Kritik an Hamilton
Das Rätselraten geht weiter
Mercedes kann mit seinem Auto dem Irrgarten nicht entfliehen. Nach den Plätzen sechs und neun nahm Teamchef Toto Wolff auch die Fahrer in die Pflicht. Lewis Hamilton hätte die Ingenieure mit seinen Setup-Wünschen auf den falschen Weg geschickt.
23.04.2024
Michael Schmidt
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Die Formel 1 feierte nach fünf Jahren Pause ihr Comeback in China. Wir haben die Highlights des Rennens in unserer Galerie für Sie.
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Basketball-Legende Yao Ming gab sich die Ehre und wurde von F1-CEO Stefano Domenicali durch den Grid geführt.
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Dann hetzte die Meute los...
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...Max Verstappen gewann den Start und bog als Erster in Turn 1 ein.
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Der Pole-Setter hatte von Anfang an den besten Speed und distanzierte die Konkurrenz.
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Am Ende feierte der Niederländer seinen 58. Sieg in der Formel 1 und den ersten in China.
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Es zwar zudem der vierte Erfolg im fünften Grand Prix des Jahres.
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Hinter Verstappen platzierte sich Lando Norris.
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Der Engländer freute sich über P2 und sprengte die Red-Bull-Piloten.
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Norris profitierte von einer Safety-Car-Phase, die den McLaren-Mann nach vorne spülte.
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Da konnte Sergio Perez nichts gegen ausrichten und musste sich mit Rang drei begnügen.
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Charles Leclerc schrammte als Vierter am Podium vorbei.
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Teamkollege Carlos Sainz wurde nur Fünfter. Die Ferrari waren in Shanghai nicht schnell genug.
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Keine gute Pace hatten wieder einmal die Mercedes.
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George Russell wurde Sechster als bester Silberpfeil-Fahrer.
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Fernando Alonso stoppte dreimal. Eine späte Aufholjagd brachte ihm noch den siebten Platz ein.
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Oscar Piastri landete im zweiten McLaren auf dem achten Rang.
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Lewis Hamilton im Ferrari-Rennanzug: Darauf müssen sich die Fans noch etwas gedulden.
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Der Rekordsieger schaffte nach dem Qualifying-Debakel immerhin noch Rang neun.
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Hier kämpfte sich der Mercedes-Pilot an Tsunoda vorbei.
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Den letzten Punkt ergatterte Nico Hülkenberg, der Zehnter wurde.
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Es war vierte WM-Zähler für den Deutschen in dieser Saison.
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Die Rennleitung schickte in Runde 23 das Safety-Car auf die Strecke.
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Valtteri Bottas musste seinen Sauber in der Auslaufzone von Turn 11 abstellen.
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Die Streckenposten hatten Schwierigkeiten den C44 zu bergen.
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Lance Stroll rumpelte beim Restart ins Heck von Daniel Ricciardo.
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Die Teile der beiden Autos sorgten für eine weitere Neutralisation.
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Daniel Ricciardo kam nochmal kurz an die Box, musst aber wegen des Schadens am Toro Rosso aufgeben.
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Dasselbe Schicksal ereilte Teamkollege Yuki Tsunoda, der von Kevin Magnussen (Haas) beim Restart umgedreht wurde.
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Max Verstappen kümmerte das wenig und stürmte nach der Safety-Car-Phase wieder vorne weg.
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Da konnte das Feld nur noch hinterherhecheln.
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Doch gegen Mad Max hatte an diesem Sonntag niemand den Hauch einer Chance.
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Die chinesischen Fans feuerten lautstark ihren Helden Guanyu Zhou an.
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Dem Sauber-Fahrer bedeutete die Unterstützung seiner Landsleute viel. Es wurde emotional.
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Schon vor dem Start wurde der 24-Jährige wie ein Superstar gefeiert.
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Der GP China war schon das fünfte Rennen der Saison, und Mercedes experimentiert immer noch. Das Auto zu verstehen, hat Priorität. "Wenn wir das nicht schaffen, können wir es auch nicht verbessern", erklärte ein Ingenieur. Das Rätselraten dreht sich weiter um zwei große Themen. Warum reagiert der Mercedes W15 so stark auf Wind und Wetter, und warum ist das Setup-Fenster so schwer zu treffen?
Eigentlich begann das Wochenende in Shanghai ganz ordentlich. Der zweite Platz von Lewis Hamilton im Sprint zeigte dem Team, dass man auf das Podest fahren kann, wenn alles passt. Auch George Russells Poker mit den weichen Reifen zahlte sich aus. Sie überstanden 19 Runden besser als erwartet und bescherten dem Fahrer vom elften Startplatz noch einen WM-Punkt.
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Lewis Hamilton hatte nach Platz zwei im Sprint von China noch Grund zur Freude.
Den Anspruch verfehlt
Doch dann wurden beide Mercedes massiv umgebaut. Hamilton ging mit dem Setup in die eine Richtung, Russell in die andere. 24 Stunden später wusste man, dass Hamilton einmal mehr den falschen Riecher hatte. Der Rekordsieger verbesserte sich zwar von seinem 18. Startplatz um neun Positionen, beschwerte sich aber in regelmäßigen Abständen über ein unfahrbares Auto.
Russell musste mit seinem sechsten Platz zufrieden sein. "Mehr war nicht möglich. Wir müssen uns eingestehen, dass Red Bull, Ferrari und Norris außer Reichweite sind. Die Realität ist, dass wir mit Alonso und Piastri um die Plätze dahinter kämpfen. Unser Ziel muss aber ein anderes sein."
Toto Wolff würde das sofort unterschreiben, auch wenn ihm die Simulationen das finale Rennresultat als Idealszenario vorausgesagt hatten: "Die Plätze sechs und neun sind nicht unser Anspruch. Wir können mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein, auch nicht mit dem kleinen Highlight im Sprint."
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Der Rekordsieger verzockte sich bei dem Setup für das Rennen und landete nur auf Rang neun.
Hamilton gelobt Besserung
Wolff kritisierte vor allem die Entscheidung, das Setup der Autos nach dem Sprint komplett auf den Kopf zu stellen. "Wir müssen nicht jedes Wochenende versuchen, eine Wunderwaffe zu finden, wenn es darum geht, die Autos einzustellen. Lewis ist da völlig falsch abgebogen. Das Auto wollte nicht um die Kurven fahren."
Hamilton entschuldigte sich für das fehlgeschlagene Experiment: "Ich habe den Preis für eine schlechte Setup-Änderung bezahlt und nehme mir vor, das in Zukunft nicht mehr zu tun. Das Auto funktioniert nur in einem kleinen Fenster, und ich war der Meinung, das Richtige zu tun."
Das Ergebnis war, dass der Mercedes mit der Startnummer 44 nicht einlenken wollte und der Ex-Champion sein Auto mit dem Gaspedal in den langsamen Kurven drehen musste. Das setzte den Hinterreifen zu.
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Mercedes will mit Upgrades für den Miami-GP (5.5.) wieder zu McLaren und Ferrari aufschließen.
Upgrade in Miami
Russell verteidigte den Split der Abstimmungen: "Wir müssen unterschiedliche Wege gehen, um mehr über unser Auto zu lernen." So sehen es auch einige Ingenieure. Sie bestehen darauf, dass der W15 ein besseres Auto als der W14 ist. "Wir haben uns zum Vorjahr verbessert. Leider haben sich unsere Gegner noch mehr verbessert, sodass wir jetzt schlechter in Relation schlechter dastehen."
Genau diesen Hoffnungsschimmer packt Wolff beim Rockzipfel: "Hinter Red Bull liegt alles so eng zusammen, dass kleine Verbesserungen einen großen Unterschied ausmachen." Das soll jetzt ein Upgrade in Miami richten. Es war für Imola geplant, wird aber vorgezogen. Mercedes will nicht noch länger im Niemandsland fahren.