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Aston Martin aus James Bond „Hauch des Todes“

James Bonds Filmauto wurde nicht verkauft

Dieser Aston Martin V8 aus James Bonds "Hauch des Todes" wurde für 1,25 bis 1,6 Millionen bei einer Auktion in Monterey angeboten. Zum Verkauf kam es nicht.

Aston Martin V8 (1973) Filmauto James Bond 007 Der Hauch des Todes Foto: Erik Fuller/RM Sotheby's 22 Bilder

Auf umgerechnet 1,25 bis 1,6 Millionen Euro hatte RM Sotheby's den Wert eines Aston Martin V8 von 1973 geschätzt, der als eines von vier Filmautos bei den Dreharbeiten zum 1987 erschienen James Bond "Hauch des Todes" zum Einsatz kam. Verkauft wurde das Filmauto allerdings nicht.

Gebraucht gekauft und für James Bond umgebaut

Kurios: Eon Productions kaufte den Aston Martin gebraucht. Ein neues Modell hätte 18 Monate Lieferzeit gehabt. Damit der 13 Jahre alte V8 nicht alt aussieht, bekam er ein neues Heck aus Fiberglas. Um allen vier Filmautos die gleiche Optik zu verpassen, gab es außerdem ein Fake-Faltdach. Dazu kamen Q-spezifische Ausstattungsmerkmale: ausfahrbare Kufen an den Seiten und ein Düsenantrieb am Heck zum Beispiel. Beides ist auch im Trailer zu sehen; James Bond flüchtet damit über einen zugefrorenen See und zündet den Jetantrieb, um eine Rampe zu überwinden. Gedreht wurden die Verfolgungsszenen in den österreichischen Alpen.

Die Produktionsfirma verkaufte drei der vier Aston Martin an Peter Nelson, einen britischen Sammler von James-Bond-Autos und -Memorabilia. Ein Fahrzeug blieb bei Eon Productions. Nelson verkaufte später seine Kollektion an einen Sammler in den USA. Der nächste Besitzer ließ einen V8-Vergasermotor mit Vantage-Spezifikation und ein ZF-Fünfgang-Getriebe einbauen. Ausgeliefert worden war der V8 im Jahr 1973 mit Automatikgetriebe. Für die Dreharbeiten wurden Motor und Getriebe ausgebaut, um Gewicht zu sparen.

Drei Filmautos für einen guten Zweck

Das Auktionshaus Christie’s hatte in London Ende September 2022 drei Aston Martin versteigert, die Millionen für zwei Stiftungen der königlichen Familie und der UN einbrachten. Unter den Hammer kamen ein originales DB5 Stuntauto aus "No time to die", ein Aston Martin V8, den Daniel Craig im Film fuhr, und ein DBS Superleggera 007 Edition. Insgesamt brachten die drei Autos mehr als 3,5 Millionen britische Pfund ein. Das sind umgerechnet knapp vier Millionen Euro.

Am teuersten war eine DB5 Replica, die als Stuntauto für den Film gebaut wurde. Aston Martin Lagonda hatte das Auto für die Auktion zur Verfügung gestellt, es ging für 2,9 Millionen britische Pfund (3,3 Millionen Euro) an einen Telefonbieter. Der Erlös soll zwei Stiftungen zugutekommen. Der The Prince’s Trust und The Prince of Wales’s Charitable Fund’s unterstützen die Arbeit von Geheimdiensten und britischen Spezialeinheiten.

Filmauto aus der Eröffnungsszene

Das Stuntauto ist eines von acht Exemplaren, die Aston Martin für den Film gebaut hat. Es verfügt über die typischen Bond-Auto-Ausstattungen wie drehbaren Kennzeichen und ausfahrbare Maschinengewehre hinter den wegklappenden Scheinwerfern. Daniel Craig fuhr das Auto in der Eröffnungsszene des Films, in der James Bond mit Madeleine Swan (Léa Seydoux) mit hoher Geschwindigkeit durch das italienische Matera fährt.

Ebenfalls versteigert wurde ein Aston Martin V8 aus dem Baujahr 1981, den Daniel Craig in einer anderen Szene des 2001 erschienen James-Bond-Films "No time to Die" fährt. Das Auto aus dem Besitz von Eon Productions brachte 630.000 britische Pfund (717.450 Euro) für die UN Refugee Agency ein. Das dritte Auto aus der Auktion, einer von 25 DBS Superleggera 007 Edition, brachte 403.200 Pfund (458.600 Euro) ein, die der Royal Foundation of The Prince and Princess of Wales zugute kommen.

Die Auktion fand anlässlich des vor 60 Jahren erschienenen ersten James-Bond-Films statt. "Dr. No" wurde erstmals am 5. Oktober 1962 gezeigt.

Wechselkennzeichen, Nebelwerfer, Schleudersitz und Navi-Vorläufer

Im Film ließ sich der Quartiermeister – besser bekannt als "Q" – für seinen besten Kunden James Bond bei dem Aston Martin DB5, seinem Meisterwerk, zahlreiche Zusatzausstattungen einfallen. Allen voran die Ölsprüheinrichtung, die Verfolger von der Straße schliddern lassen konnte, und die dreifachen Wechselkennzeichen, die Polizei und Radaranlagen verwirren. Unliebsame Beifahrer konnte James Bond auf Knopfdruck per Schleudersitz loswerden und falls er wieder mal beschossen werden sollte, half die ausfahrbare Panzerung vor dem Heckfenster und die ausfahrbaren Messer, die er im Film aus den Radnaben ausfahren konnte.

Zudem waren zwei Maschinengewehre an Bord, die aus den herunterklappenden Blinkern schossen, ein Funktelefon, ein "Nagelwerfer" und ein Waffenfach unter dem Schleudersitz des Beifahrers. Eine andere Sonderausstattung sorgte bei den Kinobesuchern 1964 für staunende Augen: Das Ortungsgerät, ein Vorläufer der heutigen Navigationssysteme, mit dessen Hilfe James Bond seine Gegner verfolgen konnte und der Geheimdienst MI6 immer wusste, wo der berühmteste Agent steckt. Im Film Feuerball besaß der Aston Martin DB5 außerdem noch einen Heck-Wasserwerfer. Das James Bond-Auto tauchte so häufig auf der Leinwand auf, dass man getrost von einem automobilen Hauptdarsteller sprechen kann.

Aston Martin-"Werksumbau" – auch nach 46 Jahren in gutem Zustand

Von dem James-Bond-Auto wurden bei Aston Martin insgesamt nur vier Exemplare gebaut, zwei davon nach der Filmpremiere.

Meistverkauftes Modellauto

Der Aston Martin DB5 aus den James-Bond-Filmen ist nicht nur das berühmteste Filmauto, sondern auch das am häufigsten verkaufte Spielzeugauto. Mehr als sieben Millionen Mal soll es bereits gekauft worden sein. Das Original machte sich dagegen extrem rar, nur drei Mal wurde es in den letzten 33 Jahren öffentlich gezeigt. 1981 bei der New York Auto Show, 1993 beim Meadow Brook Concours d'Elegance und 2006 bei der RM Auctions-Versteigerung in Phoenix, Arizona/USA.