FHR trifft DTM am Norisring

Klassiker-Auftritt beim DTM-Lauf

Die FHR - Fahrergemeinschaft Historischer Rennsport - machte es möglich: Beim DTM-Lauf auf dem Norisring spielten vor großer Zuschauerkulisse auch historische Rennwagen eine wichtige Rolle.

FHR Norisring, 07/2013 Foto: BRfoto 12 Bilder

Der Norisring, ein 2,3 Kilometer langer Stadtkurs in Nürnberg, stand am dritten Juli-Wochenende 2013 ganz im Zeichen der DTM.  An beiden Tagen wurde im Eventprogramm aber auch die FHR Classic präsentiert. Die Rennserie der Fahrergemeinschaft Historischer Rennsport Deutschland e.V. gastierte zum ersten Mal auf dem Norisring. Insgesamt 23 historische Rennwagen der Baujahre 1954 bis 1977 zeigte die FHR.

Publikumsliebling und Le Mans-Sieger

Zu den FHR-Stammfahrern gesellten sich auch zwei Rennprofis: Ex-DTM-Fahrer Roland Asch war mit einem Mercedes-Benz 300 SL Flügeltürer von 1955 aus dem Mercedes-Benz Museum unterwegs. Der dreifache Le Mans-Gewinner und ehemalige DTM-Pilot Marco Werner startete in einem Lotus 23B-Ford aus dem Jahr 1963 beim FHR-Korso. Da auf dem Norisring seit 1948 Autorennen ausgetragen wurden, fuhr ein Großteil der präsentierten Wagen nicht zum ersten Mal auf dem Ring. 

Norisring-Tradition 1977

Der Kremer Porsche K2 von 1977 in der Vaillant-Lackierung wurde von Eberhard Baunach gesteuert und war zu seiner Zeit ein höchst erfolgreiches Gruppe-5-Auto, mit dem Kremer-Pilot Bob Wollek Siege auf dem Nürburgring, in Kassel-Calden, Hockenheim und Zolder einfuhr. Lediglich bei Lauf zur Deutschen Rennsport-Meisterschaft auf dem Norisring fiel der Bolide 1977 mit Motorschaden aus. Ein Auto mit Mille Miglia-Historie ist der Ferrari 500 Mondial aus dem Jahr 1955. Das auf dem Norisring gefahrene Exemplar stammt aus der zweiten Serie mit Scaglietti-Karosserie und war besonders in den USA bei vielen Rennen erfolgreich.

Porsche-Rarität von 1964

Besonders selten ist der Porsche 904-8 aus dem Jahr 1964, der von Dr. Afschin Fatemi, einem bekannten Chirurgen aus Düsseldorf gesteuert wurde. Nur zwei Exemplare des Typs 904 wurden als Werkswagen zeitweise mit Achtzylindermotoren ausgerüstet. Der Wagen von Dr. Fatemi war beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans, am Nürburgring, in Reims und auf weiteren Rennstrecken im Einsatz. Ältester Wagen im Feld war der Tojeiro MG, ein offener englischer Rennsportwagen. Es handelt sich um das originale Fahrzeug, mit dem Sir Stirling Moss 1954 bei der British Empire Trophy in Oulton Park teilnahm.

Le Mans-Start begeisterte Zuschauer

Mehr als 150.000 Zuschauer kamen zum  DTM-Rennen  auf dem Norisring und erlebten die Schauläufe der FHR Classic im Rahmenprogramm. Vor dem zweiten Lauf am Sonntag zeigten die Fahrer einen simulierten Le Mans-Start, der beim Publikum besonders gut ankam. Viele der Zuschauer äußerten den Wunsch nach einem eigenen Oldtimer-Rennen im Rahmen der DTM. Auch der Motorsportclub Nürnberg als Ausrichter des DTM-Laufs und der DTM-Vermarkter ITR (Verband Internationale Tourenwagen-Rennen e.V.) zeigten sich von den FHR-Fahrzeugen beeindruckt. "Unser Auftritt war beste Werbung für den historischen Rennsport", sagt FHR-Organisator Kai von Schauroth stolz.