Kaufberatung Mercedes 380-560 SEC (C126)

Der High-End-Mercedes aus den Achtzigern

Hohe Unterhalts- und im Ernstfall Reparaturkosten machen das Fahren der High-End- Mercedes zum teuren Vergnügen. Erstserienmodelle bis 1985 sind nicht vor Rost gefeit. Originalität ist beim 500/560 ein Problem.

Frontansicht eines Mercedes-Benz 500 SEC-AMG Foto: Arturo Rivas 14 Bilder

Karosserie-Check

Die großen S-Klasse-Coupés der 126er-Baureihe profitieren bereits von der besseren Rostvorsorge, dennoch macht vor allem die ältere erste Serie bis 1985 gelegentlich Kummer. Korrosion zeigt sich bevorzugt an den Stehblechen im Motorraum, an der Spritzwand rechts und links in den Taschen der Haubenscharniere und rechts im Batteriekasten. Ein Klassiker sind angenagte Wagenheberaufnahmen, der Rost unterwandert den dicken PVC-Unterbodenschutz. Neuralgisch auch bei jüngeren Modellen ist der Heckscheibenrahmen. Hier kommt es nicht selten zu massiven Durchrostungen, die nur bei geöffnetem Alu-Heckdeckel zu sehen sind. Häufig findet sich auch Feuchtigkeit im Kofferraum.

Technik-Check

Auch robuste Technik leidet, wenn sie nicht regelmäßig gewartet wird. So brechen bei den niedertourigen und langlebigen V8-Motoren mitunter die Gleitschienen der langen Steuerkette. Ein kapitaler Motorschaden droht. Motorsteuergerät und Mengenteiler der K-Jetronic verabschieden sich plötzlich mit kostspieligen Folgen. Benzinpumpe und Benzinpumpenrelais sind nach 25 Jahren oft am Ende. Lenkgetriebe geben sich verspielt und Klimakompressoren ermüden. Schiebedächer schließen in Zeitlupe, Radlager rattern. Reparaturen an Luxusautos sind teuer. Finger weg von tiefen V8-Ballermännern im Luden-Look nach dem Motto: Breitreifen statt Ölwechsel. Ein G-Kat muss sein!

Preise

Ein originaler Mercedes-Benz 500 SEC der Baureihe 126 gibt es in fahrbereitem Zustand schon oft für unter 4.000 Euro. Gute Exemplare erzielen deutlich mehr als 10.000 Euro. Für ein Coupé in Zustandsnote 2 sind rund 14.000 Euro fällig. AMG-Versionen rechtfertigen einen Aufpreis, wenn die Veränderungen nachweislich original sind.

Bei Einführung 1981 (Mercedes-Benz 500 SEC) :
73.900 Mark
Bei Produktionsende 1991 (Mercedes-Benz 560 SEC) :
155.800 Mark

Ersatzteile

Die gute Nachricht: So gut wie alles liegt binnen zwei Tagen auf dem Tresen der lokalen Mercedes-Benz-Vertretung. Die schlechte Nachricht: Die Preise sind teilweise sehr hoch, vor allem für selten gefragte SEC-Zier- und Ausstattungsteile. Sie sind teilweise nicht in allen Farben lieferbar. Zum Beispiel Sitzverkleidung in Dunkelolive gibt es nicht mehr. Ebenfalls sehr teuer: Motorsteuergeräte und Bauteile der Bosch-Einspritzanlagen K und KE-Jetronic.

Schwachpunkte

  1. Stehbleche Motorraum
  2. Wagenheberaufnahmen
  3. Radläufe hinten
  4. Heckscheibenrahmen
  5. Taschen im Koff erraumboden
  6. Spaltmaße (Unfallschäden)
  7. Motorsteuergerät
  8. Gleitschienen der Duplexkette
  9. Schaltpunkte der Automatik
  10. Holz und Velours im Innenraum
Phantomzeichnung - Schwachpunkte des Mercedes-Benz S-Klasse-Coupés der baureihe  W 126

Wertungen

Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage

Fazit

Hohe Unterhalts- und im Ernstfall Reparaturkosten machen das Fahren der High-End- Mercedes zum teuren Vergnügen. Erstserienmodelle bis 1985 sind nicht vor Rost gefeit. Originalität ist beim 500/560 ein Problem.