Alpine, Top Speed, Maharadscha-Autos, Shelby

Die Sonderschauen der Retromobile

Bei der Retromobile, der größten französischen Oldtimermesse, gibt es vom 5. bis 9. Februar 2014 spektakuläre Sonderschauen zu sehen: Maharadscha-Autos, Rekordfahrzeuge, Paris-Dakar-Rallyeautos, einen der schönsten Ferrari-Rennwagen und eine einmalige Jean Rédélé-Ausstellung mit Alpines aus seiner Privatsammlung.

01/2014 - Retromobile, Vorschau, mokla 0114 Foto: Retromobile 11 Bilder

Top Speed - Im Rausch der Geschwindigkeit

Die Retromobile zeigt zwei Weltrekordfahrzeuge der Vorkriegszeit. Zum einen ist der 350 HP Sunbeam nach Paris geladen, mit dem Malcolm Campbell am 1. Juli 1925 eine Geschwindigkeit von 242,748 km/h erreichte. Ein modern konstruierte Flugmotor von Manitou sorgte für rekordmäßigen Vortrieb. Dank moderner Konstruktion mit drei Ventilen pro Zylinder, die per obenliegender Nockenwelle gesteuert werden, leistet der 18,3 Liter-12-Zylinder 350 PS.

Noch deutlich stärker ist "Babs", der Weltrekordwagen, mit dem John Godfrey Parry-Thomas im Jahr 1926 zwei Mal einen neuen Rekord aufstellte. Der Brite raste am 27. April - getrieben von einem 27-Liter-V12 mit bis zu 600 PS - mit 272,403 km/h über den Strand. Einen Tag später schaffte er sogar 275,271 km/h.

Einmalige Jean Rédélé-Sonderschau

Sportlich geht es auch in Halle 1 zu, bei der Jean Rédélé-Sonderschau, die 13 Renn- und Straßenversionen aus dem Hause Alpine präsentiert. Hier wird Rennhistorie greifbar, denn die ausgestellten Alpine-Rennwagen starteten unter anderem in Le Mans und Sebring sowie bei der Tour Corse. Die Fahrzeuge stammen aus der Privatsammlung von Jean Rédélé und werden zum ersten Mal gemeinsam zu sehen sein. 

Diese Alpine-Fahrzeuge werden ausgestellt:

Rennwagen:

  • 1963er M63
  • 1964er M64
  • 1966er A210
  • 1967er A211
  • 1968er A220
  • 1973er
  • 1975er A441
Straßenmodelle
  • 1965er A110 Berlinette 1300
  • 1967er A110 Prototype
  • 1968er A110 1440
  • 1973er A110 1800
  • 1975er A310 Gruppe 4
  • 1978er A310 V6 Gruppe 4

Die Autos der Maharadschas

Die Retromobile kann mit einer Weltpremiere aufwarten: 15 Fahrzeuge aus dem Vorbesitz von indischen Maharadschas werden ausgestellt. Unter anderem der Brooke Swan von 1910, ein Delage D8 und ein Mercedes-Benz 630 SS Super Sports - beide von 1930.

Außerdem wird ein 1938er Delahaye 135 Figoni & Falaschi, der einst dem Maharaja von Nawanager gehörte, ausgestellt. Und ein Isotta Fraschini aus dem Jahr 1929, der an Rajah Sajid Hussein von Kotwara ausgeliefert wurde, einen indischen Maharadscha. Später kaufte der Led Zeppelin-Gittarist Peter Grant den Wagen. Die Marke der Kaiser und Könige - Rolls-Royce ist ebenfalls mit mehreren Exemplaren vertreten.

Lukas Hüni präsentiert Lancia-Retrospektive

Nach der erfolgreichen Citroën DS-Ausstellung zeigt die Schweizer Lukas Hüni AG in diesem Jahr eine Lancia-Sonderschau. Insgesamt 14 Lancia-Modelle spiegeln die beeindruckende Historie der italienischen Marke. Vom Vorkriegs-Lambda aus dem Jahr 1924 über einen Lancia Aprilia, Astura, Aurelia Coupé und Spider bis zum 1974er Stratos reicht die Palette.

Besondere Aufmerksamkeit verdienen ein Lancia Aurelia D24 Competition Barchetta von 1954 sowie ein Vorserienexemplar des Lancia Flaminia aus dem Jahr 1959. Zu sehen sind die Lancia-Fahrzeuge in Halle 1 am Stand S61.

12 Paris-Dakar-Teilnehmer zu sehen

Vor 35 Jahren begann ein Abenteuer, das auch nach seiner Verlegung nach Südamerika noch immer als die härteste Rallye der Welt gilt: die Rallye Paris-Dakar. Thierry Sabine startete am 26. Dezember 1978 in paris die erste Paris-Dakar. Schon bei der Premiere waren 182 Fahrzeuge am Start. Ob Allrad-Toyota, schwere Range Rover, Kleinwagen wie Renault 4 und 5, VW Käfer oder sogar ein Vorkriegswagen aus dem Jahr 1927 - die Paris-Dakar lockte Abenteurer aus der ganzen Welt. Welche Fahrzeuge in Paris zu sehen sein werden, ist bisher nicht bekannt.

Ferrari 330 P4 mit originalem Renntransporter

Er gehört zu den unangefochtenen Ikonen der Ferrari-Geschichte: Der von Mauro Forghieri konstruierte Ferrari 330 P4, mit dem die Scuderia Ferrari 1967 mit 2 Punkten Vorsprung vor Porsche die Sportwagen-WM gewann. Angetrieben wird der P4 von einem rund 450 PS starken V12, der von Franco Rocci für seine Einsätze vorbereitet wurde.

Eindrucksvolle Siege gelangen 1967 Ferrari mit dem 330 P4, der nur vom Werksteam eingesetzt wurde: Doppelsiege bei den 24-Stunden von Daytona und beim 1.000 km-Rennen in Monza. Bei beiden Rennen kamen Chris Amon/Lorenzo Bandini vor Mike Parkes/Ludovico Scarfiotti ins Ziel kamen.

Auf der Retromobile wird der Ferrari 330 P4 zusammen mit dem passenden Renntransporter präsentiert. Auf dem Fiat Bartoletti-Transporter wurde der P4 unter anderem nach Le Mans gebracht.

Originale Shelby-Fahrzeuge

Verehrer von Carroll Shelby und seinen Kreationen kommen in Paris bei der Retromobile auch auf ihre Kosten. Zu sehen sein werden originale Cobras - eine Cobra 289 und eine Cobra 427und eine Replica des GT40, der 1966 in Le Mans gewann.

Fast 100 Jahre alte Panzer von Renault

Militärfahrzeuge gehören fast schon zum Pflichtprogramm der Retromobile. In diesem Jahr jährt sich der Beginn des Ersten Weltkriegs zum 100 Mal - und auch die Retromobile erinnert an das schreckliche Ereignis. Es werden zwei der ersten Panzer von Renault zu sehen sein. Die Renault FT17-Panzer entstanden im Jahr 1916. Live in Aktion wird ein Patton M47 Panzer von der American Locomotive Company präsentiert - dieses Modell ist das erste, das nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt wurde.

Die Retromobile findet auf rund 41.000 qm der Expo Porte de Versailles, 75015 Paris statt und ist aus Deutschland entspannt in mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen (aus Stuttgart oder Frankfurt nur rund 4 Stunden). Der Eintritt kostet 16 Euro (Vorverkauf 14 Euro), für Gruppen ab 10 Personen 12 Euro. Kinder bis 12 Jahre erhalten freien Eintritt.