Audi F1-Vertrag für 2025
Hülkenberg wird erster Audi-F1-Werksfahrer
Der erste Fahrer des Audi-Formel-1-Projekts steht fest: Nico Hülkenberg wird schon 2025 zu Sauber wechseln und künftig den Rennoverall des neuen Audi-Werksteams überziehen. Der Wunschpilot für das zweite Cockpit will sich noch nicht entscheiden.
26.04.2024
Michael Schmidt
Foto: Haas
94 Bilder
1/94
Nico Hülkenberg ist eines der deutschen Aushängeschilder in der Formel 1. In der Galerie zeigen wir Ihnen noch einmal einige Highlights aus der Karriere des Rheinländers ...
Foto: xpb
2/94
2005 startete das Milchgesicht seine Formel-Karriere in der Formel BMW.
Foto: xpb
3/94
Der ehemalige deutsche Kartmeister machte auch bei den größeren Autos auf Anhieb Eindruck.
Foto: xpb
4/94
Am Ende des Jahres gab es direkt den Titel für das Talent.
Foto: xpb
5/94
2006 ging der Aufstieg weiter. Nächste Station war die internationale A1GP-Serie.
Foto: xpb
6/94
In den deutschen Farben zeigte Hülkenberg vollen Einsatz. Seine neun Siege waren ein Rekord, der nie gebrochen wurde.
Foto: xpb
7/94
Dank Hülkenberg gewann Team Deutschland am Ende den Titel. Der Youngster musste sich langsam ans Autogramme schreiben gewöhnen.
Foto: xpb
8/94
Auch abseits der Rennstrecke stellte der Emmericher sein Talent mit motorisierten Gefährten unter Beweis. Ob im Offroad-Quad...
Foto: xpb
9/94
... oder im Gabelstapler.
Foto: xpb
10/94
Hülkenberg kommt in allem zurecht, was vier Räder hat.
Foto: xpb
11/94
Manchmal reichten auch drei Räder.
Foto: xpb
12/94
Auf dem Weg in die Formel 1 half zunächst auch Manager Willi Weber. Der Berater handelte früher lange die Verträge von Michael Schumacher aus.
Foto: xpb
13/94
Den Rekordchampion traf Hülkenberg schon lange vor dem Einstieg in die Königsklasse.
Foto: xpb
14/94
Das Ziel Formel 1 behielt der Deutsche immer im Visier.
Foto: xpb
15/94
Nach der A1GP klappte es endlich mit dem Sprung.
Foto: xpb
16/94
Beim ersten F1-Test in Jerez 2007 war der Rennanzung noch blütenweiß.
Foto: xpb
17/94
Ähnlich wie sein Auto - ein Williams.
Foto: xpb
18/94
Auch wenn bei den ersten Runden noch nicht alles klappte, war das Formel 1-Fieber bei Hülkenberg geweckt.
Foto: xpb
19/94
Mit schnellen Zeiten bei den Tests sicherte er sich direkt den Job als dritter Fahrer für die Saison 2008.
Foto: xpb
20/94
Parallel arbeitete er als Lehrling in der Williams-Fabrik in Grove.
Foto: Daniel Reinhard
21/94
Neben der Rolle als Testfahrer ging Hülk 2008 in der Formel 3 an den Start und ging ab wie eine Raktete. Trotz dieses Crashs gewann er die Meisterschaft am Ende.
Foto: xpb
22/94
Damals war er allerdings noch weit von der Glamour-Welt Formel 1 entfernt.
Foto: xpb
23/94
2009 sollte sich das ändern. In der GP2 konnte er den Formel 1-Teamchefs alle zwei Wochen zeigen, was er drauf hat.
Foto: xpb
24/94
Erneut schloss Hülkenberg das Jahr als Meister ab.
Foto: xpb
25/94
Parallel ging der Job des Williams-Testfahrers weiter.
Foto: xpb
26/94
Und 2010 war es dann endlich soweit. Nach dem Wechsel von Nico Rosberg zu Mercedes übernahm Hülk das Stammcockpit im Williams.
Foto: xpb
27/94
Beim Debüt in Bahrain 2010 landete der blonde Schlaks auf Rang 14.
Foto: xpb
28/94
Die ersten WM-Punkte ließen aber nicht lange auf sich warten. Schon beim dritten Rennen in Malaysia landete er erstmals in den Top Ten.
Foto: xpb
29/94
Parallel zur Formel 1 durfte der schnelle Emmericher auch im nagelneuen Hybrid-Porsche über die Nordschleife heizen.
Foto: xpb
30/94
Gegen Ende der Premierensaison wurde Hülkenberg immer schneller. Das beste Rennergebnis: Platz sechs in Ungarn.
Foto: xpb
31/94
Das große Highlight der Karriere kam beim vorletzten Lauf: In Brasilien düpierte Hülkenberg die komplette Konkurrenz und fuhr sensationell auf Pole Position.
Foto: xpb
32/94
Trotz der guten Leistungen setzte Williams sein Talent nach der Saison 2010 vor die Tür.
Foto: xpb
33/94
Bei Force India fand er eine neue Heimat. Vor der Saison 2011 durfte Hülkenberg das neue Auto zwar einige Male testen...
Foto: xpb
34/94
... ansonsten musste er aber zuschauen, wie die beiden Stammpiloten Paul di Resta und Adrian Sutil ihre Rennen fuhren.
Foto: Daniel Reinhard
35/94
Die Fans wollten mehr von Hülkenberg als nur sporadische Einsätze im Freitagstraining.
Foto: xpb
36/94
Schließlich wurden sie erhört. 2012 saß Hülkenberg als Stammfahrer im Force India-Cockpit.
Foto: xpb
37/94
Plötzlich war er wieder mittendrin im Geschäft der Vettels und Schumis.
Foto: xpb
38/94
Nach einem Jahr Pause musste er zu Saisonbeginn etwas kämpfen um an Teamkollege Paul di Resta dranzubleiben.
Foto: xpb
39/94
Hülkenberg blieb aber immer locker und ließ sich nicht unter Druck setzen.
Foto: xpb
40/94
Mit Platz fünf in Valencia setzte der Force India-Pilot ein erstes Achtungszeichen.
Foto: xpb
41/94
In Belgien kam er dem Podium noch einen Schritt näher - Rang vier. Das beste Ergebnis seiner Karriere.
Foto: xpb
42/94
Beim Saisonfinale in Brasilien kämpfte Hülkenberg plötzlich um den Sieg. Bei Versuch den McLaren von Lewis Hamilton zu überholen, kam es zur Kollision. Am Ende immerhin noch Rang 5. In der WM-Wertung verpasste er einen Top-Ten-Platz nur um drei Zähler.
Foto: Reinhard
43/94
Bei Force India sah Hülk keine Steigerungsperspektiven. Vom Wechsel zu Sauber versprach er sich Podiumsplätze.
Foto: xpb
44/94
Bei der Vorstellung des C32 in Hinwil inspizierte er seinen neuen Dienstwagen ganz genau.
Foto: dpa
45/94
Die ersten Tests in Jerez liefen vielversprechend.
Foto: xpb
46/94
Doch beim Saisonstart war das Auto nicht wie erwartet ein sicherer Kandidat für Punkte.
Foto: Sauber
47/94
Vor allem das instabile Heck machte den Piloten zu schaffen.
Foto: xpb
48/94
Erst mit dem neuen Auspuff in Ungarn und den neuen Pirelli-Reifen schaffte Hülkenberg noch die Wende in der zweiten Saisonhälfte.
Foto: xpb
49/94
Ärgerlich war, dass Hülkenberg immer wieder auf Gehalt warten musste. Erst die Drohung, dass er in den letzten beiden Saisonrennen für Lotus fährt, brachte endlich das Geld auf das Konto.
Foto: Daniel Reinhard
50/94
Mit Platz 4 fuhr Hülkenberg in Korea sein bestes Saisonresultat ein. Am Ende immerhin noch Rang 10 in der WM-Wertung. Obwohl der Rheinländer mehrmals mit guten Leistungen beeindrucken konnte, klappte es nicht mit dem erhofften Wechsel in ein Top.Team.
Foto: xpb
51/94
Wegen der finanziellen Probleme bei Sauber und dem Mercedes-Motor bei Force India entschied sich Hülk zu seinem alten Team zurückzukehren.
Foto: Force India
52/94
Das Comeback zu Force India sollte er nicht bereuen. Während sein alter Arbeitgeber Sauber ins Straucheln geriet, ging bei seinem neuen alten Team die Post ab.
Foto: xpb
53/94
In den ersten Rennen des Jahres hatte Force India dank Mercedes-Power sogar Chancen auf Podiumsplätze. Doch den ersten F1-Pokal verpasste Hülkenberg jeweils knapp.
Foto: xpb
54/94
Nach einem beeindruckenenden Saisonstart wurde es ab der Sommerpause schwieriger. Die Updates zündeten nicht mehr. Das Podium geriet immer mehr außer Reichweite.
Foto: xpb
55/94
Am Ende es Jahres landete Hülkenberg auf Rang 9 der Fahrerwertung - deutlich vor Teamkollege Sergio Perez. Als Lohn bekam er die Vertragsverlängerung.
Foto: Force India
56/94
2015 sollte als das erfolgreichste Jahr in der Karriere von Nico Hülkenberg eingehen. Das lag aber weniger an der Formel 1 ...
Foto: xpb
57/94
... sondern mehr an seinem Porsche-Engangement in der WEC.
Foto: Porsche
58/94
Hülkenberg schaffte es tatsächlich im ersten Anlauf den prestigeträchtigen Klassiker zu gewinnen.
Foto: xpb
59/94
In der Formel 1 lief es nicht immer ideal. Der Deutsche holte deutlich weniger Punkte als im Jahr zuvor und musste sich am Ende sogar Teamkollege Perez geschlagen geben.
Foto: xpb
60/94
In der Saison 2016 war Nico Hülkenbergs bestes Ergebnis ein vierter Platz.
Foto: sutton-images.com
61/94
Mit viel Mühe schaffte er es auf den vierten Platz beim Grand Prix in Belgien.
Foto: xpb
62/94
Doch die Saison war nicht mit purem Glück übersäht.
Foto: sutton-images.com
63/94
Beim Grand-Prix in Singapur ereilte Nico Hülkenberg schon nach wenigen Metern ein frühes Rennende. Sein Force India wurde beim Start hinten links getroffen, drehte sich und schlug in die Boxenmauer ein.
Foto: xpb
64/94
Doch für einen Scherz ist der Formel-Pilot immer zu haben. Beim Grand Prix in den USA holte er das Lasso raus.
Foto: Force India
65/94
2017 suchte der Rheinländer eine neue Herausforderung. Er heuerte als Speerspitze beim Renault Werksteam an.
Foto: xpb
66/94
In gelben Rennwagen zeigte Hülk wie immer vollen Einsatz.
Foto: Wilhelm
67/94
Auf das Podium musste er aber nach wie vor verzichten. Am Ende sprang Rang 10 in der Fahrerwertung raus.
Foto: xpb
68/94
Noch vor dem Saisonende bekam Hülkenberg mit Carlos Sainz einen neuen Teamkollegen. Der Spanier ersetzte Jolyon Palmer.
Foto: xpb
69/94
Der Popularität schadete der Wechsel zu Renault und die mittelmäßigen Resultate nicht.
Foto: sutton-images.com
70/94
2018 konnte Hülkenberg zwar regelmäßig punkten und Teamkollege Sainz regelmäßig schlagen, doch von den Top-Teams war Renault weiter entfernt als erhofft.
Foto: xpb
71/94
Platz 7 in der Endabrechnung waren Zeugnis einer guten Saison. Hülkenberg musste allerdings weiter auf den ersten Pokal in der Königsklasse warten.
Foto: sutton-images.com
72/94
Zum Ende des Jahres 2018 gab es noch einmal einen Schreckmoment. In Abu Dhabi legte sich Hülkenberg ohne eigene Schuld aufs Dach.
Foto: sutton-images.com
73/94
Für 2019 verpflichtete Renault Superstar Daniel Ricciardo. Hülkenberg war zum ersten Mal in seiner F1-Karriere nicht mehr das Zugpferd.
Foto: Renault
74/94
Vor allem im Qualifying tat sich der Deutsche gegen die neue teaminterne Konkurrenz schwer.
Foto: Motorsport Images
75/94
In Hockenheim hätte Hülkenberg endlich das lang ersehnte erste Podium feiern können. Doch ein Ausrutscher auf nasser Fahrbahn durchkreuzte die Pläne.
Foto: Motorsport Images
76/94
Mit einem Podium in Hockenheim hätte sich Hülkenbergs Vertrag automatisch um ein Jahr verlängert. Als der Deutsche in Monza auf einen guten fünften Platz fuhr, hatte Renault bereits die Trennung von Hülkenberg verkündet.
Foto: Motorsport Images
77/94
Beim Saisonfinale in Abu Dhabi gab es den feierlichen Abschied mit blonden Perücken.
Foto: Wilhelm
78/94
Für 2020 stand Hülkenberg plötzlich ohne Stammcockpit da.
Foto: xpb
79/94
Doch bei Racing Point heuerte der Emmericher als Ersatzpilot an und kam in Silverstone prompt für den an Corona erkrankten Sergio Perez zum Einsatz.
Foto: Wilhelm
80/94
Ohne Anlaufschwierigkeiten schaffte Hülkenberg direkt Platz 7.
Foto: xpb
81/94
Am Nürburgring war das Lance Stroll mit Corona ausgefallen. Wieder durfte Hülkenberg ran. Auf Position 8 sammelte er erneut Punkte.
Foto: Racing Point
82/94
Für die Saison 2021 verpflichtete Servus TV den Blondschopf als TV-Experte.
Foto: ServusTV / Neumayr / Leo
83/94
Hülkenberg blieb aber als Ersatzmann für das Racing-Point-Nachfolgeteam Aston Martin an Bord.
Foto: Motorsport Images
84/94
Bis zu seinem nächsten Einsatz musste er aber bis zum Saisonstart 2022 warten.
Foto: Aston Martin
85/94
In Bahrain und Saudi-Arabien ersetzte Hülkenberg seinen Landsmann Sebastian Vettel, der wegen Corona passen musste.
Foto: Motorsport Images
86/94
Weil Hülkenberg bei seinen Aushilfseinsätzen jeweils einen guten Job ablieferte, verpflichtete ihn Haas-Teamchef Guenther Steiner als Stammfahrer für die Saison 2023. Hülk ersetzte dabei Mick Schumacher.
Foto: Wilhelm
87/94
Mit Platz 7 in Australien zeigte Hülkenberg, dass er in der F1-freien Zeit nichts verlernt hatte.
Foto: xpb
88/94
Vor allem im Qualifying konnte der Comebacker immer wieder glänzen - wie hier mit Rang zwei in Kanada.
Foto: xpb
89/94
Im Rennen ging es meistens rückwärts. Der Haas hatte ein Problem mit dem Reifenverschleiß.
Foto: xpb
90/94
Teamkollege Magnussen hatte Hülkenberg aber stets im Griff.
Foto: Haas
91/94
2024 bekam Hülkenberg bei Haas mit Ayao Komatsu einen neuen Teamchef.
Foto: Haas
92/94
Guenther Steiner kam nur noch als TV-Experte vorbei.
Foto: Wilhelm
93/94
Zum Saisonstart konnte der Haas endlich wieder regelmäßig punkten.
Foto: Haas
94/94
Schon früh in der Saison unterschrieb Hülkenberg einen Vertrag bei Audi. 2025 kommt es damit zur Wiedervereinigung mit Andreas Seidl. Die beiden kennen sich noch vom Porsche-Le-Mans-Sieg 2015.
Foto: Hoch-Zwei
Es war ein eher schlecht gehütetes Geheimnis. Audi hat Nico Hülkenberg für sein Formel-1-Projekt verpflichtet. Der 36-jährige Deutsche wird die folgenden drei Jahre zuerst für das Sauber-Team und ab 2026 für den Ingolstädter Konzern an den Start gehen und dabei auch Aufbauarbeit betreiben. Das künftige Audi-Werksteam ist 2025 noch als Sauber mit Ferrari-Motoren unterwegs.
Der Kontakt zwischen Audi und Hülkenberg wurde nicht erst in den letzten Wochen hergestellt. Audi-Sportchef Andreas Seidl wollte den Rheinländer schon im vergangenen Jahr verpflichten. Doch Haas machte rechtzeitig von seiner Option Gebrauch, Hülkenberg für eine zweite Saison festzunageln.
Bei dem US-Rennstall zeigt der 208-fache GP-Teilnehmer gerade, was er wert ist. In Shanghai landete er im fünften Saisonrennen zum dritten Mal in den Punkterängen. Und das in einer Phase, in der es für die Teams aus der zweiten Tabellenhälfte schwerer denn je ist, überhaupt in die Top Ten zu fahren.
Foto: Hoch-Zwei
Andreas Seidl hat schon 2015 kurz mit Nico Hülkenberg zusammengearbeitet. Mit Porsche gewann das Duo das 24h-Rennen in Le Mans.
Audi setzt Zeichen mit Hülkenberg
Hülkenberg bestätigt damit, dass er nicht nur eine exzellente Pace auf eine Qualifying-Runde hat. Jetzt, wo er wieder ein Auto hat, das schonend mit seinen Reifen umgeht, spielt der Routinier seine Erfahrung, seine Rennintelligenz und seinen Speed auch über die Distanz aus. Die Punktegewinne in Jeddah, Melbourne und Shanghai waren das Resultat von konstant hohem Rennspeed.
Audi Formel 1-Chef Andreas Seidl begründet die Wahl damit, dass er mit Hülkenberg einen möglichst kompletten Fahrer für seine Mission verpflichten wollte: "Die Verpflichtung von Nico ist ein nächster Meilenstein für das Formel 1-Projekt von Audi. Mit seinem Speed, seiner Erfahrung und seinem engagierten Teamwork wird er schon 2025 einen wichtigen Beitrag für den Einstieg von Audi in der Saison 2026 leisten. Es gab von Anfang an großes gegenseitiges Interesse, etwas Langfristiges aufzubauen. Nico ist eine starke Persönlichkeit. Sein Input auf fachlicher und menschlicher Ebene wird uns sowohl bei der Entwicklung des Fahrzeuges als auch beim Aufbau des Teams voranbringen."
Für Hülkenberg ist es die große Chance in seiner Karriere. "Die Perspektive, für Audi an den Start zu gehen, ist etwas ganz Besonderes. Wenn ein deutscher Hersteller mit einer solchen Entschlossenheit in die Formel 1 einsteigt, dann ist das eine einmalige Chance. Das Werksteam einer solchen Automobilmarke mit einer Antriebseinheit made in Germany zu repräsentieren, ist für mich eine große Ehre." Für ein Jahr wird der Veteran zu dem Team zurückkehren, für das er schon 2013 gefahren war. "Ich erinnere mich gerne an den starken Teamgeist in der Schweiz", blickt der Mann aus Emmerich zurück.
Mit Hülkenberg setzt Audi auch ein Zeichen auf dem deutschen Markt. Seit es keinen deutschen Grand Prix mehr gibt und seit Sebastian Vettel zurückgetreten ist, hat die Formel 1 in der Autonation einen schweren Stand. Das Bekenntnis zu einem deutschen Fahrer wird hierzulande nicht nur dem Projekt mehr Aufmerksamkeit verleihen, sondern auch dem gesamten Sport.
Foto: Motorsport Images
Carlos Sainz ist der zweite Wunschkandidat von Audi. Aber auch mit Red Bull steht der Spanier in Kontakt.
Sainz auf der Wunschliste ganz oben
Für das zweite Cockpit stehen eine ganze Reihe Fahrer Schlange. Audis Wunschpilot ist Carlos Sainz. Ursprünglich wollte man den Spanier zu einer schnellen Vertragsunterschrift drängen, doch jetzt hat man sich zum Warten entschieden. Seit Fernando Alonso bei Aston Martin verlängert hat, ist der Markt übersichtlicher geworden. Und mit Hülkenberg hat man schon mal eine feste Bank im Team, was den Druck im Verhandlungspoker für Audi verringert.
Die weiteren Optionen von Sainz haben sich auf Red Bull und Mercedes reduziert. Und sie sind nicht so attraktiv, wie sie sich anhören. Bei Red Bull ist noch gar nicht sicher, ob überhaupt ein Platz frei wird. Max Verstappen wird mangels Alternativen wohl noch ein Jahr bleiben. Im Moment hat sich auch der Machtkampf im Team beruhigt. Priorität hat, dass der Holländer seinen Titel verteidigt. Da braucht man keine Unruhe. Das hat auch Christian Horner verstanden.
Sergio Perez hat zwar für 2025 keinen Vertrag, doch der Mexikaner fährt bei Red Bull gerade seine beste Saison. Es gibt im Moment keinen Grund ihn auszutauschen. Dazu kommt, dass alle Red Bull-Fahrer mit Ausnahme von Verstappen ein moderates Grundgehalt mit guten Erfolgsprämien beziehen. Bei Audi könnte Sainz mehr verdienen. Und er müsste nicht gegen Verstappen antreten.
Foto: Sauber
Die beiden aktuellen Sauber-Fahrer, Valtteri Bottas und Guanyu Zhou, spielen offenbar in den Audi-Plänen keine Rolle.
Alternativen zu Sainz
Mercedes bietet dem 29-jährigen Spanier offenbar nur einen Eins-plus-eins Vertrag an. Teamchef Toto Wolff will flexibel bleiben. Man hofft immer noch, Verstappen zu bekommen. Und wenn schon nicht für nächstes Jahr, dann wenigstens für 2026. Und man hat mit Andrea Kimi Antonelli noch ein Talent in der Hinterhand, das man nicht verlieren will.
Für Audi wäre Sainz zusammen mit Hülkenberg die Idealbesetzung. Dort könnte der dreifache GP-Sieger ohne Wenn und Aber unterschreiben und mithelfen, aus einem Privatteam ein Werksteam zu formen. Er muss allerdings auch bereit dazu sein, die ersten beiden Jahre Steine zu fressen. Sauber wird 2025 nicht automatisch zum Siegerteam, nur weil dann 900 statt 600 Leute in Hinwil arbeiten und man zum ersten Mal am Budgetdeckel operiert. Die Saison 2026 ist für alle Teams eine große Unbekannte.
Sagt Sainz Audi ab, wäre das immer noch kein Beinbruch. Dann kommen alle Fahrer zum Zug, die bis dahin noch nichts gefunden haben. Das könnte Sergio Perez sein, wenn er bei Red Bull rausfliegt, Esteban Ocon, Pierre Gasly, Yuki Tsunoda oder Valtteri Bottas.
Ganz am Ende könnte vielleicht sogar Sebastian Vettel ein Thema werden, der sich mit Comeback-Gedanken herumschlägt, die über einen Le-Mans-Start mit Porsche hinausgehen. Red Bull oder Mercedes können ihm vielleicht schneller Erfolg garantieren, doch dort steht der vierfache Weltmeister nicht ganz oben auf der Liste. Bei Audi müsste er wieder den Entwicklungshelfer spielen. Es ist die Frage, ob er nach zwei Jahren Rennpause noch einmal die Energie dafür aufbringt.
Foto: Haas
Ayao Komatsu bedauert den Abschied von Nico Hülkenberg.
Dank von Haas zum Abschied
Bei Haas fand man zum bevorstehenden Abschied noch ein paar freundliche Worte. Teamchef Ayao Komatsu bedankte sich persönlich bei seinem Schützling: "Er ist ein toller Teamplayer. Wir haben die Zusammenarbeit mit ihm immer genossen. Seine Erfahrung und sein Feedback waren von unschätzbarem Wert und haben dabei geholfen, unsere gesamte Performance zu verbessern. Das spiegelt sich auch in seinen Leistungen im Qualifying und den Rennen dieser Saison wider. Es stehen noch einige Rennen auf dem Programm. Wir freuen uns, bis zum Ende der Saison 2024 von seinem Input zu profitieren."
Hülkenberg gab die netten Worte an seinen aktuellen Arbeitgeber zurück: "Ich möchte dem ganzen Haas-Team ein besonderes Dankeschön sagen, speziell Gene (Haas) und Guenther (Steiner), die mir vor anderthalb Jahren das Vertrauen geschenkt und das Comeback in der Formel 1 möglich gemacht haben. Ich werde in den verbleibenden 19 Rennen alles geben, um so erfolgreich wie möglich zu sein."
Wer Hülkenberg bei Haas ersetzen wird, steht übrigens noch nicht fest. Ein Kandidat ist sicher Nachwuchstalent Oliver Bearman, der in Jeddah bei Ferrari sein Formel-1-Debüt gab. Der Formel-2-Pilot wird diese Saison sechs Mal bei Haas im Freien Training zum Einsatz kommen. In Imola wird er im Auto von Kevin Magnussen sitzen. Sollte der Youngster die Erwartungen nicht erfüllen, stehen aber noch einige erfahrene Alternativen wie Valtteri Bottas, Esteban Ocon oder Pierre Gasly parat.