Audi A5 Cabriolet 2.0 TDI Quattro

Offener Allrad-Diesel im Fahrbericht

Die zweite Generation des Viersitzers trägt wieder ein Stoffverdeck und kommt auch als Diesel und Quattro. Passt die Kombination aus Cabrio und Selbstzünder. Wir haben es getestet.

Audi A5 Cabrio 2.0 TDI, Exterieur Foto: Audi AG 13 Bilder

Ein Diesel im Cabrio? Und dann noch mit Allrad? Ginge es nur nach Markttrends und öffentlichen Debatten, dürfte es das neue A5 Cabrio so nicht geben. Trotzdem hält man bei Audi an dieser Kombination fest. Ebenso wie am klassischen Stoffverdeck, das 15 Sekunden zum Öffnen, drei mehr zum Schließen benötigt – bei maximal 50 km/h. Geschlossen bleibt der Audi drinnen dank serienmäßigem Akustikverdeck angenehm ruhig. Vorne bieten die Nappaledersitze (1.400 Euro) langstreckentauglichen Komfort sowie guten Seitenhalt. Nur der künstliche Föhn pustet Fahrer und Beifahrer in der höchsten Gebläsestufe warme Luft unangenehm laut in den Nacken. Auf den Fondplätzen geht es deutlich beengter zu.

Audi A5 Cabrio 2.0 TDI, Exterieur Foto: Audi AG
Die zweite Generation des Cabriolets kommt wieder mit Stoffdach auf den Markt. Das Öffnen des Verdecks braucht 15 Sekunden.

Ansonsten schmeichelt das Interieur mit hochklassiger Verarbeitungsqualität und technokratischem Design. Das volldigitale Cockpit informiert mit variablen Anzeigen, erfordert jedoch wie die Touch-Bedienung des MMI etwas Gewöhnung. Besser klappt es mit der Spracheingabe, und Telefonieren mit der Freisprecheinrichtung funktioniert dank Gurtmikrofon selbst bei geöffnetem Dach ausgezeichnet. Der Kofferraum schrumpft bei geöffnetem Dach von 380 auf 320 Liter, was locker für einen Wochenendausflug reichen dürfte. Durch die geteilt umklappbare Fondlehne lässt er sich zudem nach innen erweitern.

Kultivierter und kräftiger Diesel

Zum gediegenen Charakter des A5 passt der 190 PS starke Zweiliter-TDI. Der in puncto Laufruhe und Akustik kultivierte Vierzylinder-Diesel animiert im Cabrio eher zum Gleiten und belohnt einen entspannten Gasfuß mit einem Testverbrauch von 6,9 Litern. Bei Bedarf schieben 400 Newtonmeter den gegenüber dem Vorgänger etwas leichter und steifer gewordenen Viersitzer jederzeit ausreichend druckvoll voran. Quasi schlupffrei spurtet der Allradler in 8,0 Sekunden auf 100 km/h.

Das serienmäßige Doppelkupplungsgetriebe wirkt beim Ampelstart in Kombination mit dem Start-Stopp-System etwas verschlafen, sortiert die sieben Gänge insgesamt jedoch treffsicher. Nicht so recht ins Bild passen die optionalen Adaptivdämpfer, die selbst im Komfortmodus straff arbeiten, außerdem rollen die montierten 18-Zöller polterig ab. Nachhaltig stören kann das die Harmonie im TDI aber nicht. Einziges Manko: der happige Grundpreis des Testwagens von 51.950 Euro – ohne weitere Extras.

Vor- und Nachteile

  • Kultivierter, sparsamer und kräftiger Dieselmotor
  • Ausgezeichnete Verarbeitung
  • Sehr gute Traktion
  • Unkomfortables Fahrwerk
  • Hoher Preis
  • Gewöhnungsbedürftige Infotainment-Bedienung
  • Wenig Platz im Fond

Fazit

Die Kombination von kultiviertem Diesel, traktionsstarkem Allradantrieb und purem Cabriofeeling war selten so stimmig wie im A5. Sie hat aber auch ihren Preis. Und mit der Viersitzigkeit ist das so eine Sache: Der Fond ist sehr eng, taugt eigentlich nur für Kinder. Das Doppelkupplungsgetriebe ist nur eine bedingte Empfehlung – mit dem Start-Stopp-System arbeitet es nur träge zusammen.