Ford Taunus Mk I im Check
Knudsen-Taunus mit Rostproblem

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Viele Knudsen-Taunus haben nicht überlebt. Zu wenige fanden ihn erhaltenswürdig, um den harten Kampf gegen den Rost aufzunehmen. Schade, denn die Technik ist robust und kennt kaum Probleme.

Ford Taunus TC, Frontansicht
Foto: Beate Jeske

Karosserie-Check

Wie viele Autos der 70er-Jahre ist auch der Ford Taunus Mk I nur unzulänglich gegen Korrosion geschützt. Rost an den Endspitzen ist selbst bei aufmerksam gepflegten Taunus TC keine Seltenheit. Diese Partien sind sehr anfällig, wie auch die hinteren Radläufe, die Schraubkanten der Kotflügel, die Stehbleche oder die Verstärkungen der Federbeinaufnahmen.

Nicht selten sind beim Ford Taunus Mk I auch A-Säulen, Schwellerspitzen, Wagenheberaufnahmen sowie die inneren Querträger vorn von Korrosion befallen. Ein Blick auf die Motor- und Getriebeaufnahmen lohnt ebenfalls, um Rostschäden vorzubeugen.

Ein Blick unter die Rücksitzbank des Ford Taunus Mk I ist empfehlenswert, um Rostnester an den Innenschwellern oder im Hinterachsbereich zu entdecken. Wichtig: Kofferraumboden, Reserveradmulde, den Bereich um den Tankstutzen und die hinteren Radhäuser inspizieren!

Technik-Check

Der laufruhige Kölner V6 des Ford Taunus Mk I ist unkapriziös und verlässlich. Wie das Hinterachsdifferenzial hält er bei normaler Behandlung sehr lange. Die Stirnräder des Nockenwellenantriebs bestehen aus Novotex-Kunststoff, der auf Dauer an Festigkeit verliert. Alle 100.000 km oder zehn Jahre sollten sie gewechselt werden. Die Vierzylinder-OHC-Motoren leiden gelegentlich unter eingelaufenen Nockenwellen.

Ersatzteile

Um einen Ford Taunus TC am Leben zu erhalten, finden sich alle wichtigen Technik-Teile ohne Probleme beim Ford-Händler oder bei spezialisierten Teilehändlern oder auf Ebay. Trimm-Teile? Schwierig.

Preise

Ein Ford Taunus Mk I als Coupé ist laut classic-analytics im Zustand 2 rund 8.600 Euro teuer. Mäßige Exemplare kosten etwa 2.300 Euro.

Bei Einführung 1970
9.240 Mark

Schwachpunkte

  1. Kotflügel, Stehbleche
  2. A-Säule, Längsträger vorn
  3. Schwellerenden, Radhäuser
  4. Längsträger am Wagenboden
  5. Radläufe, Endspitzen
  6. Motor-/Getriebeaufnahmen
  7. Reserveradmulde
  8. C-Säule, Heckscheibenrahmen
  9. Lenkung
  10. Stirnräder
  11. Hinterachsbereich
  12. innere Stoßfängeraufnahmen
Ford Taunus TC, Schwachstellen, Igelbild
Beate Jeske

Wertungen

Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage

Fazit

Der in Kennerkreisen als Taunus TC bezeichnete Ford ist inzwischen selten geworden - auch und besonders das Coupé. Für ihn sprechen die solide Technik, die robusten Motoren und natürlich die vom US-Vorbild Mustang inspirierte Coupé-Linie. Gegen ihn eigentlich nur die unzureichende Rostvorsorge und die zum Teil schwierige Ersatzteillage.

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Motor Klassik 05 / 2024
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Erscheinungsdatum 11.04.2024

148 Seiten