Paul Pietsch Classic 2016

Mit Willi ganz groß durchstarten

Traditionsgemäß veranstaltet Motor Klassik bei der Paul Pietsch Classic eine Leseraktion für die Facebook-Fans: Wer sich mit einem Kommentar auf Facebook bewirbt, kommt in die Auswahl und gewinnt mit etwas Glück die Mitfahrt im Mercedes-Benz Bus O 319 von Dominic Müller vom Hotel Ritter Durbach.

Foto: Arturo Rivas 10 Bilder

Sechs Fans hatten das Glück und konnten den zweiten Tag der Pietsch Classic im Luxus-Reisebus mit Kaffeemaschine und Kühlschrank mitfahren. Wir porträtieren die Gewinner kurz.

Motorsport seit dem 18. Lebensjahr

Harry Stocker betreibt Motorsport, seit er 18 Jahre alt ist. Bis vor fünf Jahren ist der Autofreund aus Sulz am Neckar noch aktiv Rallyes gefahren, hat sich dann aber langsam aus dem Sport zurückgezogen. Er kannte die Paul Pietsch Classic, weil sie in der Gegend inzwischen eine Institution ist und auch direkt an seiner Haustür vorbeiführt.

Beruflich ist der ehemalige Motorsportler im Vertriebsaußendienst für Werkzeuge viel mit dem Auto unterwegs. Den O 319 Bus kannte er aus der Sendung "Lecker aufs Land" und wollte ihn nun auch von innen kennlernen. Sein Wunsch bei der Paul Pietsch Classic: Ein Platz unter den ersten 30!

Mit VW familienbelastet

Seit vielen Jahren ist Oliver Zepf stolzer Oldtimer-Besitzer: Bei ihm in der Garage parken ein Volkswagen Golf I Cabrio und ein T2a Bus. Die Prägung mit VW ist aber schon lange vorhanden, er sei schließlich mit einem Passat groß geworden. Der Wunsch nach einem Oldtimer entstand allerdings in Mexiko: Er sah dort die Käferproduktion und entschied sich: Der muss her! So kam in Deutschland ein Käfer ins Haus, der aber dann von einem Erdbeerkörbchen-Cabrio (Golf I) abgelöst und durch den Bus ergänzt wurde.

Beruflich hat Zepf nichts mit Autos zu tun, im Gegenteil: Er ist für einen Fahrradgroßhandel im Vertrieb tätig und legt auch sonst viele Strecken mit dem Rad zurück. Den Bus von Dominic Müller und sein Hotel Ritter Durbach kannte er längst, weil seine Verwandschaft in Durbach wohnt. Seine Prognose für die Bus-Rallye mit dem O 319 lautet: ganz groß durchstarten!

Der motorsportliche Orthopäde

Dr. Michael Boldt bewarb sich zusammen mit seiner Frau Sabine für die Mitfahrt im Oldtimer-Bus. Die Faszination Oldtimer ereilte ihn 2013 um die Weihnachtszeit, als er einen Porsche in der "Auslage" sah. Diese erwies sich als ein Grünwalder Autosalon, der trotz der Lage im Promiviertel mit vernünftigen Preisen aufwarten konnte. Dort erwarb er seinen Porsche 911 SC im Zustand 2- und pflegt ihn seitdem hingebungsvoll.

Mit Oldtimern ist der Arzt aus Lenggries aber schon länger vertraut: Er wuchs in Wolfsburg auf und fuhr wärend des Studiums in zahlreichen Sparkäfern umher. Auf die etwas schnelleren Fahrzeuge kam er durch seine Praxis: Dort ließen sich auch Mitarbeiter der M GmbH behandeln, sodass er öfter den ein oder anderen flotten BMW ausprobieren konnte. Dadurch wurde er VW untreu und hatte die Gelegenheit, viele Motorsportveranstaltungen zu besuchen. Hier hatte sich der Virus dann so richtig gut entfalten können. Als Rentner (man könnte schmunzelnd auch "Oldtimer" sagen) hat er nun genügend Zeit und möchte mit seiner Frau viele Pässe fahren und Autotreffen besuchen.

Frau Boldt hat übrigens nichts gegen das Hobby ihres Mannes. Manchmal sei es zwar etwas viel, aber insgesamt passe es. Das Ziel bei der Paul Pietsch Classic sei es, zu lernen, wie man Gleichmäßigkeits-Rallyes fährt und welche Taktik man anwendet. Das grob anvisierte nächste Ziel ist dann eine Rallye wie die Silvretta Classic. Allerdings nicht im Bus, sondern im eigenen 911er.

Verehrer von Paul Pietsch

Volker Dengler war wie geplättet, als er die Zusage zur Mitfahrt bei der Paul Pietsch Classic erhielt. Er hatte sich zusammen mit seinem 89-jährigen Vater beworben. Nachts um 12 las er die Mail, sprang trotz der Zeit nach unten und weckte den Vater. "Ja, das machen wir!" war die Antwort. Dann allerdings hatte der Architekt befürchtet, dass seine Mail nicht durchgegangen wäre. War sie aber letztendlich doch.

Die Motivation für die Teilnahme ist bei den Denglers gleich doppelt vorhanden: Als angestellter Architekt der Stadt Titisee-Neustadt war Volker Dengler mit der Bestattung von Paul Pietsch vor vier Jahren betraut. Das Familiengrab befindet sich auf dem Alten Friedhof. Allerdings verbot die Stadt 1996 wegen des Neuen Friedhofs, dass weiterhin Bestattungen stattfinden. Wie konnte man dieses Problem nun lösen? Glücklicherweise war Paul Pietsch Ehrenbürger von Titisee-Neustadt. Die Stadt hatte in der Alten Friedhofskapelle aber für Ehrenbürger Urnengräber eingerichtet. Die Beisetzung konnte also auf dem Alten Friedhof stattfinden.

Denglers Vater ist mit 89 Jahren der wohl älteste Teilnehmer bei der Paul Pietsch Classic 2016. Er kannte Paul Pietsch schon seit der Jugendzeit, denn der Rennfahrer war allen in der Region Titisee-Neustadt ein Begriff. Die Verbindung war immer da, er konnte den Jubilar auch zum 70. und 80. Geburtstag interviewen. Fotos von den Erfolgen Paul Pietschs sammelte Dengler senior seit 1932. Diese befinden sich heute samt anderen Unterlagen in der Registratur des Rathauses und sind unter der Nummer 021.43 abgelegt. Dengler ist voll des Lobes über Paul Pietsch: "Er war unheimlich leger und sympathisch. Nie hat er jemanden von oben herab behandelt."