Sachsen Classic 2016

Timing ist alles

Bei den Motor-Presse-Rallyes geht es nicht um Tempo, sondern um Präzision. Tipps zum Umgang mit Roadbok, Lichtschranke, Druckschlauch und Stoppuhr. In der Bildergalerie zeigen wir Rallye-Impressionen und Fotos vom Rallye-Lehrgang am Sachsenring.

Sachsen Classic 2016, Rallye-Lehrgang Foto: Michael Rassinger 11 Bilder

Die Teilnahme an den Motor Klassik-Rallyes ist sehr begehrt. In der Anmeldephase gehen mehr Nennungen ein als Teams zugelassen werden können. Die zwangsläufig nötige Auswahl beschränkt sich bewusst nicht nur auf Pretiosen wie einen Mercedes 300 SL, Porsche 356 oder Jaguar XK 140. Auch und gerade Klassiker, die einmal als reine Gebrauchsautos gedient haben, sind sehr willkommen. Das Teilnehmerfeld wird bei den Motor-Klassik-Rallyes nicht allein aus teuren Exoten zusammengestellt. Es liegt dem Veranstalter am Herzen, eine möglichst illustre Vielfalt der Automobilgeschichte an den Start zu bringen. Dazu gehören auch volksnahe Sympathieträger wie ein Opel Rekord, VW Käfer, 3er BMW oder Ford Taunus, die in einem technisch wie optisch guten Zustand für weniger als 5.000 Euro zu haben sind.

Roadbook mit Chinesenzeichen

Die Orientierung auf allen Motor Klassik-Rallyes gerät nicht übermäßig schwierig. Das detaillierte Roadbook, also der Aufschrieb der Fahrtroute, lässt keine Fragen offen und wird durch Chinesenzeichen dokumentiert. Das sind Zeichen, bei denen ein schwarzer Punkt den eigenen Standort beschreibt und ein Pfeil die Fahrtrichtung angibt. Links neben den Chinesenzeichen steht die Kilometrierung. Sie besagt, wann genau die Fahrtrichtung zu wechseln oder beizubehalten ist. Es ist Aufgabe des Beifahrers, das Roadbook zu lesen. Er muss dem Fahrer rechtzeitig ankündigen, wann er abzubiegen hat, Kreuzungen zu überfahren sind oder wie weit es noch bis zur nächsten Zeitkontrolle ist.

Strafpunkte bei Zeitkontrollen und Wertungsprüfungen

Letzteres ist besonders wichtig, denn jeder Teilnehmer hat für die einzelnen Streckenabschnitte der Fahrtroute festgeschriebene Start- und Ankunftszeiten. Für ein zu spätes oder zu frühes Abstempeln der Bordkarte an den Zeitkontrollen gibt es Strafpunkte. Wenn Sie diesen Part ohne Strafpunkte meistern, sind Sie schon gut mit dabei. Und keine Sorge, die Zeiten sind üppig bemessen – niemand muss rasen oder schneller fahren, als die Polizei erlaubt. So bleibt genügend Zeit, die malerische Landschaft mit Genuss an sich vorbeiziehen zu lassen. Um die vordersten Plätze wird an anderer Stelle gekämpft: bei den Wertungsprüfungen.

Hier muss eine definierte Strecke in einer festgeschriebenen Zeit durchfahren werden. Gemessen wird vom Veranstalter entweder mit Lichtschranken oder mittels Druckschläuchen, die einen Kontakt auslösen. Wichtig ist, dass der Beifahrer am Start exakt die Stoppuhr betätigt und möglichst im Sekundentakt die letzten Sekunden auf der Wertungsprüfung rückwärts zählt, während der Fahrer so genau die Abmessungen seines Autos kennen sollte, dass er exakt zum richtigen Zeitpunkt die Lichtschranke oder den Druckschlauch auslöst. Ganz schön knifflig. Aber auch das kann man lernen.

Lust auf Rallye-Fahren bekommen?

Wenn Sie einen Old- oder Youngtimer bis Baujahr 1997 besitzen, dann können Sie sich für 2017 die Ausschreibungsunterlagen bei der Motor Presse Stuttgart unter 0711/182-1837 anfordern oder im Netz auf event.motorpresse.de/rallyes einsehen. Das Nennformular rechtzeitig ausfüllen, abschicken und mit etwas Glück sind Sie 2017 dabei.