Ford Mustang bis 1968

Über das Hegen und Pflegen der Pony-Cars

Die frühen Mustang der ersten Modelljahre bis Baujahr 1968 sind richtige Boom-Klassiker. Seit Langem steigen auch in Deutschland die Preise. Doch nicht alle Mustang sind ihr Geld wert. Viele Fahrzeuge wurden eher oberflächlich restauriert, bevor sie die Reise nach Europa antraten. 

Ford Mustang 390 GTA Fastback Foto: Hardy Mutschler 9 Bilder

Karosserie-Check

Kaum ein früher Mustang dürfte die letzten 40 Jahre ohne Restaurierungsversuche überlebt haben. Vorsicht ist vor allem bei kürzlich aus den USA importierten Exemplaren geboten, die nicht immer nach den hier zu Lande üblichen Standards restauriert sind. So sollte, wenn möglich, ein Lackdicken-Messgerät, auch als Lacktester bekannt, bei der Untersuchung nicht fehlen.
 
Die Rostvorsorge war zeittypisch bescheiden, Korrosion ist auch an Autos zu beobachten, die den größten Teil ihres Daseins in schnee- und salzfreien Regionen der USA verbracht haben. Im vorderen Fahrzeugbereich ist vor allem bei den 67er und 68er Modellen fast immer der Batteriekasten betroffen. Wenig widerstandsfähig sind auch die Federbeindome der Vorderachse. Die Schraubkanten der Kotflügel an Stehblechen und A-Säulen sind ebenso häufig befallen.
 
Die Schweller sind nur beim Cabrio ein Problembereich, weil hier die zur Versteifung eingeschweißten Bleche ein mehrlagiges Sandwich bilden, das entsprechend gern rostet. Bei der Besichtigung eines Mustang Cabrios sollte eine Untersuchung des Verdeckkastens nicht ausbleiben. Hintere Radläufe, der Boden im Bereich der Hinterachse und der Kofferraum sind die am häufigsten betroffenen Partien am Heck des Mustang.

Technik-Check

Die Antriebstechnik aus dem großen Ford-Baukasten ist robust und langlebig, auch ist Ersatz preiswert zu beschaffen, dennoch ist auf einige Kleinigkeiten zu achten: Die Standard-Motorisierung mit dem betagten Reihensechszylinder ist allenfalls im Cabrio zu empfehlen. Die Motoren sind müde und haben auch in puncto Sound wenig zu bieten. Vollgasfahrten wird man heutzutage kaum einem Mustang zumuten. Dennoch gilt es zu beachten, dass die Achtzylinder-Motoren thermisch empfindlich und nicht für hohe Dauerdrehzahlen ausgelegt sind.
 
Die Motoren verfügen nur über einen geringen Ölinhalt. Zudem wurden in den südlichen US-Staaten die Autos gern ohne Frostschutz im Kühlmittel bewegt, was zukorrodierte Kühlkanäle und Kühler zur Folge haben kann. Die Getriebe sind ebenfalls robust, sowohl Schalt- als auch Automatikversionen erreichen hohe Laufleistungen. Ausgeschlagene Fahrwerkslager und Achsantriebe sind dagegen häufiger zu beobachten. 

Preise

Die Preise für alle Mustang der Baujahre bis 1968 sind in den letzten Jahren kräftig gestiegen. Selbst stark renovierungsbedürftige Fahrzeuge sind in den USA kaum unter 5.000 Dollar zu haben. Das gilt vor allem auch für die Fastbacks von 67 und 68, die vergleichsweise selten sind.
 
In Deutschland sind die Fastback-Modelle kaum zu finden und kosten in gutem Zustand oft mehr als 30.000 Euro. Auch Cabrios erzielen ähnliche Preise. Etwas günstiger sind die Hardtop Coupés, die in viel größeren Stückzahlen gebaut wurden. In einer ganz anderen Liga spielen die diversen Shelby-Ausführungen, für die dies- und jenseits des Atlantiks sechsstellige Euro- und Dollar-Beträge aufgerufen werden.

Bei Einführung 1967 (Ford Mustang) :
2.976 US-Dollar
Bei Produktionsende 1968:
2.976 US-Dollar

Ersatzteile

Da der Mustang in der US-Klassikerszene etwa die Stellung des VW Käfer hier zu Lande einnimmt, ist die Ersatzteilversorgung kein Problem. Technikund Verschleißteile sind fast beliebig verfügbar. Eine ganze Reihe deutscher Spezialisten kümmert sich um Import und Vertrieb.
 
Problematisch ist nur der Ersatz von originalen Karosserie- und Zierteilen sowie für rare Sondermodelle (Shelby). Umbauwillige Besitzer können zudem aus einem unerschöpflichen Angebot an Tuning- und Umbauteilen wählen, darunter auch so Sinnvolles wie verbesserte Kühlsysteme und Bremsanlagen. 

Schwachpunkte

  1. Batteriekasten
  2. Kotflügel-Schraubkanten
  3. Windfang und Frontscheibenrahmen
  4. Federdome
  5. Türböden
  6. Schweller
  7. Längsträger
  8. Kühlanlage
  9. Lenkung
  10. Bremsen
  11. Antriebstrang
  12. Fahrwerkslager
Ford Mustang 390 GTA F

Wertungen

Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage

Fazit

Die frühen Mustang der ersten Modelljahre bis Baujahr 1968 sind richtige Boom-Klassiker. Seit Langem steigen auch in Deutschland die Preise. Doch nicht alle Mustang sind ihr Geld wert. Viele Fahrzeuge wurden eher oberflächlich restauriert, bevor sie die Reise nach Europa antraten.