Investoren-Einstieg auf dem Hockenheimring

F1-Comeback in Deutschland?

Die Stadt Hockenheim verkauft 75 Prozent ihrer Anteile der Hockenheim-Ring-GmbH an Investoren. Die Hoffnung auf eine Rückkehr der Formel 1 lebt wieder.

GP Deutschland 2018 - Fans - Startaufstellung Foto: Wilhelm 64 Bilder

Der Hockenheimer Gemeinderat stimmte am Mittwoch (24.4.) einem Vertragsabschluss mit den neuen Partnern einstimmig. Das berichtete die Schwetzinger Zeitung. Fünf mittelständische Unternehmen aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen schließen sich zusammen und wollen insgesamt 250 Millionen Euro investieren. Die Investoren legen für 75 Prozent der Anteile rund 5,5 Millionen Euro auf den Tisch.

Neben den bereits vertretenen Investoren, der Timbra Group und der Assenheimer Gruppe, sind die Unternehmensgruppe Dünkel GmbH & Co. KG, die Paravan GmbH – gemeinsam mit der Arnold NextG GmbH – und die Wirth Gruppe hinzugekommen.

Emodrom wird die 20 Millionen Euro Restschulden übernehmen, die angeblich noch vom Umbau der 2000er-Jahre stammen. Damals kürzten die Verantwortlichen die Rennstrecke und bauten die lange Waldgerade und die Ostkurve ab. Das Grundstück bleibt weiterhin im Besitz der Stadt Hockenheim, die bisher 94 Prozent der Hockenheim-Ring GmbH verwaltete. Die übrigen sechs Prozent sind in den Händen des Badischen-Motorsport-Clubs (BMC).

Formel-1-Rückkehr angestrebt

Die Gelder sollen in den nächsten fünf bis zehn Jahren fließen. Geplant seien ein neues Hotel sowie ein Innovations- und Fahrsicherheitszentrum. Zusätzlich soll es eine Motorworld mit dem Schwerpunkt auf Oldtimern und Sportwagen geben. Der Umbau soll zwischen Ende 2025 und Anfang 2026 beginnen. Laut der Emodrom-Group entstehen künftig 300 weitere Arbeitsplätze. Was die Formel 1 angeht, heißt es vom Hockenheimring, dass alle verantwortlichen Personen eine Rückkehr der Königsklasse anstreben würden. Allerdings wäre das nur möglich, wenn für die Hockenheim-Ring-GmbH kein finanzielles Risiko entstehen würde, berichtet der Südwestrundfunk.

Die Formel 1 gastierte zuletzt im Jahr 2019 auf der Traditionsstrecke. Danach fiel der Große Preis von Deutschland aus dem Rennkalender der Königsklasse. Das von der Formel 1 geforderte Antrittsgeld war für die Verantwortlichen zu hoch. Potentere Geldgeber aus dem arabischen Raum und weitere Rennen in den USA, wie Miami und Las Vegas, drängten in den Kalender.

Nach dem Schumacher-Boom in den 1990er- und 2000er-Jahren schwand das deutsche Interesse an der Formel 1. Ab 2007 wechselte sich Hockenheim mit dem Nürburgring als Austragungsort ab. In den Schumacher-Jahren fanden noch zwei Grands Prix in der Bundesrepublik statt.

Audi F1-Showcar - Studio - 2022 Foto: Audi

Audi steigt ab 2026 in die Formel 1 ein. Das erhöht die Chancen eines Formel-1-Comebacks in Deutschland.

Audi-Einstieg nährt Comeback-Hoffnungen

Ein Pfund zum Wuchern für Hockenheim dürfte auch Audi sein. Die deutsche Premiummarke steigt ab 2026 als Werksteam in die höchste Klasse des Motorsports ein. Gemeinsam mit Mercedes starten pünktlich zum neuen Motorenreglement zwei deutsche Autohersteller in der Formel 1.

Stefano Domenicali, CEO der Rennserie, machte in der Vergangenheit deutlich, dass die Königsklasse einer Rückkehr nach Deutschland nicht abgeneigt sei. Das Antrittsgeld und die Infrastruktur müsse stimmen. Die Chancen für ein F1-Comeback in Hockenheim sind dank neuer Geldgeber gestiegen.

In der Bildergalerie sehen Sie den GP Deutschland 2019 auf dem Hockenheimring.