Saab 900 Cabrio

Das Aschenputtel aus Schweden

Natürlich hat es die zweite Saab-900-Generation verdammt schwer. Allein die von GM aus Kostengründen erzwungene Opel-Verwandtschaft – für Fans ein Fluch. Bis heute.

Saab 900 Cabrio, Frontansicht Foto: Archiv 9 Bilder

Und wie, bitte schön, soll man damit umgehen, wenn der klassische 900er bereits zu Lebzeiten gleichermaßen als Cabrio- und Design-Legende verehrt wird? Nein, so einen Kampf kann man nicht gewinnen.

Gebt ihm eine Chance!

Heute, 20 Jahre nach der Vorstellung der zweiten Cabrio- Version, sollten wir diesem offenen Viersitzer endlich eine Chance geben. Warum? Weil dieses Auto durch und durch ein Saab ist. Mit einem eigenen Design und einem eigenständigen Innenraum (Zündschloss in der Mittelkonsole). Vergessen wir einfach, dass wir auf einer Vectra-Plattform übers Land fahren.

Genießen wir viel lieber, dass es sich beim Rest des Saab 900 II bis auf wenige Ausnahmen weiterhin um ein echtes Produkt aus Trollhättan handelt, das damals zudem auch noch alles besser konnte als sein technisch veralteter Vorgänger.

Mit Ausnahme des rau laufenden V6 aus dem GM-Regal stammen selbstverständlich auch die Motoren des Saab 900 II weiterhin aus hauseigener Konstruktion. Traditionelle Saab-Fans greifen natürlich zu der 185 PS starken Turbo-Version, die einst fast immer in Verbindung mit der feinen SE-Ausstattung geordert wurde und uns heute mit ihren komfortablen Ledersitzen, einer Klimaautomatik und weiteren Extras begeistert – viel Leistung und Luxus also für wenig Geld, weil die Preise für die zweite 900-Generation, zerrieben zwischen dem zugegeben charismatischeren Original und dem Nachfolger 9-3, nun ja, irgendwo in Bodennähe siedeln. Nutzen wir einfach diese Chance.