Lancia Kappa

Youngtimer-Flop mit großem Namen

Natürlich könnte ich jetzt darüber schreiben, was für ein tolles Auto der Lancia Kappa bei seinem Debüt war. Aber, mal ehrlich, würden Sie mir das glauben? Wohl nicht, und zwar vermutlich zu recht.

Lancia Kappa, Frontansicht Foto: Archiv 12 Bilder

Vielleicht besteht der Charme des Kappa überhaupt darin, ein ungeliebtes Zwischenmodell zu sein, eine Limousine, die zwischen dem eleganten Vorgänger Thema und dem exaltierten Nachfolger Thesis verhuscht und graumäusig wirkt.

Über Verarbeitungsqualität sprechen wir lieber nicht

Dass die Verarbeitungsqualität des Lancia Kappa weit hinter den Versprechungen seiner Erbauer zurückbleibt, ist vermutlich ebensowenig hilfreich. Sogar beim Namen gibt es Unklarheiten, offiziell heißt das Auto gar nicht Kappa, sondern bloß κ. Auf dem Auto steht demnach lediglich jener griechische Buchstabe, der gemeinhin Kappa ausgesprochen wird.

Als sei das alles noch nicht genug, wurden die attraktiven Pininfarina-Varianten, der Kombi SW und das Coupé, erst Jahre später nachgeschoben, als der Lancia Kappa schon längst ein Ladenhüter war.

Turbo-Motor mit 205 PS

Nur wenig mehr als 117.000 Exemplare wurden zwischen 1994 und 2000 gebaut, davon rund 10.000 SW und 3.700 Coupés. Aus dem Straßenbild sind sie fast verschwunden, Kombis und Zweitürer längst in Liebhaberhand. Was denn heute für die Limousine spricht, außer ihres Skurrilitäts-Faktors? Nun, sie ist sehr billig zu haben, selten kostet ein gutes Exemplar mehr als 3.500 Euro, verfügt über ein üppiges Raumangebot und bietet angenehmen Fahrkomfort.

Zudem ist der Kappa mit dem Zweiliter-Turbo mit 205 PS oder dem 124 PS starken 2,4-Liter-Turbodiesel ordentlich motorisiert, sparsam und erstaunlich langlebig. Also doch ganz toll!