Skoda Octavia (2024)

Grundpreis sinkt, dennoch teurer

Der Skoda Octavia wird ab Frühsommer mit einem Facelift ausgeliefert. Zum neuen Gesicht wird die Infotainment-Software aktualisiert und das Motorenprogramm neu sortiert. Ab sofort können auch die Mild-Hybrid-Motorisierungen und der Basisdiesel bestellt werden.

Skoda Octavia RS (2024) Foto: Skoda 17 Bilder

Skoda hat seinen Bestseller geliftet. Der Octavia fährt mit geändertem Gesicht und aktualisiertem Innenraum in die zweite Lebenshälfte der aktuellen Modellgeneration.

Für die tschechische Volkswagen-Tochter ist der Octavia Kernmodell und Bestseller zugleich. Seit dem Start des ersten Octavia der Neuzeit im Jahr 1996 wurden über sieben Millionen Autos gebaut, dazu kommen 360.000 Exemplare gleichen Namens aus den 1960er-Jahren.

Neues Gesicht

Wie schon bei den letzten beiden Generationen haben die Designer dem Octavia mit der Überarbeitung ein neues Antlitz spendiert, wenngleich die Änderungen weniger gravierend ausfallen als beim Octavia II mit den großen, runden Leuchten und dem Octavia II) mit dem, lange umstrittenen, Vieraugen-Gesicht.

Die Scheinwerfer tragen eine neue Tagfahrlicht-Signatur, die sich wie ein Haken nach unten in Richtung Grill verlängert. 40 mehr Lichtausbeute versprechen neue Matrix-LED-Lichter mit adaptiven Funktionen. Beim Topmodell RS sind sie serienmäßig, bei den Ausstattungslinien Selection und Sportline optional zu haben. Ein integrierter Schlechtwetter-Modus soll die nicht mehr erhältlichen Nebelscheinwerfer obsolet machen. Auch der Kühllufteinlass wurde umgestaltet, ebenso die Stoßfänger an Front und Heck.

Am Heck erkennt man Rückleuchten mit neuem Innenleben, je nach Modell mit einer aufwendigen Animation beim Ent- oder Verriegeln des Fahrzeugs. Leichtmetallfelgen mit geänderten Designs runden die optischen Änderungen ab.

Beim Škoda Octavia wird man die Wahl aus zehn Lackfarben haben, die teilweise eingeschränkt verfügbar sind. Das leuchtende "Phoenix Orange" wird es nur für den Combi (den die Marke aus Tradition mit "C" schreibt) geben, das expressive Mamba Green für Sportline und RS.

ChatGPT an Bord

Im Cockpit ziehen neue Displays ein. Ein Infotainment-Bildschirm mit zehn Zoll Diagonale ist serienmäßig, 13 Zoll gibt es als Option. Dank neuer Software und durchdachter Bedienstruktur soll die Interaktion mit dem Auto einfacher von der Hand gehen. Die erste Sitzprobe im Facelift des Skoda Octavia zeigt hier deutliche Fortschritte, vergleichbar mit dem überarbeiteten VW Golf.

Ab Mitte 2024 wird die Sprachsteuerung Laura von ChatGPT unterstützt. Die künstliche Intelligenz kann dann u.a. bei der Routenführung helfen. Mit einer App zum fernbedienten Ein- und Ausparken sowie einem Parkassistenten mit Gedächtnisfunktion – der z.B. eine enge Einfahrt selbsttätig zurückfahren kann – wird die Rangierkompetenz des Octavia erweitert.

Die induktive Ladeschale für das Smartphone liefert künftig 15 Watt Leistung für kürzere Ladezeiten, die neuen USB-C-Anschlüsse sogar jeweils 45 Watt.

In Verkleidungen und Dekoren setzt Skoda mehr nachhaltige Materialien ein als bisher, auch die Verarbeitung der optionalen Lederausstattung wird umweltfreundlicher gestaltet. Auch neue "Simply Clever”-Details ziehen ein. Vom neuen Superb wird die automatisch zurückfahrende Kofferraumabdeckung im Combi übernommen. Für den Fond wird eine Staubox mit Getränkehaltern angeboten. Erstmals lassen sich die Tablet-Halterungen aus dem Zubehör auch an den ausstattungsabhängig eingebauten Sportsitzen befestigen.

Weniger Motoren-Auswahl

Das Motorenprogramm für den Octavia wurde teilweise neu sortiert. Der 1.0 TSI mit drei Zylindern ist, wie schon zuletzt im Vor-Facelift-Modell, nicht mehr lieferbar. Der 1.5 TSI – Vierzylinder ist künftig in zwei Leistungsstufen mit 115 und 150 PS zu haben. Beide Varianten sind an ein manuelles Sechsganggetriebe gekoppelt. In Verbindung mit dem optionalen 7-Gang-DSG sind sie Mildhybride mit 48-Volt-System.

Der 2.0 TDI kommt ebenfalls mit 115 und 150 PS. Im Einstiegsdiesel wird manuell geschaltet, das stärkere Modell hat das Doppelkupplungsgetriebe DSG mit sieben Vorwärtsgängen serienmäßig an Bord.

Leicht zeitversetzt startet der Skoda Octavia 2.0 TSI mit Allradantrieb und DSG, der eine sanfte Leistungsspritze auf 204 PS erhält. Auch der sportliche Octavia RS wird stärker. Sein Zweiliter-Turbobenziner leistet fortan, wie schon im VW Golf GTI mit Facelift, 265 PS (bisher 245 PS).

Als starker Allrad-Diesel mit 200 PS ist der Skoda Octavia RS nicht mehr lieferbar. Außerdem entfallen die Plug-in-Hybride. Vom Update der elektrifizierten Antriebstränge mit größerem Akku und 100 Kilometer Reichweite profitieren Firmenwagenfahrer beim Octavia also nicht. Ihnen soll der Verkaufsberater im Autohaus künftig die Prospekte von Superb und Kodiaq unter die Nase halten.

Auf Nachfrage teilt ein Skoda-Sprecher mit, dass der Verkaufsanteil der Plug-in-Hybride innerhalb der Octavia-Baureihe recht gering war. Das verwundert, angesichts der doch recht häufig zu sehenden Octavia RS mit E-Kennzeichen auf öffentlichen Straßen.

Marktstart, Ausstattungslinien und Preise

Bestellt werden kann die neue Octavia-Generation seit Ende Februar 2024. Ende Mai soll der aufgefrischte Skoda Octavia bei den Händlern stehen. Wie bisher wird es den Skoda Octavia in den Ausstattungslinien Essence, Selection und Sportline mit unterschiedlichen Innenraum-Welten geben. Darüber rangiert der RS.

Zum Marktstart bot Skoda insgesamt drei Motor-Getriebe-Kombinationen an, seit Mitte März sind auch die Mild-Hybrid-Antriebsvarianten bestellbar, der Basis-Diesel ist ab Mitte April verfügbar. Die Preisliste für die Octavia Limousine startet ab 30.730 Euro, der Combi-Zuschlag liegt weiter bei 700 Euro. Damit wird der neue Octavia im Grundpreis zwar günstiger, das neue Basismodell leistet nur noch 115 statt bisher 150 PS. Zieht man vergleichend die neue 150-PS-Version heran, die erst ab 33.400 Euro (Combi: 34.100 Euro) zu haben ist, dann liegt der Aufschlag bei rund 2.400 Euro. Der Basis-Diesel mit 115 PS startet ab 34.430 Euro in der Limousine und ab 35.130 Euro im Combi. Der 150 PS starke Diesel kostet ab 37.730 Euro, im Combi ist der Selbstzünder ab 38.430 Euro zu haben.

Die Mild-Hybrid-Version des 1.5 TSI mit 115 PS und Siebengang-DSG startet als Limousine ab 33.330 Euro (Combi: 34.030 Euro). Mit 150 PS Leistung werden für den Hybrid 36.000 Euro (Combi: 36.700 Euro) gefordert.