VW Passat GTE Fahrbericht
Praxistauglicher Plug-In-Hybrid für Pendler
VW setzt bei seinen E-Modellen auf Alltagstauglichkeit. So auch beim Plug-In-Hybrid Passat GTE. Das klappt beim Fahren und beim Platzangebot – aber lohnt der Aufwand auch wirtschaftlich?
15.07.2015
Daniel Hohmeyer
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VW setzt bei seinen E-Modellen auf Alltagstauglichkeit. So auch beim Plug-In-Hybrid Passat GTE. Das klappt beim Fahren und beim Platzangebot – aber lohnt der Aufwand auch wirtschaftlich?
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50 Kilometer weit soll der GTE mit seinem Plug-In-Zusatz rein elektrisch fahren ...
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... und dabei Geschwindigkeiten von bis zu 130 km/h erreichen.
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Die Hochvoltbatterie wiegt 125 Kilogramm, der Passat bringt jetzt knapp 1,7 Tonnen auf die Waage.
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Auch an Ladevolumen verliert der Passat GTE durch die Batterie: Statt ursprünglich 650 Liter im Variant schafft das Elektro-Modell nur noch eine Laderaumgröße von 483 Litern.
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Unterstützt wird die Batterie von einem 1,4-Liter-Vierzylinder mit 156 PS. In Kombination mit der elektronischen Zuschaltung erbringt der Passat GTE eine Systemleistung von 218 PS.
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Im Innenraum fallen zunächst keine größeren Änderungen im Vergleich zum herkömmlichen Passat auf.
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Allerdings rückt schnell das veränderte Armaturenbrett mit angepasster Instrumententafel ins Blickfeld.
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In 4 Stunden und 15 Minuten lädt der Akku des GTE an einer 230-Volt-Ladestation. Bei Schnellladung ist der Elektroantrieb schon nach zweieinhalb Stunden wieder einsatzbereit.
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Eingesteckt wird der Stöpsel in einer verborgenen Klappe im Kühlergrill.
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Gegenüber dem Passat Variant wird der GTE deutlich teurer. 45.250 Euro stehen zu Buche, das sind 6.825 Euro mehr als für den herkömmlichen Benziner.
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Navigationssystem mit vielfältiger Anzeige: Energiefluss- und ...
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... Reichweitenanzeige im Passat GTE.
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Auch der Drehzahlmesser ist an den alternativen Antrieb angepasst, Zusatzanzeigen mit den Bezeichnungen "Charge" und "Boost" sind neu.
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Integriertes Navigationsdisplay zwischen den digitalen Rundinstrumenten.
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Vier verschiedene Fahrprogramme stehen dem GTE-Besitzer zur Verfügung: E-Mode, Hybrid, Battery Charge und GTE.
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Während der Passat im E-Mode rein elektrisch fährt, nutzt der GTE im Hybrid-Modus beide Antriebskonzepte und lädt währenddessen per Rekuperation die Batterie.
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Gaswegnehmen reicht in diesem Modus schon aus, um den Wagen signifikant zu verlangsamen. Gehen die Batterien zu Neige, wechselt der Wagen in den Modus "Battery Charge" und der Verbrennungsmotor lädt die Batterie wieder auf.
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Das Laden an der Steckdose verläuft aber schneller.
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Ist der Wunsch nach Geschwindigkeit größer als der nach Sparsamkeit, hilft der GTE-Knopf. Beide Antriebssysteme werfen dann ihre volle Leistung in den Ring, das DSG dreht die Gänge bis in den Begrenzer und die Elektro-Stille wird vom Knurren des Vierzylinders unterbrochen.
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Das Navigationsdisplay kann auch auf dem Infotainment-Bildschirm angezeigt werden.
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Auch die Auswahl der verschiedenen Antriebsformen und Fahrmodi erfolgt über den Bildschirm in der Mittelkonsole.
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Der e-Manager stellt für verschiedene Ladezeiten und -orte kleine Kalendereinträge zusammen.
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Der Passat GTE lässt durch seine kooperierenden Antriebskonzepte 400 Nm Drehmoment auf die Räder los.
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Verbrauchsanzeige im VW Passat GTE.
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Wirtschaftlich lohnenswert ist der GTE momentan aber noch nicht. Bei den aktuellen Dieselpreisen kann man im herkömmlichen TDI ...
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... ungefähr 75.000 Kilometer fahren und würde dann erst den Aufpreis des GTE neutralisieren.
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Bei einem geschätzten Weg zum Arbeitsplatz von 25 Kilometer, würde das knappe vier Jahre in Anspruch nehmen.
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Fazit: der GTE macht Spaß und ist ein verantwortungsbewusstes Fahrzeug auf dem neuesten Stand der Technik. Allerdings könnte der fehlende ökonomische Mehrwert schon bald ein Problem darstellen.
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Der VW-Konzern setzt sein Hybridmodul in etlichen Modellen ein. Für die 218-PS-Variante aus dem Modularen Querbaukasten (MQB) spielte der A3 etron den Vorreiter, dann folgte der Golf GTE. Jetzt ist der neue Passat dran.
VW Passat GTE wiegt mit Batterie 1,7 Tonnen
Antriebsseitig funktioniert das gut, beim Package sind aber Kompromisse nötig. So müssen die Batterien, die den Elektromotor speisen, irgendwo untergebracht werden. Beim Golf schrumpft deshalb der Kofferraum von 380 auf 272 Liter. Beim Passat fällt erstmal nichts derartiges auf, denn der Kofferraum schrumpft nur unter dem Ladeboden. In Summe verliert der VW Passat GTE aber noch mehr Volumen als der Golf: Statt der 650 Liter des normalen Passat Variant verfügt der GTE über 483 Liter Ladevolumen.
Den Platz braucht die 125 Kilo schweren Hochvoltbatterie, die im Fahrzeugboden vor der Hinterachse verstaut ist. Auch die maximale Zuladung des VW Passat GTE schrumpft auf 515 Kilogramm. Beim Standardmodell sind es je nach Motorisierung bis zu 660 Kilo. Das war’s dann aber auch mit Einschränkungen. Insgesamt integriert sich der E-Antrieb unauffällig in den 1,7-Tonnen-Variant.
218 PS Systemleistung und in 7,6 Sekunden auf Tempo 100
Ein 1,4-Liter-Vierzylinder-TSI stellt 156 PS bereit. Der Elektromotor steigert sie auf 218 PS. Wichtiger: Das Gesamtdrehmoment von 400 Newtonmetern erreicht Diesel-Dimensionen. Damit flitzt der VW Passat GTE in 7,6 Sekunden auf Tempo 100. Dank des ansatzlosen und verzögerungsfreien Schubs fühlt es sich aber schneller an.
Der Fahrer kann aus vier Fahrmodi wählen: E-Mode, Hybrid, Battery Charge und GTE. Im E-Mode surrt der Passat für 50 Kilometer rein elektrisch und wird dabei bis zu 130 km/h schnell. Über den Ladezustand informiert das Active Info Display am linken Rand, die herkömmliche Tankanzeige befindet sich rechts. Im Hybridmodus nutzt der VW Passat GTE Verbrenner und E-Motor in Kombination und lädt per Rekuperation die Batterie. Das Bremspedal kommt dadurch nur selten zum Einsatz. Gaswegnehmen reicht, dann verzögert der Motor. Gehen die Batteriereserven dennoch zur Neige, hilft der Modus Battery Charge. Damit lädt der Verbrenner die Batterie wieder auf.
Mehr Sinn macht es freilich, die Batterie an der Steckdose zu laden. Mit 230 Volt füllen sich die leeren Akkus in 4 Stunden und 15 Minuten. Per Schnellladung oder Wallbox dauert es zweieinhalb Stunden.
Wer lieber schnell als sparsam unterwegs ist, kann über den GTE-Knopf den sportlichsten Modus aktivieren. Verbrenner und E-Motor schicken dabei die maximale Leistung an die Vorderachse und das Sechsgang-DSG hält die Gänge bis zum 7.000/min-Begrenzer. Der Vierzylinder des VW Passat GTE durchbricht dabei kernig die Stille, an die man sich dank des E-Mode gewöhnt hat.
VW Passat GTE ab 45.250 Euro
Gewöhnt hat man sich auch daran, dass Plug-In-Hybride nicht gerade billig sind. Der VW Passat GTE ist da keine Ausnahme. 45.250 Euro sind für den Variant fällig – 6.825 Euro mehr als für den herkömmlichen Benziner mit 220 PS. Gegenüber dem 190-PS-TDI mit ähnlichen Fahrleistungen sind es immer noch 5.725 Euro.
Rentieren tut sich die teure Technik also eher nicht: Für den Aufpreis kann man beim derzeitigen Diesel-Preis etwa 75.000 Kilometer mit dem TDI fahren. Selbst wenn man die Batterie umsonst laden könnte (etwa am Arbeitsplatz) und seinen Arbeitsweg von 25 Kilometer einfach rein elektrisch zurücklegen könnte, bräuchte man gut vier Jahre, um den Aufpreis des VW Passat GTE wieder reinzufahren.