ADAC Bibliothek und Sammlungen
Clubhaus mit unterirdischer Schatzkammer
Wenn in 10.000 Jahren ein Außerdirdischer auf die längst verlassene Erde kommen würde, und etwas über die Mobilität erfahren wollte, muss er nur ein Haus besuchen - das ADAC Clubhaus mit der ADAC Bibliothek.
18.11.2013
Kai Klauder
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Die ADAC Bibliothek befindet sich in dem "Clubhaus" in der Münchner Hansastraße.
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Im Jahr 1910 wurde das Kontorhaus erbaut - heute setzt es den Kontrapunkt gegenüber der modernen ADAC-Zentrale.
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Der sternförmige Neubau setzt das ADAC Clubhaus in Szene.
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Neben der Bibliothek und dem Archiv befinden sich mehrere Tagungsräume und eine Club-Lounge im Dachgeschoss.
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Die Präsenzbibliothek im ersten Stock hält die ADAC Motorwelt, wichtige Nachschlagewerke und zahlreiche aktuelle Zeitschriften aus dem Bereich der Mobilität bereit.
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Im ehemaligen Chefbüro werden historische Exponate gezeigt, wie Kartenmaterial, Reiseführer oder die berühmten ADAC Routensets.
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Der ADAC verfügt über eine umfangreiche Christophorus-Sammlung.
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Nebenan zeigt der ADAC Exponate aus der Sammlung oder von Leihgebern. Im Vordergrund ist eine Hildebrand & Wolfmüller aus dem Jahr 1894 zu sehen. Es gilt als das erste Serienmotorrad der Welt.
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Von der Wand grüßen einige Honoratioren und Ehrenmitglieder des ADAC: Unter anderem Robert Bosch, Karl Benz, Ferdinand Porsche und Prinz Ludwig Ferdinand von Bayern.
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Der ADAC ist in 18 Regionalclubs unterteilt. Das Clubhaus in München dient ihnen auch als ein Zentrum.
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In seiner 110 -jährigen Geschichte hatte der ADAC 10 Präsidenten.
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Kluft, in der in den 1920er-Jahren ein begeisterter Automobilist zwischen München und Berlin pendelte.
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Aus dem Jahr 1903 - dem Gründungsjahr des ADAC - stammt diese Laurin & Klement Type L.
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Der Sattlermeister Albert Geidel sammelte in den 1920er-Jahren auf der Abdeckung seines Seitenwagens diese Plaketten und Embleme.
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100 Jahre alt ist diese Wanderer, die mit ihrem 1,5 PS-Motor rund 50 km/h erreicht.
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Thomas Burkhardt, ADAC Vizepräsident für Technik, und Peter Schmidbauer, Dokumentar, sind zufrieden mit dem Erreichten - wollen aber noch mehr.
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Die ADAC Bibliothek steht nach Voranmeldung ADAC-Mitgliedern, Wissenschaftlern, Journalisten und Historikern offen. Sie können an großzügigen, hellen Arbeitsplätzen ihren Recherchen nachgehen.
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Nach einer umfangreichen Sanierung nach den Vorgaben des Denkmalschutzes strahlt die ehemalige "Sander-Villa" in neuem Glanz. Viele Elemente - wie etwa die Fliesen im Treppenhaus - konnten erhalten werden.
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In den Kellerräumen befindet sich der Schatz des Hauses: Das Archiv.
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Archivarin Stefanie Sachsen-Coburg zeigt einen kleinen Teil der riesigen Plaketten-Sammlung.
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Insgesamt umfasst die Bibliothek rund 2 Regalkilometer Literatur.
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Viele Bücher stammen aus dem 19. und 18. Jahrhundert.
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Nebenan gibt es Vitrinen mit Automobilia.
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Zahlreiche Pokale, Trophäen und Auszeichnungen erzählen von der Geschichte des Motorsports.
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Der ADAC besitzt eine umfangreiche Kunstsammlung, die ebenfalls in dem Archiv ideale Konservierungsbedingungen findet.
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Dass der ADAC das gesamte Spektrum der Mobilität abbildet, lässt sich auch an der Zweitschriftensammlung erkennen. Fast alle Zeitschriften hat der ADAC ab der Erstausgabe im Bestand.
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Die Christophorus-Sammlung wurde von Hermann Jager, dem ehemaligen Generalsekretär des ADAC, initiiert.
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Mehr als 1.200 Exponate hat er zusammengetragen - und es kommen immer mehr hinzu.
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Kunstdrucke, Plakate von Rennen, Rallyes, Messen und Veranstaltungen lagern bei 45 bis 50 % Luftfeuchtigkeit und reduziertem Sauerstoffgehalt im Archiv.
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Die Literatur- und Zeitschriftensammlung ist aus der ganzen Welt zusammengetragen worden.
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Wie ein Kartograph vor der Google-Maps-Zeit arbeitete, kann man beim ADAC erfahren.
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"Um das Opel Rennwagenmodell beneiden uns einige Museen - es ist nur dieses eine Modell bekannt", sagt Thomas Burkhardt.
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Ein kleiner Ausschnitt des Archivs wird in den Schaukästen ausgestellt.
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Die Technik-Bände mit Pappmodellen sind sehr sehenswert.
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"Das Radfahren der Damen" titelt dieser Band aus dem 19. Jahrhundert.
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Anschaulich wurde vor mehr als 100 Jahren die Funktionsweise eines Vierzylinders gezeigt.
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Die Christophorus-Sammlung ist die größte der Welt.
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Im Lesesaal grüßen Rudolf Carracciola und Rennsport-Automobilia.
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Wer um die Jahrhundertwende von Mobilität träumte, kannte die Hildebrand & Wolfmüller bestimmt.
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Beim Blättern durch die ADAC Motorwelt stößt man auf ebenso interessante wie skurrile Artikel. Wie etwa "Die Ausbildung des Kraftwagenführers. Eine psychologische Auswertung der Unfallstatistik".
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Oder "Die Dame am Steuer", einem Artikel "vom Münchner Damen-Automobil-Club (MDAC)".
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Im ADAC Archiv schlummert ein Schatz von Veranstaltungsplakaten und Programmheften.
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Die Ergonomie des Fahrradfahrens wird ebenso thematisiert, wie ...
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... der Kutschbau."
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Stumme Zeitzeugen wie Schutzhelme, Trophäen oder Figuren geben einen Einblick in die Entwicklung der Mobilität.
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Der Heilige Christophorus ist der Schutzpatron der Reisenden.
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Klassische Werbemotive wie dieses von Continental aus den 20er-Jahren, gehören ebenfalls zu der ADAC Sammlung.
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Um 1902 entstand dieses Werbemotiv.
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Diese Automobilkarte entstand ebenfalls zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
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Das ADAC Archiv hat rund 1.000 Zeitschriftentitel im Bestand.
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Selbstverständlich auch die ADAC Motorwelt, hier eine Ausgabe von 1926.
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25.000 Monographien lagern im Keller der ehemaligen "Sander-Villa".
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Im Jahr 1908 wurde dieser Mitgliederausweis der Deutschen Motorfahrer-Vereinigung ausgestellt.
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Auch Unterlagen von Automobilherstellern und Zuliefereren befinden sich im ADAC Archiv. Rund 300 Regalmeter nehmen sie ein.
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Frühe Ausgabe von "Motor und Sport", einem Vorläufer von auto motor und sport aus dem Jahr 1930.
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Rund 50 Fin de Siècle-Plakate, 80 Stiche, 200 Karikaturen und 100 Zeichnungen und Aquarelle werden vom ADAC konserviert.
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Neben den deutschen Zeitschriften gehören auch viele internationale Blätter zum Bestand -rund 20 % kommen aus dem Ausland.
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Die Fläche im ersten Stock wird für wechselnde Ausstellungen genutzt. Zuletzt stand hier das Jubiläum des ADAC - er wird 2013 110 Jahre alt - im Mittelpunkt.
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Am besten nähert er sich dann dem ADAC Clubhaus, das die ADAC Bibliothek beherbergt, von oben - so bekommt man faszinierende architektonische Einblicke - das Clubhaus ist der Kontrapunkt zum modernen Neubau der ADAC-Zentrale und wird von deren sternförmiger Architektur in Szene gesetzt.
Doch auch wenn man per Auto anreist, entfaltet das ehemalige Kontorhaus seine Wirkung neben der Zentrale, die von dem rund 92 Meter hohen Büroturm gekrönt wird. In dem modernen Komplex in der Münchner Hansastraße haben etwa 2.400 Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze.
Passendes Ambiente
Während in dem Gebäudekomplex nicht zu überhörende Betriebsamkeit herrscht, empfängt das Ohr und Auge nur wenige Meter weiter ein Ort der Ruhe: die ehemalige "Sander-Villa", die seit 2012 die ADAC Bibliothek beherbergt. Im Jahr 2000 erwarb der ADAC das 1910 errichtete Kontorhaus und sanierte es bis 2012 unter den strengen Vorgaben des Denkmalschutzes. Viele Elemente des im "Heimatstil" erbauten Gebäudes wurden erhalten - etwa die Wandfliesen des Treppenhauses, ein großer Teil der Türrahmen. Entstanden ist ein beeindruckendes "Clubhaus", das mit mehreren Tagungsräumen, einer Clublounge auch Begegnungsstätte sein soll.
Dass die Pläne für das ADAC Clubhaus mit integrierter Bibliothek nicht unumstritten waren, deutet Thomas Burkhardt, ADAC Vizepräsident für Technik, an: "Doch schließlich hat das Konzept auch alle Skeptiker überzeugt".
In den Räumen des ersten Stockwerks ist ausreichend Platz für Sonderausstellungen Es gibt dort helle Arbeitsplätze und eine Präsenzbibliothek, die unter anderem alle Ausgaben der bis ins Jahr 1903 zurückreichenden ADAC-Clubzeitschrift, aktuelle Jahrgänge vieler Zeitschriften rund um Mobilität und Standardwerke bereithält. Außerdem gibt es die Möglichkeit für eine rechnerbasierte Recherche.
Wachsendes Interesse an der ADAC Bibliothek
Peter Schmidbauer, Dokumentar der ADAC Motorwelt, freut sich über das wachsende Interesse an der Bibliothek und beschreibt das Selbstverständnis der ADAC Bibliothek: "Wir bemerken eine wachsende Nachfrage nach unserer wissenschaftlichen Spezialbibliothek mit Archivfunktion. Je bekannter wir werden, desto mehr Rechercheanfragen kommen. Derzeit sind es rund 10 externe Anfragen pro Woche - auch aus dem Ausland. Da, wo es schwieriger wird, und die Leute mit Google nicht mehr weiterkommen, kommen wir ins Spiel. Denn wir haben die Dinge, die eigentlich nicht mehr vorhanden sind."
Dass dem so ist, ist vor allem dem Historiker Hans Christoph Graf von Seherr-Thoss zu verdanken. Denn nachdem im Zweiten Weltkrieg die gesamte ADAC Bibliothek zerstört worden war, erkannte der damalige ADAC Präsident Hans Bretz die Bedeutung des Wiederaufbaus und legte sie in die Hände des Grafen. Auf dessen Initiative und jahrzehntelanger Arbeit - er war von 1954 bis 1983 als Archivar für den ADAC tätig - basiert die ADAC Bibliothek von heute, die in der Welt einzigartig ist.
Die schöne Villa hat es faustdick im Keller
Die eigentlichen Schätze sind allerdings im Kellergeschoss zu heben. Hier verbirgt sich ein Magazin, in dem die Luftfeuchtigkeit im optimalen Bereich zwischen 45 bis 50 % liegt und der Sauerstoffgehalt reduziert wurde - alles zum Wohle der wertvollen Zeitschriften, Monographien, Kunstwerke, Automobilia und Sammlungen.
Nachdem die Schleuse durchschritten ist, erklärt Thomas Burkhardt: "Wir haben rund 50.000 Exponate im Bestand, wobei ein kompletter Jahrgang etwa der auto motor und sport als ein Exponat gezählt wird". Der Schwerpunkt der Bibliothek mit rund der Hälfte der Exponate liegt auf Zeitschriften aus dem Automobil- und Motorradbereich und Motorsport, doch auch alle anderen Facetten der Mobilität werden abgedeckt. Es gibt Fahrrad-, Boots-, Fliegerei- und Reisezeitschriften aus aller Herren Länder. Ein großer Teil widmet sich der Technik mit zigtausenden Typenblättern, Monographien und Lexika.
"Insgesamt haben wir rund 2 Regalkilometer zum Thema Mobilität- es gibt nichts Vergleichbares auf der Welt" zeigt sich Thomas Burkhardt selbstbewusst. Kein Wunder, dass die ADAC Bibliothek von zahlreichen Museen, Kuratoren, Wissenschaftlern und Fachjournalisten aus der ganzen Welt genutzt wird.
"libri rari" - die seltenen Bücher
Einige Werke aus der Sammlung lagern gut behütet im Tresor, wie die Archivarin Stefanie Sachsen-Coburg berichtet: "Unsere ältesten Bücher stammen aus dem 17. Jahrhundert und dürfen nur mit Handschuhen angefasst werden." Dazu zählt das "Itinerarium Germaniae. Reisebuch durch Hoch- und Nider-Teutschland - auch benachbarte Königreiche/Fürstenthumb und Länder als Ungarnn, Siebenbürgen, Dännemarck, Schweden, Polen; und Germania". Diese Sonderbehandlung werden sie sich redlich verdient haben, könnten Sie doch nur von all denen erzählen, die sie in den vergangenen Jahrhunderten durchgeblättert und von monatelangen Abenteuer-Reisen geträumt haben, die heute auf ein paar Stunden Autobahn zusammengeschrumpft sind.
An einer der größten Sammlungen von Land- und Straßenkarten lässt sich der Aufwand der Kartographen und Topographen nacherleben. In einigen der Schaukästen im ehemaligen Büro der "Sander-Villa" sind die Utensilien ausgestellt.
Größte Christophorus-Sammlung der Welt
Dass die Rettungshubschrauber des ADAC den Namen Christoph dürfte bekannt sein, doch dass der ADAC auch eine riesige Sammlung rund um den Schutzheiligen der Pilger, Reisenden, Schiffer und seit 1900 auch Kraftfahrer zusammengetragen hat, eher nicht. Hermann Jaeger, Generalsekretär des ADAC zwischen 1962 und 1974, baute die Sammlung auf. Rund 1.200 Exponate umfasst sie heute, darunter ein Kupferstich von Albrecht Dürer aus dem Jahr 1521.
Die Archivare denken an die Zukunft
Ein zentrales Anliegen der ADAC Bibliothekare und Archivare ist der Blick nach vorn. "Wir haben uns die digitale Bibliothek als Ziel gesetzt", sagt Peter Schmidbauer, "der Besucher kann im OPAC (Online Public Access Catalogue) recherchieren- die gesamte ADAC Motorwelt ist schon online durchsuchbar." Die Digitalisierung des gesamten Bestandes wäre eine Aufgabe für Jahrzehnte, doch der Anfang ist gemacht.
Man darf gespannt sein, wie sich die ADAC Bibliothek weiterentwickelt. Ein Besuch für alle an der Automobil- und Mobilitätsgeschichte ist dringend empfohlen. Die ADAC Bibliothek ist für ADAC Mitglieder, Journalisten, Museen, Historiker und Wissenschaftler nach Vereinbarung geöffnet.
In unserer Fotoshow zeigen wir Bilder der Räumlichkeiten und ausgewählte Exponate.
Kontakt:
ADAC Bibliothek und Sammlungen
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