht Foto: Archiv
Die Ersatzteilversorgung weist einige Lücken auf, nicht alles lässt sich noch als Originalneuteil erstehen.

Von vielen Porsche-Fans wurde der 924 lange verschmäht, mit seinem 125 PS starken Zweiliter-Vierzylindermotor von Audi nicht als „echter“ Porsche anerkannt. Doch die Kooperation zeigt drei Jahrzehnte später fast nur Vorteile: Der Motor gilt als solide und lässt sich vergleichsweise günstig reparieren. Doch der Service nach 20.000 Kilometern kostet bei Porsche rund 1.200 Euro, eine kleine Inspektion beim freien Spezialisten allerdings nur etwa 300 Euro. Die Substanz von Karosserie und der Technik sollte in Ordnung sein, nur dann lohnt der Kauf. Die Ersatzteilversorgung weist einige Lücken auf, nicht alles lässt sich noch als Originalneuteil erstehen. Leider schafft der 924-Motor nur die Euro-1-Norm. Doch Rettung naht: Schon 2015 feierten auch die Jüngsten mit Basismotor ihren 30. Geburtstag – eine Zulassung mit H-Kennzeichen und der Einheitssteuer von 192 Euro lockt.

Kosten / Betriebskosten Porsche 924 (Bauzeit 1976 bis 1985)

  • Preis in gutem Zustand 14.000 Euro
  • Getriebe: Schaltgetriebe
  • Steuer/Abgasnorm: 302,60 Euro/EU 1
  • Versicherung: 194 Euro (Haftpflicht plus Teilkasko inkl. 150 Euro Selbstbeteiligung, Garagenfahrzeug, Alltagsfahrzeug vorhanden. Quelle: Württembergische Versicherung)
  • Typklassen (HP/VK/TK): 11/21/20
  • Benzinverbrauch (l/100 km): 8,1
  • Benzinkosten 7.000 km/Jahr: 850 Euro
  • Kilometerkosten: 0,19 Euro/km (Kilometerkosten inkl. Benzin, Steuer und Versicherung)

Reparaturkosten Porsche 924

  • Jahresinspektion: 300 bis 1.200 Euro
  • Auspuff ab Katalysator: 615 Euro
  • Stoßstange vorn: 309 Euro
  • Lichtmaschine: 250 Euro
  • Kupplungssatz: 707 Euro

VW Golf II GTI – zuverlässiger Volkssportler

Golf II GTI Foto: Rossen Gargolov
Korrosion bereitet dem Zweier-Golf weit weniger Probleme als seinem Vorgänger, die Rostvorsorge wurde deutlich verbessert.

Sie gelten als die Kompaktsportler schlechthin – die GTI-Modelle des VW Golf. Vor allem die zweite Golf-Generation als 16V mit 139 PS entspricht dem Ideal der leichten und agilen Sportversionen. Doch gute, nicht verbastelte Exemplare sind mittlerweile rar und teuer. Denn nicht nur die Optik, auch das Fahrwerk wurde häufig modifiziert. Immerhin: Korrosion bereitet dem Zweier-Golf weit weniger Probleme als seinem Vorgänger, die Rostvorsorge wurde deutlich verbessert. Ab 6.000 Euro starten die Preise für gepflegte Exemplare. Sorgen um Ersatzteile müssen sich Interessenten keine machen. Verschleißteile halten VW-Händler und Spezialisten vorrätig, selbst spezielle GTI-Teile sind vergleichsweise einfach zu organisieren. Die Chancen auf einen Wertzuwachs sind nicht schlecht, denn die folgenden GTI-Generationen bis zum Golf 5 waren mehr Sonder- als Sportmodelle.

Kosten / Betriebskosten VW Golf II GTI (Bauzeit 1986 bis 1991)

  • Preis in gutem Zustand 6.200 Euro
  • Getriebe: Schaltgetriebe
  • Steuer/Abgasnorm: 272,34 Euro/EU 1 (Umrüstung auf Euro 2 möglich)
  • Versicherung: 206,00 Euro (Haftpflicht plus Teilkasko inkl. 150 Euro Selbstbeteiligung, Garagenfahrzeug, Alltagsfahrzeug vorhanden. Quelle: Württembergische Versicherung)
  • Typklassen (HP/VK/TK): 13/15/26
  • Benzinverbrauch (l/100 km): 7,5
  • Benzinkosten 7.000 km/Jahr: 787,50 Euro
  • Kilometerkosten: 0,18 Euro/km (Kilometerkosten inkl. Benzin, Steuer und Versicherung)

Reparaturkosten VW Golf GTI

  • Jahresinspektion: 200 bis 400 Euro
  • Auspuff ab Katalysator: 557 Euro
  • Stoßstange vorn: 107 Euro
  • Lichtmaschine: 249 Euro
  • Kupplungssatz: 295 Euro

Umweltzonen für Benziner-Youngtimer keine Hürde

Benziner können dank geregeltem Katalysator mit grüner Plakette in Umweltzonen fahren. Aber die Abgasnorm Euro 1 sorgt je nach Hubraum für eine hohe Steuerbelastung. Zahlreiche Modelle lassen sich jedoch für etwa 250 Euro mit einem Kaltlaufregler nachrüsten, sodass die Motoren die Norm Euro 2 erfüllen: Dann halbieren sich die Steuern. Viele Hersteller kümmern sich um eine reibungslose Ersatzteilversorgung für ihre alten Modelle. Verschleiß- und Karosserieteile lassen sich meist ohne größeren Aufwand beschaffen. Originalteile sind jedoch oft recht teuer. Alternativen bieten Spezialisten, Liebhaberclubs und Autoverwerter.

Oft günstige Youngtimer-Versicherung

Generell lassen sich ältere Fahrzeuge nicht günstiger versichern als Neuwagen. Auch bei ihnen entscheiden Motorleistung, Fahrprofil und Eigenschaften des Versicherungsnehmers über die Prämienhöhe. Doch wer neben seinem Klassiker noch ein Alltagsauto besitzt, kann über eine Youngtimer-Versicherung nachdenken. Sie wird von einigen Versicherern angeboten. Um einen Vertrag abschließen zu können, müssen einige Bedingungen erfüllt werden: Bei den meisten Anbietern müssen die Autos beispielsweise älter als 20 Jahre sein und dürfen nicht mehr als 10.000 Kilometer pro Jahr bewegt werden.

Die Youngtimer-Police der Württembergischen verlangt zum Beispiel einen Pflegezustand 2. Darüber hinaus muss das Auto in einer Garage stehen. Anbieter wie OCC und AXA fordern ein Mindestalter der Versicherungsnehmer von 23 beziehungsweise 25 Jahren. Bei der Württembergischen können auch schon 20-Jährige einen Youngtimer anmelden.