Austro Daimler Bergmeister Cabriolet von 1932
Familiengeschichte im Porsche Museum
Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Wolfgang Porsche kam mit einem wertvollen Geschenk zur Vorweihnachtszeit ins Werksmuseum nach Zuffenhausen: Sein Austro-Daimler Bergmeister Cabriolet von 1932 gehört jetzt zur Sammlung.
20.12.2011
Dirk Johae
Foto: Porsche Archiv
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Dr. Wolfgang Porsche präsentiert seinen Austro-Daimler Bergmeister Cabriolet von 1932 im Porsche Museum. Die Trophäe in seinen Händen ist der Preis, den er mit dem prächtigen Sportwagen beim Concous d’Elegance in Pebble Beach gewann.
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Die von einem Kreis umschlossene Armbrust auf dem Kühlergriff weist den Weg: der Austro Daimler ADR8 Cabriolet von 1930. Es ist das einzige Modell der österreichischen Marke mit einem Achtzylinder-Motor und wurde wie der Bergmeister bis zum Ende der Produktion im Jahr 1934 gebaut.
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Hans Stuck im Austro-Daimler Rennwagen auf dem Weg zur Berg-Europameisterschaft. Seine Erfolge und die Technik des Autos verhalfen dem sportlichen Modell der Firma aus der Wiener Neustadt zum Modellnamen „Bergmeister“.
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Die volle Pracht der Austro-Daimler in ihrer Zeit zeigt das Bild eines ADR6 Bergmeister aus dem Jahr 1927. Die Cabriolet-Karosserie stammt von der Österreichischen Fahrzeugbau GmbH OEFFAG.
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Dr. Wolfgang Porsche schaut gemeinsam mit Restaurator Egon Zweimüller (vorn) in den Motorraum des Austro-Daimler Bergmeister mit dem Sechszylindermotor. Zweimüller fasst den aufwändig in vier Jahren restaurierten Wagen nur mit weißen Handschuhen an.
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Professor Ferdinand Porsche war von 18 Jahre lang technischer Leiter bei Austro-Daimler und wechselte 1923 zur Daimler-Motor-Gesellschaft nach Stuttgart. Nachfolger wurde sein Mitarbeiter Dr. Karl Rabe (rechts).
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Ferdinand Porsche war nicht nur technischer Leiter sondern bestritt für Austro-Daimler auch Rennen. 1910 gewann er die Prinz-Heinrich-Fahrt und feierte mit seinen Teamkollegen auf den folgenden Plätzen einen Dreifacherfolg.
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Die von einem Ring umschlossene Armbrust mit Pfeil war das Kühleremblem der Austro-Daimler. Das Markenzeichen gab es ab 1927.
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Für die Targa Florio entwickelte Ferdinand Porsche den „Sascha“-Rennwagen. Hier sitzt er am Steuer eines solchen Wagens vor dem Direktionsgebäude von Austro-Daimler in der Wiener Neustadt. Neben: „Sascha“ Graf Kolowrat, der Finanzier des Rennwagens.
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Vier Austro-Daimler „Sascha“ starteten insgesamt bei der Targa Florio 1922, zwei belegten die ersten beiden Plätze in der 1,1 Liter-Klasse: Empfang der erfolgreichen Mannschaft vor dem Werksgebäude in der Wiener Neustadt.
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Das Besondere am „Sascha“, von dem ein Exemplar im Stuttgarter Porsche Museum ausgestellt ist, verbirgt sich unter dem Motorhaube: ein Reihenvierzylinder, 1,1 Liter Hubraum, 50 PS Leistung, hängende Ventile, betätigt über eine obenliegende Nockenwelle mit Wellenantrieb.
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Austro-Daimler ADM Sport mit viersitziger Limousine und offenem Klappverdeck im Jahr 1926. Die technischen Grundlagen für das Sportmodell stammten noch von Ferdinand Porsche.
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Austro-Daimler ADM Sport beim Zirlerberg-Rennen 1926: Das Modell war mit einem 100 PS starken Dreiliter-Sechszylinder ausgestattet.
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1927 kam Rennfahrer Hans Stuck zu Austro-Daimler. In den Rennwagen der österreichischen Marke galt er als nahezu unbesiegbar - die Serienmodelle, deren Technik auf Stucks Wagen basierte, bekamen den Modellnamen „Bergmeister“.
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Großer Bahnhof im Porsche-Museum: Am 4.Advent wurde im Beisein von vielen Ehrengästen das restaurierte Austro-Daimler "Bergmeister" Cabriolet offiziell in die Ausstellung übernommen. Der luxuriöse Sportwagen gehört zur Sammlung von Dr. Wolfgang Porsche, der Sohn von Dr. Ferry Porsche und Enkel von Professor Ferdinand Porsche, der bei Austro-Daimler als Entwicklungs- und Produktionsleiter gearbeitet hatte.
Austro Daimler Bergmeister ist wichtigstes Ausstellungsstück
"Gerade die Frühgeschichte von Porsche ist bei uns im Museum noch nicht ausreichend vertreten“, betonte Museumsleiter Achim Steijskal und fügte an: "Deshalb ist dieses Auto für uns ein wichtiges Ausstellungsstück - wir werden gut darauf aufpassen". "Das wäre auch mein großer Wunsch gewesen", erwiderte Dr. Wolfgang Porsche, der mit dem meisterhaft ausgebauten Glanzstück der österreichischen Automobilbaukunst 2011 seine Premiere beim weltberühmten Concours d’Elegance in Pebble Beach (USA) feierte, der "Nobel-Preis für Oldtimer", so Dr. Porsche.
4 Jahre dauerte die Restauration
Das Austro-Daimler "Bergmeister“ Cabriolet wurde von Egon Zweimüller und seinem Team in Ennsdorf/Österreich in vier Jahren aufwändig auf Concours-Zustand restauriert. Mehr als 10.000 Stunden flossen in das Projekt, dass im März 2011 abgeschlossen werden konnte. "Besonders viel Zeit nahm die Recherche nach Fakten und Fotos in Anspruch", erzählte Restaurator Egon Zweimüller, dessen Vater den "Bergmeister“ bereits in den 60er Jahren als Restaurierungsobjekt kaufte. Der Österreicher ergänzte: "Diese Vorgeschichte macht die Restaurierung auch für uns zu einem ganz besonderen Ereignis. Dazu ist der Wagen ein wichtiges Zeugnis österreichischer Automobilbaukunst."
Vor allem die Technik des Motors, ein 120 PS starker Reihensechszylinder mit einer obenliegenden Nockenwelle und 3,6 Litern Hubraum, geht auf das Wirken von Professor Ferdinand Porsche zurück. Er kam als Nachfolger von Paul Daimler zum Autohersteller in der Wiener Neustadt und übernahm 1917 den Posten als Generaldirektor. Porsche war auch selbst als Rennfahrer aktiv, gewann 1910 mit einer seiner Konstruktionen die "Prinz-Heinrich-Fahrt". 1923 verließ er Austro-Daimler: Als Chefkonstrukteur trat Dr. Karl Rabe in seine Fußstapfen. Der Ingenieur war später in Stuttgart der wichtigste Mitarbeiter von Porsche und blieb dem Unternehmen bis zu seinem Tod 1968 verbunden. Sein Sohn zählte zu den Ehrengästen im Porsche Museum.
Zurück ins Jahr 1927: Da stieß der Rennfahrer Hans Stuck zu Austro-Daimler. Mit den Rennwagen der Österreicher gewann er fast alle Bergrennen, bei denen er startete. 1930 gewann er die erste offizielle Berg-Europameisterschaft. Der Motor besaß aber noch die Gene, die Ferdinand Porsche den Austro-Daimler-Motoren eingepflanzt hatte.