Morgan Threewheeler
Mit dem Dreirad back to the roots
Mit dem Morgan Threewheeler macht die Morgan Motor Company die Wünsche vieler Markenfans wahr und bringt die legendären Dreiräder zurück auf die Straße. Mehr als 100 Jahre nach den ersten Threewheelern soll ab 2011 die Serienfertigung wieder anlaufen.
04.11.2010
Kai Klauder
Foto: Morgan
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102 Jahre nach der Firmengründung erinnert sich Morgan an die Wurzeln. Der Morgan Threewheeler soll 2011 auf den Markt kommen.
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lDas Auto besitzt eine Minimalausstattung, doch Lederpolster müssen sein. Die beiden integrierten Überrollbügel sorgen für ein Mindestmaß an Sicherheit.
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Die bootsähnliche Aluminiumkarosserie des Morgan Threewheeler trägt ein stabiler Rohrrahmen.
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Ein echtes Leichtgewicht: Das Gesamtgewicht gibt die Morgan Motor Company mit rund 500 Kilogramm an.
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Die Fahrleistungen sollen sich auf hohem Niveau bewegen - nach 4,5 Sekunden soll die 100 km/h-Marke fallen.
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Das historische Vorbild: Wie bei Seitenwagenrennen wird auch beim Morgan Threewheeler vom Co-Piloten ganzer Körpereinsatz gefordert.
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Schon vor zwei Jahren ließ Morgan den Threewheeler auferstehen. Damals noch als luxuriöses Tretauto für Kinder.
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Zum 100-jährigen Firmenbestehen gab es eine limitierte Auflage von 500 Exemplaren des Tretautos zu kaufen.
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Der Morgan Threewheeler Super Sport Junior war für einen Preis von rund 2.500 Euro zu haben.
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Das exklusive Tretmobil orientierte sich optisch an dem historischen Vorbild, es war mit zwei Metern Länge allerdings rund einen Meter kürzer.
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Zur Ausstattung des Dreirads gehören eine Dreigang-Kettenschaltung sowie eine handgenähte Lederinnenausstattung.
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Gedacht war der Super Sport Junior für Fahrer im Alter von sechs bis 13 Jahre, allerdings räumte Morgan ein, dass das auf 500 Fahrzeuge limitierte Tretauto durchaus das Zeug zum Sammlerstück hat.
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Sonderfarbwünsche und die Lederausstattung waren möglich, kosteten dann allerdings nochmals 250 Euro Aufpreis.
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Der V2 an der Fahrzeugfront ist beim Tretauto eine Attrappe, bei dem Morgan Threewheeler, der 2011 erscheinen soll, stammt er von Harley-Davidson.
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Die Threewheeler brachten dem Unternehmen großen wirtschaftlichen Erfolg. Rund 30.000 Exemplare wurden zwischen 1909 und 1953 gebaut.
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Die Erfolgsgeschichte von der Morgan Motor Company begann 1909, als Harry Frederick Stanley Morgan seine Firma in Malvern Link gründete.
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Noch heute ist in Malvern Link in der Grafschaft Worcestershire der Firmensitz von Morgan.
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Die ersten Fahrzeuge, die bei Morgan gebaut wurden, waren die einfach aufgebauten Threewheeler.
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Die kleinen, leichten Threewheeler sorgten nicht zuletzt mit ihren Fahrleistungen für Aufsehen - hier wird ein neuer Geschwindigkeitsrekord eines Threewheelers vermeldet.
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Viele Rennfahrer bauten auf dem originalen Chassis des Threewheelers ihre strömungsgünstigen Karosserien auf. Hier eine Aufnahme von 1913.
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Die Threewheeler eroberten die Welt, schließlich ließen sie sich ja auch einfach und kostengünstig transportieren. Hier präsentiert ein Australier stolz seinen Morgan.
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Hier führt ein Morgan Threewheeler im Jahr 1928 in Brooklands. Im gleichen Jahr stellte in Brooklands ein Threewheeler mit 180 km/h einen Geschwindigkeitsrekord auf.
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Angetrieben wurden die Morgan Threewheeler von V2-Motoren, die meist aus dem Motorradbau stammten.
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Besonders verbreitet waren die V2-Motoren von JAP, Matchless und Anzani. Aufgrund des einfachen Aufbaus konnten aber auch viele weitere Motoren eingesetzt werden.
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Hier wird ein Morgan Threewheeler am Streckenrand vor der Morgan-Box repariert. Zum Anheben reichte ein kräftiger Mann.
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Der Kreativität zur Individualisierung waren schon vor Jahrzehnten keine Grenzen gesetzt.
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Morgan Threewheeler beim Bergrennen. Dieser Anblick war häufig, selten allerdings war eine Frau im Cockpit zu sehen.
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Die Morgan-Familie präsentiert stolz den Fuhrpark in Stoke Lacy, dem Geburtsort des Firmengründers Harry Frederick Stanley Morgan.
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Harry Frederick Stanley Morgan stellte diese sechs Rennfahrer in seiner Firma ein.
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Die Motoren geben ihre Kraft an das einzelne Hinterrad weiter. Hier eine Aufnahme eines Cycle Club-Treffens aus dem Jahr 1929.
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Aufnahme vom Sechs-Tage-Trial aus dem Jahr 1921. Der Morgan Threewheeler war bei vielen Alltagsauto und Rennwagen zugleich.
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Mit dem Morgan Threewheeler kommt ein Stück Automobilgeschichte zurück. Die Stichworte Downsizing und Vereinfachung nennt Morgan als Gründe für die Besinnung auf die alten Werte. Da sich die Mobilität im 21. Jahrhundert grundlegend ändern werde, müssten erstens die vorhandenen Ressourcen und zweitens die Umwelt geschont werden. Mit dem Morgan Threewheeler will Morgan dies ab 2011 versuchen und unterstützen. Doch seien wir ehrlich - der Hauptgrund für den Kauf des Morgan Threewheeler wird Nostalgie sein - und die sportlichen Fahrleistungen mit einem Sprintvermögen von null auf 100 km/h in unter fünf Sekunden.
Schreaming Eagle sorgt für Vortrieb
Als Antrieb soll der "Screaming Eagle"-V2 von Harley-Davidson eingesetzt werden. Mit 1,8-Liter Hubraum und rund 100 PS am Hinterrad bei einem angestrebten Gesamtgewicht von nur 500 Kilogramm dürften sportwagenähnliche Fahrleistungen zu erwarten sein. Die Kraft wird über ein Mazda MX-5-Getriebe an das einzelne Hinterrad weitergeleitet. Nur 4,5 Sekunden sollen vergehen, ehe die 100 km/h-Marke erreicht wird, die Höchstgeschwindigkeit soll rund 185 km/h betragen. Kunden können sich beim Morgan Threewheeler zwischen acht Lackfarben entscheiden.
In dem Morgan Threewheeler wird Platz für zwei Personen sein. Die einem Bootsrumpf sehr ähnliche Karosserie besteht aus Aluminium, für Sicherheit sorgt ein stabiler Rohrrahmen und zwei integrierte Überrollbügel. Bei aller Reduktion wird der gnadenlos offene Threewheeler edel ausgestattet, die Passagiere nehmen auf Ledersitzen Platz und auch das Cockpit wird mit Leder ausgeschlagen.
Erfolgsgeheimnis von Morgan: Bewahren des Althergebrachten
Dass die Firma Morgan in dem schwierigen Umfeld der britischen Automobilproduktion so lange überlebt hat, verdankt sie den treuen Fans der alten Autos. Der Morgan 4/4 wird seit 1936 gebaut, der Plus 8 seit 1968 (seit 2004 als Morgan Roadster mit V6-Motoren) - mangelnden Respekt vor der Geschichte kann man der Marke nicht vorwerfen. Während andere Hersteller schon seit Jahrzehnten selbsttragende Karosserien einsetzen, bleibt Morgan weiterhin dem Eschenholzrahmen treu. Doch was Morgan nun plant, geht noch weiter zurück - zu den Wurzeln des Unternehmens, das 1909 von Harry Frederick Stanley Morgan gegründet wurde.
Denn der Erfolg der Firma wurde mit den Threewheelern begründet, mit deren Produktion die Firma zu Anerkennung gelangte. Die sehr leichten Fahrzeuge wurden von V2-Motoren aus dem Motorradbau angetrieben. Die Aggregate stammten vor allem von JAP, Matchless und Anzani und waren vor der Vorderachse, sozusagen als Gallionsfigur, der zweisitzigen Threewheeler montiert. Die Fahrzeuge erfreuten sich großer Beliebtheit und schnell wurden Varianten mit vier Sitzen, mit Ladefläche oder sogar Kastenaufbauten hergestellt. 1934 kam die F-Baureihe mit Ford-Vierzylindermotoren hinzu. Als 1953 die Produktion der Threewheeler auslief, waren mehr als 30.000 Exemplare gebaut worden.
Stirling Moss: "My Morgan was a great babe magnet"
Zur Legende wurden die Threewheeler durch ihre zahlreichen Erfolge bei Rennen. Vor allem bei den damals so beliebten Bergrennen hängten die leichten Threewheeler die viel stärker motorisierten Fahrzeuge ab. 1928 stellte ein Morgan Threewheeler einen Geschwindigkeitsrekord auf: Mit 180 km/h donnerte das Dreirad über die Rennstrecke von Brooklands. Viele spätere Weltmeister und Akteure des Motorsports begannen ihre Karriere auf einem der leichten Threewheeler, so auch Sir Stirling Moss, der sich zudem auch über die Anziehungskraft des niedlichen Wagens auf Frauen freute: "My Morgan was a great babe magnet".
Zum 100-jährigen Firmenbestehen hatte Morgan bereits den Threewheeler auferstehen lassen - als luxuriöses Tretauto für Kinder. Jetzt bekommen auch die Väter was zum Spielen.