Neue Oldtimer ab 2016
H-Kennzeichen für BMW M3, Audi 80 & Co.
Jedes Jahr wächst der Club der altehrwürdigen Automobile, die ein H-Kennzeichen erhalten. Hier die Oldtimer ab 2016, inklusive Kuriositäten, wie ein Geländewagen von Lamborghini.
23.12.2015
Patrick Lang
Foto: Lancia
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Darauf haben viele gewartet: Der Lancia Thema 8.32 darf ab 2016 das H-Kennzeichen tragen. Die ersten Exemplare liefen vor 30 Jahren vom Band.
Foto: Lancia
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Unter der Haube hat der gemeinsam mit Mutterhaus Fiat, Saab und Alfa entwickelte Tipo 4 nämlich einen waschechten Ferrari-V8. Das 32-Ventil- Triebwerk aus dem Ferrari 308 GTB wurde leicht verändert und in der Laufruhe optimiert. Die Leistung wurde von 240 auf 215 PS reduziert.
Foto: Lancia
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Auch im Innenraum hebt sich der besondere Lancia Thema deutlich von seinen Modell-Brüdern ab. Das feine Leder stammt von Poltrana Frau, für die Fondpassagiere konnten Einzelsitze geordert werden.
Foto: Lancia
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Schneewittchensarg, die Zweite: Neben Kastenkombis und -Limousinen zeigte Volvo 1086 wieder mal ein kurvenreicheres Modell. In Anlehnung an den legendären Volvo P 1800 ES sollte der 480 ES die Geschichte des sportlichen Schweden-Coupés fortschreiben.
Foto: Hersteller
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Den Volvo 480 ES gab es wahlweise mit Saug- und Turbomotoren mit einer Leistung von 95 bis 122 PS. Dank seines niedrigen Gewichts von 1.010 bis 1.050 kg und der guten Aerodynamik reichte diese Leistung für sportliche Fahrleistungen - etwa einen Sprint von 0 auf 100 in unter 9 s.
Foto: Volvo
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Die auffällige Glas-Heckscheibe hat der 480 ES von seinem Vorbild übernommen. Der Volvo C30 aus dem Jahr 2006 setzt diese Ahnenreihe fort.
Foto: Hersteller
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Nach 10 Jahren Abstinenz brachte Chevrolet 1986 endlich wieder eine offene Version der Corvette.
Foto: Fact
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Die Corvette der Baureihe C4 gab es damit neben der Coupé-Version mit herausnehmbaren Dachhälften auch als Vollcabrio.
Foto: Archiv
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Einige Audi Coupé Oldtimer gibt es bereits. Die Modellfamilie wird im kommenden Jahr durch das GT-Modell mit 112 PS bereichert. Die Variante wurde bis 1988 gebaut und bildet das letzte Glied der Audi Coupé-Geschichte.
Foto: Archiv
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Der Audi 80 SE (Baureihe B3) mit 65-PS-Vergaser-Motor feiert 2016 ebenfalls den Einzug in die Welt der Oldtimer.
Foto: Audi
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Das Turbo-Modell des kantigen Alfa 75 feiert auch seinen 30. Geburtstag. In Deutschland gab es den sportlichen Italo-Flitzer mit 150 PS. Allerdings nur als Benziner, die Diesel wurden in der Bundesrepublik nicht angeboten.
Foto: Alfa Romeo
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Der Aston Martin V8 Zagato ist das Kind einer britisch-italienischen Liebesbeziehung. Chassis und Motor wurden von Großbritannien nach Mailand verschifft und dort bei Zagato in ein Blechkleid gepackt. Das Coupé wurde 89 Mal gebaut.
Foto: Bonhams Auctions
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BMW verstärkt die Oldtimer-Riege ab 2016 gleich mit 3 Autos. Zum einen wäre das der M 635 CSi, allerdings nur die Modelle mit M88-Motor und KAT, die ab 1986 verbaut wurden.
Foto: Arturo Rivas
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Ein weiteres Schlachtschiff aus München: Der 7er aus der Baureihe E32. Ein H-Kennzeichen kann sich der 735i mit M30-Sechszylinder ab nächstem Jahr besorgen.
Foto: BMW
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Der E30 M3 im Bild hat vermutlich zu viele Umbauten an sich, um als Oldtimer durchzugehen. Unverbastelte Exemplare sind heute ab rund 40.000 Euro zu haben und bereichern dann den Club der Oldtimer.
Foto: Rossen Gargolov
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Der Fiat Uno hält gleich in drei Ausführungen Einzug in die automobile Kulturgut-Abteilung. Mit dabei sind der 75 S i.e., der 45 Fire und der 60 Diesel. Rentabel dürfte eine Ummeldung auf ein H-Kennzeichen allerdings nicht sein.
Foto: Archiv
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Von 1979 bis 1993 wurde die dritte Generation des Ford Mustang gebaut. Im kommenden Jahr darf sich das Modell SVO mit Fünfliter-Motor und sequentieller Einspritzung ein H-Kennzeichen abholen.
Foto: Ford
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Eine Nummer kleiner, aber auch ein Ford-Oldie: Die vierte Escort-Generation, die als Cabrio, Kombi und Limousine erhältlich ist. Als Topmodell gibt es die sportliche XR3i-Version mit 105 PS (im Bild).
Foto: Karl-Heinz Augustin
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Noch eine Fahrzeugklasse tiefer löst der Fiesta mit der Typbezeichnung FBD das Ticket für die Ü30-Party. Allerdings nur in der 1.4-Liter-Version mit bis zu 75 PS.
Foto: Archiv
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Honda leistet auch einen Beitrag: Die 1.6-Liter-Ausgabe des CRX (Typ AS) mit 125 PS wird zum Oldie.
Foto: Honda
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Eine britische Raubkatze bekommt graue Schnurrhaare: Vom Rost verschonte Exemplare des Jaguar XJ40 gibt es ab 4.000 Euro. Die Daimler-Ausführung kostet um die 8.000 Euro.
Foto: Archiv
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Die Custom-, X- und XLS-Versionen des Jeep Comanche schaffen ebenfalls den Sprung in den Oldie-Club. Es handelt sich bei dem Auto um eine Pickup-Ausführung des Cherokee, die als Hecktriebler und Allrader auf den Markt gebracht wurde.
Foto: Frank Herzog
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Ein dickes Ding: Zwölfzylinder mit 450 PS von Lamborghini sehen üblicherweise anders aus. Irgendwie... flacher. Nicht der LM002. Gedacht war das Auto als Jeep-Nachfolger für das US-Militär. Realistischer Sprit-Verbrauch sind übrigens 50 Liter auf 100 km.
Foto: Lamborghini
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Der Lancia Delta HF 4WD wurde nicht nur ein Jahr nach seiner Einführung zum Rallye-Sportler, sondern er wird auch im nächsten Jahr zum Oldtimer. Unter der Haube arbeitet ein Zweiliter-Motor mit 165 PS. Der Allradantrieb ist hier permanent.
Foto: Kai Klauder
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Der Maserati 228 ist die Coupé-Version des Biturbo und einer der kommenden Oldtimer. Auf dem Markt sind die V6-Sportler derzeit allerdings kaum zu finden.
Foto: Archiv
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Die dritte Generation des Mazda RX-7 erinnert in seinem Design an einen Porsche 944. Die 150-PS-Saugvariante kam in Europa 1986 auf den Markt und hat sich damit die hohen Weihen des H-Kennzeichens ab 2016 verdient.
Foto: Fact
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Das Mercedes-Modell, das als letztes einen serienmäßigen KAT verbaut bekommen hat war das Vergaser-Exemplar des Typ 200. Künftig lässt sich optional ein H-Kennzeichen verbauen.
Foto: Archiv
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Und wenn sie nicht gestorben sind... Viele Mitusbishi Pajero der ersten Generation werden dank Rost-Problematik nicht mehr unterwegs sein. Wenn es ein 2500 TD mit 84 PS doch geschafft haben sollte, dann wird er 2016 zum Oldtimer.
Foto: Mitsubishi
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Ein Jahr nach seiner Einführung hat es der Opel Omega A zum Auto des Jahres gebracht. 30 Jahre nach seiner Einführung bringt er es zum Oldie.
Foto: Opel
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Der neue Opel ist konsequent auf Leichtbau und Aerodynamik getrimmt. Sein cW-Wert lag bei nur 0,28 - neuer Rekord! Der Verbrauch ist günstig, die Fahrleistungen gut - und das Raumangebot konkurrenzlos.
Foto: Arturo Rivas
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Der Peugeot 309 ist ein Überbleibsel der untergegangenen 1985 Marke Talbot und wurde vom französischen Konzern wie ein Findelkind behandelt.
Foto: Hersteller
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Ein H-Kennzeichen darf der Renault 21 ab 2016 trotzdem haben, wenn es schon kaum Wertschätzung gab.
Foto: Hardy Mutschler
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Der Pontiac Fiero war der erste Mittelmotor-Sportler der USA. Als Fastback wird er 2016 zum Oldtimer gekürt.
Foto: Rossen Gargolov
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Okay, ein Verbraucher-Hinweis ist es nicht, denn einen Porsche 959 werden sich die wenigsten leisten können.
Foto: Archiv
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Trotzdem, auch der High-Tech-Porsche wird ein Oldie. Kostenfaktor heute: Jenseits einer Million Euro, Tendenz steigend.
Foto: Hans-Dieter Seufert
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Erschwinglicher ist da schon der Porsche 944 S, den es zwischen 3.500 und 10.000 Euro gibt. Dafür gibt es einen H-Kennzeichen-Anwärter, der sich bis heute sehr solide und ausdauernd gibt.
Foto: Motor Presse Stuttgart
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Auf der Preis-Skala wieder in Richtung Horizont: Der Porsche 911 Carrera 3.2, der als Version mit KAT nächstes Jahr seine 30er erreicht.
Foto: Archiv
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Fügt sich gut ins kantige Design seiner Zeit ein: Der Renault 21, der ebenfalls zum automobilen Senior avanciert. In seiner Heimat Frankreich war der Mittelklassewagen seinerzeit der meistverbreitete Schlitten seiner Klasse.
Foto: MKL
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Die geliftete Version des Renault 11 hatte keine eckigen Doppelscheinwerfer mehr. Die Modelle GTX, TXE und Turbo feiern nächstes Jahr 30-jähriges Jubiläum.
Foto: Renault
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Ein Saab 900 von 1986 hat noch kein ABS und die Handbremse wirkt nicht auf die Hinterräder. Dafür hat er ab nächstem Jahr möglicherweise ein H-Kennzeichen.
Foto: Arturo Rivas
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Noch ein Typ mit Ecken und Kanten: Der Subaru Justy, dessen 1.2-Liter-Ausführung ohne KAT 2016 das Oldtimer-Alter erreicht.
Foto: Subaru
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Die dritte Generation des Toyota Supra wird ebenfalls zur Ü30-Fete eingeladen. Dieses Modell trug erstmals nicht mehr den Beinamen Celica, nachdem Toyota die Modellreihen 1986 endgültig getrennt hatte.
Foto: Rossen Gargolov
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Der Zweier Golf GTI 16V erreicht im kommenden Jahr die Oldtimer-Reife. Der 1,8-Liter-Motor liefert 139 PS und 168 Nm Drehmoment.
Foto: MKL
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Vom VW Scirocco II (damals auch liebevoll Bauern-Porsche genannt), erschien 1986 das Sondermodell Tropic in den betörenden Farben Madisontürkis oder Kiwibraun Metallic.
Foto: VW
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Die Versionen des Volvo 240 mit Lambda-Sonde und Dreiwege-KAT reihen sich ab 2016 ein in die illustre Gesellschaft der künftigen Oldtimer.
Foto: MKL
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Zwar wurde der Marbella schon ab Herbst 1985 gebaut, doch der Verkauf kam erst 1986 in Schwung. Der Klon des Fiat Panda war nochmals günstiger.
Foto: Seat
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Unter 3,50 lang (exakt: 3.457 mm) und nur 1,51 m breit, war der Seat Marbella ein ideales Auto für die große Stadt - oder ein fahrbarer Einkaufswagen. Die Motoren mit 34 bis 45 PS sind spritziger als ihre reinen Leistungsangaben es vermuten lassen.
Foto: Seat
H-Kennzeichen bedeutet Pauschal-Steuer
Im Alter wird das Leben nicht zwangsweise ruhiger. Das weiß jeder, der die rüstigen Rentner vom Stammtisch in der Eckkneipe kennt. An den Oldtimer-Stammtisch gesellen sich ab 2016 jedenfalls einige Automobile, die mit ruhiger Gangart wenig am Hut haben. Darunter ein paar Porsche-Modelle, der BMW E30 M3 und der Aston Martin V8 Zagato.
Aber auch ganz kleine Oldtimer gibt es, wie etwa den Fiat Uno oder den Seat Marbella. Wir haben uns auf die Suche nach den Autos begeben, die sich ab dem nächsten Jahr mit einem H-Kennzeichen schmücken dürfen. Wirklich lohnenswert ist das aber nicht in jedem Fall. Wir klären für welchen Ü30er sich die Anmeldung als Oldtimer lohnt.
Zunächst nochmal die Fakten: Um ein Oldie zu werden, muss die Erstzulassung des Fahrzeugs mindestens 30 Jahre zurückliegen. Außerdem muss sich der Wagen weitestgehend im Originalzustand befinden. Modifikationen, die in den ersten zehn Lebensjahren des Autos vorgenommen wurden, werden meist trotzdem zugelassen. Im Einzelfall entscheidet der zuständige TÜV-Gutachter. Ist ein H-Kennzeichen erst einmal erteilt, wird das gute Stück mit einer Jahres-Pauschale von 192 Euro besteuert und darf ohne Einschränkung bewegt werden.
Zudem kann man dank des neuen H-Kennzeichens auch von einer günstigeren Versicherung profitieren. Zwar gibt es diese je nach Versicherungsgesellschaft auch schon für jüngere Autos, doch bei einem H-Kennzeichen-geadelten Fahrzeug werden oft noch günstigere Tarife gewährt.
Druck im Kessel muss schon sein
Im Umkehrschluss bedeutet das natürlich, dass es sich nicht für jeden potentiellen Kandidaten lohnt den Extra-Buchstaben aufs Nummernschild zu stanzen. Nehmen wir zum Beispiel einen Seat Marbella oder die vierte Generation des Ford Escort. Beide Modelle haben jetzt nicht übermäßig viel Tinte auf dem Füller, sprich: Sie haben recht kleine Motoren mit wenig Hubraum.
Bei der Pauschal-Besteuerung würden die jährlichen Kosten also steigen, ohne dass sich ein nennenswerter Vorteil aus der Ummeldung ergibt. Es sei denn, man hat ein merkwürdiges Faible für den Buchstaben "H".
Finanziell lohnt also nur dann die Eintragung als automobiles Kulturgut, wenn die jährliche Steuer ohnehin über 192 Euro liegt. Das dürfte ab 2016 beispielsweise beim kuriosen Geländewagen Lamborghini LM002 der Fall sein, der den V12 aus dem Countach QV beherbergt. In diesem konkreten Fall steht die Steuerersparnis allerdings einem Spritverbrauch von rund 50 Litern auf 100 Kilometer gegenüber. Insofern auch irgendwie pillepalle.
In unserer Bildergalerie haben wir schon jetzt für Sie die Autos zusammengetragen, die im kommenden Jahr endlich zur Ü30-Party dürfen. Und seien Sie versichert, die nächste Oldtimer-Generation könnte spannender kaum zusammengesetzt sein.