Traum-Klassiker, die nie gebaut wurden
Aus den Schubladen der Automobildesigner
Diese Traumwagen-Entwürfe könnten tatsächlich aus den Schubladen der Autobauer gefallen sein. Doch weder das Fiat 124 Coupé noch der Opel GT Shooting Brake hatten jemals Chance auf eine Serienfertigung. Sie entspringen der Phantasie eines Automobildesigners.
12.03.2018
Foto: Christian Schulte
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Dank fehlender B-Säule ein extrem luftiges Auto: Der Alfa Romeo 164 Coupé wurde nie gebaut, sondern entspringt der Phantasie von Christian Schulte.
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Der studierte Automobil-Designer hat an seinem Computer seine Traumwagen der vergangenen Jahrzehnte gezeichnet - wie diesen Alfa Romeo Giulia Shooting Brake.
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Einige der Entwürfe hätten bestimmt auch vor 30 oder 40 Jahren eine große Chance auf Erfolg gehabt, etwa dieses Alfa Romeo Montreal Cabriolet.
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Den ersten Audi 100 gab es nicht als Avant-Version, die Zeit war noch nicht reif für große Mittelklasse-Kombis. Die Lademeister hatten noch das Image als Handwerkerauto.
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Den 02er-BMW gab es nur mit zwei Türen, doch so weit gingen die Entwickler nicht: BMW 1602 Coupé ohne B-Säulen.
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Zwar gab es einen BMW 1800 Touring, doch der besaß ein Fließheck. Der von Schulte gezeichnete Kombi hat ein richtiges Ladeabteil.
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Kommt Ihnen bekannt vor? Gab es aber ebenfalls nie: Das Fiat 124 Coupé erinnert an das kleinere Fiat 850 Coupé.
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Luxusauto mit Platz für eine Familie samt Urlaubsgepäck: Die italienische Oberklasse-Limousine bekam bei Schulte einen großen Laderaum spendiert - Fiat 130 Shooting Brake.
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Die zweitürigen Kombis haben es dem Designer angetan - hier ein Lamborghini Islero Shooting Brake.
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Und auch der kapriziöse Lancia Gamma macht als Shooting Brake eine gute Figur. Lancia gilt mit dem Lancia Beta HPE als Erfinder des Lifestyle-Kombis.
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Den Mercedes-Benz 180 gab es nur als viertürige Limousine. Wie eine Coupé-Version aussehen könnte, zeigt Christian Schulte mit diesem Entwurf.
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Von der späteren E-Klasse gab es ein Coupé, von der S-Klasse auch - warum also nicht von dem Mercedes-Benz 190? Ein paar 190-Cabrios wurden übrigens tatsächlich gebaut.
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Adenauer als Coupé: Die erste große Repräsentationslimousine der Nachkriegszeit war der W186/W189. Ein Mercedes-Benz 300 Coupé wurde nie gebaut.
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Die Baureihe W111/112 von 1959 folgte dem amerikanischen Trend zur Heckflosse. So würde ein Mercedes-Benz S-Klassen-Coupé aussehen.
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Die W116-S-Klasse von Mercedes-Benz kam 1972. Schulte hat das passende Coupé im Programm.
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Sieht elegant aus, entspringt aber ebenfalls der Phantasie Christian Schultes: Mercedes-Benz 280 Coupé mit vier Türen.
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Der NSU Ro80 ist eine Ikone des Automobildesigns und ist immer noch zeitlos. Das Gleiche gilt für die Coupé-Version, die es nie gab.
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Oder auch für den praktischen Kombi. Den könnte man auch heute noch als Neuwagen verkaufen.
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Wäre sicherlich ein begehrtes Auto gewesen: Opel Diplomat Cabriolet als offenes Luxusauto zu Zeiten als Opel noch in der Oberklasse aktiv war.
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Die deutsche Corvette der Sechziger-Jahre im aufgeschnittenen Coke-Bottle-Design: Opel GT Cabriolet.
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Auch als Shooting Brake wäre der Opel GT denkbar. Doch die ausgeprägte Hecklastigkeit würde so noch verstärkt.
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Als wäre er so im Verkaufsprospekt zu sehen gewesen: Opel Kadett Cabriolet als offener Einsteigerwagen.
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Windschnittig präsentiert uns Schulte das Opel Kapitän Coupé aus den Fünfziger-Jahren.
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Der Nachfolger hätte - deutlich amerikanisiert - so ausgesehen: Opel Kapitän Coupé.
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Träumen darf man doch – etwa davon, auf einem Oldtimermarkt eine noch nie gesehene Karosserievariante eines Oldtimers zu finden. Ab und zu trifft man solche Kreaturen vom Schlage eines BMW 7er-Kombis der Baureihe E23 oder eines zum Cabrio umgemodelten VW Polo, doch was der studierte Automobildesigner Christian Schulte an seinem Computer gezeichnet hat, wäre eine mittlere Sensation.
Als die Autobauer nur drei Modelle im Programm hatten
Wie der Lancia Gamma Shooting Brake. Gar nicht so weit weg von der historischen Realität, schließlich haben die Italiener mit dem Lancia Beta HPE den praktischen Lifestyle-Kombi erfunden. Doch in den 50er- bis 70er-Jahren hatten die Automobilhersteller nur wenige Modelle im Programm, von denen es meist auch nur eine Karosserievariante gab. Es war einfach zu teuer und mit zu viel Risiko behaftet, einfach ins Blaue hinein neue Cabrios, Kombis oder Coupés zu entwickeln.
Foto: Mercedes
Mit dem 190er wurde dann 1982 ein Einstiegs-Mercedes präsentiert, die Mittelklasse wurde mit den Varianten des W123 und W124 kräftig ausgebaut.
Die Hersteller – und Kunden – waren schon zufrieden, wenn es Modelle in der Kleinwagenklasse, in der Mittelklasse und vielleicht noch in der Oberklasse im Portfolio gab. Die große Diversifikation kam erst in den 1990er-Jahren. Ein Vorreiter der wachsenden Modellpalette ist Mercedes: In den 1980ern gab es gerade mal fünf Baureihen. Mit dem 190er wurde dann 1982 ein Einstiegs-Mercedes präsentiert, die Mittelklasse wurde mit den Varianten des W123 und W124 kräftig ausgebaut – T-Modell, Coupé und Cabrio. Dann gab es noch den SL und die S-Klasse sowie das G-Modell. Und auf einmal ging alles ganz schnell: In nur rund 15 Jahren kamen sage und schreibe zwölf Baureihen hinzu. Für jeden Einsatzzweck gibt es nun das passende Modell – bei allen großen Herstellern.
Alfa Romeo Montreal Cabrio und Fiat 130 Shooting Brake
Die Computerretuschen zeigen, welche Oldtimer-Schönheiten es heute geben könnte – wenn der Trend schon vor Jahrzehnten eingesetzt hätte. Und einige der Kreationen von Schulte hätten durchaus schon vor 30 oder 40 Jahren eine gute Chance auf Erfolg gehabt. Angefangen beim Alfa Romeo Montreal Cabriolet für gut betuchte Sportwagenfahrer. Das Coupé gilt als eine Ikone des Automobilbaus, die Cabriovariante setzt dem Ganzen noch eine Krone der Exklusivität auf.
Besonders praktisch gibt sich das Konzept des Fiat 130 Shooting Brake. Ein Luxusauto mit Platz für vier Personen samt Urlaubsgepäck – ein echter GT als Lademeister der Oberklasse. Optisch besonders gelungen ist auch der Alfa Romeo Giulia Shooting Brake, die zweitüriger Kombi-Version der schönen Italienerin. Bei manchen Entwürfen meint man sogar, sie schon irgendwann mal gesehen zu haben, so etwa beim Mercedes-Benz 300 Coupé oder dem Opel Kadett Cabrio. Vielleicht kommt ja der ein oder andere nun auf die Idee, eines dieser Traumautos nachbauen zu wollen – und vielleicht sehen wir bald auf einem Oldtimermarkt ein NSU Ro80-Coupé oder einen aufgeschnittenen Opel GT.
Weitere Entwürfe vergangener Traumwagen gibt es in unserer großen Fotoshow.