Die besten Werbe-Motive der vergangenen Jahrzehnte
Am Anfang macht Porsche überhaupt keine Werbung. Heute hingegen ist die Marke bekannt für ihre Anzeigen, manche Werbespots bleiben Jahre im Gedächtnis. Wir zeigen die Highlights der Porsche-Werbung aus den vergangenen Jahrzehnten.
18.09.2016Andreas Of-Allinger
Foto: Porsche64 Bilder
1/64
Anfangs macht Porsche selbst gar keine Werbung, Importeure wie die AMAG in der Schweiz übernehmen den Job.
Foto: Porsche
2/64
Ab 1951 wirbt Porsche selbst, hält sich aber mit der Abbildung des Autos zurück.
Foto: Porsche
3/64
Dafür zeigt die Reklame zum Beispiel die Unterschrift des Firmengründers.
Foto: Porsche
4/64
Zeittypisch: zwei gut angezogene Herren im Dialog. Was werden sie wohl fahren? Ist doch klar: Porsche 356.
Foto: Porsche
5/64
Denn wer ein Mal einen Porsche fuhr, wird wieder einen haben wollen.
Foto: Porsche
6/64
Heute wirkt dieses Motiv aus der Zeit gefallen.
Foto: Porsche
7/64
Ab 1952 gestaltet der Stuttgarter Grafiker Hanns Lohrer Plakate für Porsche.
Foto: Porsche
8/64
Lohrer setzt den Porsche 356 in den Kontext von Freizeitbeschäftigungen wie Golf spielen, Reiten oder Jagen.
Foto: Porsche
9/64
Der Stuttgarter Maler und Plakatkünstler Hanns Lohrer (1912 bis 1995) gestaltet in den Fünfziger- und Sechzigerjahren Porsche-Werbung.
Foto: Porsche
10/64
Immer wieder ein Thema: Rennsiege und Alltagstauglichkeit.
Foto: Porsche
11/64
Mit einer Mischung aus Verführung und Fakten wirbt Porsche in den Sechzigern ganz sachlich für den 912.
Foto: Porsche
12/64
Nüchtern: weißes Auto in schwarz-weißer Anzeige mit viel Textanteil. Doch bei 500 Stück ist eh nicht viel Werbung nötig, der RS dürfte sich wie einst die ersten 356 über Mundpropaganda verkauft haben.
Foto: Porsche
13/64
"Win on Sundays, sell on Mondays", hier etwas lyrischer dargestellt.
Foto: Porsche
14/64
Ein Auto, eine Modellbezeichnung. Kein Logo.
Foto: Porsche
15/64
Da darf dann schon mal die ganze Familie ran: Dass ein Porsche ein gutes Familienauto ist, greift Jung von Matt 1992 wieder auf.
Foto: Porsche
16/64
Dass man in einem Cabrio von Porsche braun wird, betonen die Werber in den Siebzigern und noch einmal 20 Jahre später in den Neunzigern.
Foto: Porsche
17/64
Im Herbst 1975 startet eine Image-Kampagne in auto motor und sport, Spiegel und Playboy. Interessenten können Informationen anfordern.
Foto: Porsche
18/64
Die Kampagne stammt von der Stuttgarter Werbeagentur Strenger. Im Vordergrund steht Werbung für die Marke, weniger für einzelne Modelle.
Foto: Porsche
19/64
Das ändert sich 1976 mit der Markteinführung des 924, der klar als echter Porsche positioniert werden soll.
Foto: Porsche
20/64
Porsche lässt seine Modellpalette 1976 einen Ausflug auf dem Meer unternehmen. Heimlicher Hinweis auf die Vollverzinkung?
Foto: Porsche
21/64
Technik erklärt: Bei Transaxle sitzt der Motor vorn, das Getriebe hinten und die Passagier haben Spaß.
Foto: Porsche
22/64
Kluger Spruch: Mehr Fahrspaß hat noch keinem geschadet.
Foto: Porsche
23/64
Könnte heute noch aktuell sein: Werbung mit günstigem Spritverbrauch. Doch ob der Pilot Porsche 924 fuhr? Wir wissen es nicht.
Foto: Porsche
24/64
1977 wirbt Porsche mit Augenzwinkern und der Begehrlichkeit des 911.
Foto: Porsche
25/64
Antwort: Natürlich nicht. 1977 und 1978 packt Porsche 'heiße Eisen' an und antwortet gewitzt auf fiktive Provokationen.
Foto: Porsche
26/64
Werbung für den Porsche 928. Ein zweiter Außenspiegel kostet 1978 noch Aufpreis.
Foto: Porsche
27/64
Auch das noch: Automatik!
Foto: Porsche
28/64
Porsche widmet der Automatik 1979 ein weiteres Motiv und führt Argumente ins Feld, weshalb sie auf keinen Fall unsportlich sei.
Foto: Porsche
29/64
1980 wirkt die Werbung für den 911 SC etwas distanziert.
Foto: Porsche
30/64
"Fahren in seiner schönsten Form" - Den Slogan hatte Christophorus-Chefredakteur Richard von Frankenberg formuliert.
Foto: Porsche
31/64
Anfang der 1980-er-Jahre kehrt der Slogan "Fahren in seiner schönsten Form" zurück.
Foto: Porsche
32/64
Strenger wirbt weiter für Porsche. Um einer Gewöhnung vorzubeugen, sind die Anzeigen nun anders gestaltet: Die Motive haben einen weißen Rand und schwarze Schrift.
Foto: Porsche
33/64
Die meisten Motive sind querformatig, doch es gibt auch Anzeigen auf einer Seite. Das Konzept ist immer gleich: pfiffige Headline, ästhetisches Motiv.
Foto: Porsche
34/64
Wieder die Performance, wieder ein 924. Diesmal mit Turbo. Und Style.
Foto: Porsche
35/64
Anders gesagt: Einen Porsche muss man sich verdienen. Auch dieses Motiv stammt von Strenger.
Foto: Porsche
36/64
Ab 1984 wirbt Porsche mit textlastigen Anzeigen. Die Kampagne der Agentur Wensauer kommt nicht gut an, diesen Text druckt die Tageszeitung 'Die Welt' sogar leicht gekürzt als Glosse.
Foto: Porsche
37/64
Dann lieber keinen Text, als es sich mit den eigenen Kunden zu verscherzen.
Foto: Porsche
38/64
Ab März 1984 erscheinen Anzeigen mit stark gekürztem Text. Der Versuch, ein 'Psychogramm eines Porsche-Fahrers' zu zeichnen, war fehlgeschlagen.
Foto: Porsche
39/64
Immer eine sicherer Sache: Die Vorzüge der Technik beschreiben, wie hier den Vierventil-V8 des Porsche 928.
Foto: Porsche
40/64
Der 944 macht Porsche viel Freude, er verkauft sich gut.
Foto: Porsche
41/64
In der zweiten Hälfte der Achtzigerjahre setzt Porsche auf Evolution, also die Pflege der bestehenden Modellreihen. 1985 erscheint der 944 Turbo.
Foto: Porsche
42/64
Im Mittelpunkt der Werbung stehen die Vierzylindermodelle, hier ein S2 Cabrio.
Foto: Porsche
43/64
Der 959 beamt das Konzept des 911 in die Moderne: elektronisch gesteuertes Fahrwerk, Allradantrieb, Vierventil-Boxer mit Register-Turboaufladung und wassergekühlten Zylinderköpfen.
Foto: Porsche
44/64
Allradantrieb, Tiptronic-Automatik, Servolenkung: Mit dem 964 will Porsche ab 1989 auch komfort-orientierte Kunden ansprechen.
Foto: Porsche
45/64
Doch neben "mehr Komfort" bieten die neuen Modelle Carrara 2 und Carrera 4 natürlich "mehr Sport".
Foto: Porsche
46/64
Als Jung von Matt 1992 den Porsche-Etat gewinnt, operiert die Werbung nah am Eklat.
Foto: Porsche
47/64
Um von dem Verdacht abzulenken, die Werbung rate zur Raserei, steht unter den Anzeigen kleingedruckt:...
Foto: Porsche
48/64
..."Porsche empfiehlt: Fahren Sie vorsichtig."
Foto: Porsche
49/64
Die 1991 gegründete Hamburger Agentur setzt auf starke Sprüche und knallige Farben.
Foto: Porsche
50/64
Jung von Matt ändert auch den Slogan: "So baut man Sportwagen" statt "Fahren in seiner schönsten Form" ist der neue Markenclaim.
Foto: Porsche
51/64
Technik simpel erklärt: Ein Porsche hat gute Bremsen...
Foto: Porsche
52/64
...und einen starken Motor.
Foto: Porsche
53/64
Jung von Matt hatte den Etat bis 1995.
Foto: Porsche
54/64
Mit der Einführung des 993 wird die Werbung etwas ruhiger.
Foto: Porsche
55/64
Hervorgehoben wird die Charakterstärke, nicht die Rasanz.
Foto: Porsche
56/64
Der Boxster gar wird ganz nüchtern in schwarz-weiß beworben.
Foto: Porsche
57/64
Noch einmal: die Souveränität. Und dank des Bildes ein subtiler Hinweis auf den Heckmotor.
Foto: Porsche
58/64
Anders gesagt: Wer Erfolg hat, fährt Porsche und möchte zumindest bei seinem Auto keine Kompromisse.
Foto: Porsche
59/64
Das 993 Cabrio bewirbt Porsche ganz klassisch mit der Sehnsucht nach dem Besitz eines Porsche.
Foto: Porsche
60/64
Was schon für 1977 galt, kann 1997 nicht plötzlich falsch sein: Man fährt Porsche 911, weil man einen will.
Foto: Porsche
61/64
Denn in Wahrheit braucht eigentlich niemand einen 911. Eigentlich.
Foto: Porsche
62/64
Aber man gönnt ihn sich halt, wenn man es sich erlauben kann. Zum Beispiel einen Targa.
Foto: Porsche
63/64
Neue Wege geht Porsche mit dem Cayenne. Modellpolitisch und im Marketing. Denn schon im Dezember 2001 beginnt die Kommunikation.
Foto: Porsche
64/64
Im Herbst 2002 kommt der Cayenne auf den Markt. Lead-Agentur: K.E.K. Zielgruppe: Porsche-Fahrer mit Familie und Familienväter, die wegen ihrer Lebenssituation bisher keinen Porsche fuhren.
Foto: Porsche
Ferry Porsche stand Werbung skeptisch gegenüber. Wichtiger ist dem Unternehmen die enge Bindung der Kunden an die Marke. Der erste Porsche Club wird am 26. Mai 1952 gegründet – der erste Porsche-Sportwagen ist zu diesem Zeitpunkt ein junger Gebrauchter. Im selben Jahr, vier Jahre nach Gründung der Firma, kommt im Juli die erste Ausgabe des Kundenmaganzins Christophorus heraus.
1952: Fahren in seiner schönsten Form
Chefredakteur Richard von Frankenberg ist als adliger Rennfahrer ein typischer Porsche-Fahrer der frühen Jahre. Von ihm stammt der bis in die Achtziger verwendete Slogan: „Fahren in seiner schönsten Form.“ Die Gestaltung übernimmt der Stuttgarter Grafiker Erich Strenger, der sich 1951 einen Porsche 356 gekauft hat, obwohl nach seiner eigenen Aussage „eine neue Hose, Hemd, Schuhe und Socken wohl nötiger gewesen“ wären, wie Porsche-Archivar Dieter Landenberger in seinem Buch über die Geschichte der Porsche-Werbung schreibt.
Foto: Porsche
In den Sechzigern wirbt Porsche im Pop-Art-Stil.
Strenger gestaltet später auch Anzeigen für die Marke. Von Frankenberg baut auch die Pressearbeit der Marke auf. Anfangs genügen tatsächlich persönliche Kontakte, eine enge Kundenbindung, Messeauftritte, Rennsporterfolge und Testberichte, um Porsche zu verkaufen. Auf Anzeigen verzichtet Porsche zunächst. Das hat auch finanzielle Gründe: Für große Kampagnen ist die kleine Firma nicht finanzstark genug.
Paul Pietsch kauft nach dem Test einen 356
Wichtigstes Medium sind darum zunächst Testberichte. Und das funktioniert in einem Fall besser als gedacht: Der Rennfahrer und Verleger Paul Pietsch schreibt im Juli 1951 in „Das Auto – Motor und Sport“: „Alles in allem ist der Porsche, der als Coupé und Cabriolet geliefert wird, ein begeisterndes Auto für den, der in einem Auto mehr als nur ein Fortbewegungsmittel sieht. Ich kann mein Urteil nur unterstreichen, daß ich mich in der kurzen Zeit, in der ich diesen Wagen fuhr, so daran gewöhnt hatte, daß ich ihn nicht mehr missen wollte und mir das Testfahrzeug von der Porsche KG selbst gekauft habe.“
Foto: Porsche
In den Neunzigern provoziert Jung von Matt für Porsche.
Eine wichtige Rolle beim Aufbau des Images spielen Erfolge im Rennsport. Diese Erfolge verkündet Porsche mit Plakaten, die Erich Strenger modern-abstrakt gestaltet. Der Porsche 356 wird dort als modernes Fahrzeug für weltläufige Menschen dargestellt. Ab 1954 kümmert sich die neu gegründete Abteilung Verkaufsförderung um Anzeigenmotive, die ebenfalls Strenger gestaltet.
Ab Mitte der 1960er mehr Werbung von Porsche
Als Mitte der Sechzigerjahre der Wettbewerb auf dem Automobilmarkt zunimmt, Porsche die Produktion steigert und die Modellvielfalt ausbaut, wird Werbung zum notwendigen Bestandteil des Autoverkaufs. In einer bunten, modern gestalteten Anzeigenreihe, macht Porsche eher Werbung für die Marke als für einzelne technische Details. Ein Motiv positioniert den 356 als Traumwagen eines kleinen Jungen – ein Motiv, das über Jahrzehnte immer wiederkehrt erst vor ein paar Jahren in einem Werbespot für den 997 wieder verwendet wurde.
Dieter Landenberger hat die Geschichte der Porsche-Werbung in einem lesenswerten und inzwischen vergriffenen Buch aufgeschrieben: Porsche. Die Marke. Die Werbung.
Eine Zäsur findet 1968 statt, als Porsche Erich Strenger ablöst und den Werbe-Etat für die Modelle 911 und 914 an die Düsseldorfer Agentur Doyle Dane Bernbach überträgt. Strenger gestaltet jedoch weiterhin das Kundenmagain Christophorus und die Rennsportplakate.
Die neue Agentur gestaltet doppelseitige Anzeigen mit einem sehr dominanten Foto. Ein Konzept, das auch nach der Einführung der G-Serie im Jahr 1973 weitergeführt wird.
Einen Kurswechsel in der Porsche-Werbung vollzieht ab 1975 ein alter Bekannter: Erich Strenger. Der Grafiker entwickelt neue Anzeigenmotive, die er selbst fotografiert. Fotomodell ist seine Ehefrau, die Schauspielerin Ursula Oberst.
Foto: Porsche
Sachliche Anzeige, neues Modell: Der Cayenne.
Strenger entwickelt eine Kampagne, die vor allem das Markenimage formen soll. Die Anzeigenreihe startet 1975 in auto motor und sport, Der Spiegel und Playboy.
Mit der Einführung des Porsche 924 wird die Modellwerbung wichtiger: Das neue Einstiegsmodell mit wassergekühltem Frontmotor und Transaxle-Antrieb will erklärt werden. In einem Anzeigenmotiv leistet ein 911 Turbo, von dem nur der Flügel zu sehen ist, Argumentationshilfe.
Anzeigen-Klassiker: Keiner braucht ihn, jeder möchte ihn
Im selben Jahr kehrt auch ein Klassiker wieder: „Keiner braucht ihn. Jeder möchte ihn“, schreiben die Werber über einen Porsche 911, nach dem sich sämtliche Insassen eines Reisebusses umdrehen.
In den Achtziger-Jahren stellt Porsche seine Werbung auf textlastige Anzeigen um. In längeren Texten soll die Seelenlage des Porsche-Fahrers erklärt werden. Das kommt gar nicht gut an, Kunden schreiben erboste Briefe an die Zentrale, Fachmagazine schreiben Verrisse und eine Tageszeitung veröffentlich einen der Texte sogar gekürzt als Glosse. Schnell reduzieren die Werber den Textanteil und konzentrieren sich auf griffige Headlines.
1992: So baut man Sportwagen
Ab 1992 provoziert Porsche erneut: Die frisch gegründete Agentur Jung von Matt übernimmt den Porsche-Etat. Die Hamburger Werber entwerfen doppelseitige Motiven in knalligen Farben und behaupten: So baut man Sportwagen. Manchem sind die Motive zu knallig, die Sprüche zu locker. Drei Jahre wirbt Jung von Matt, dann übernimmt eine andere Agentur mit sachlicheren Motiven.
Als der Cayenne kommt, geht Porsche früh in die Offensive: Die Werbung für die dritte Baureihe beginnt ein Jahr vor der Präsentation des Modells. Ein Porsche 959 von der Rallye Paris-Dakar soll dem SUV Legitimation verleihen. Probleme mit der Legitimation hat ein Porsche-SUV heute nicht mehr, inzwischen gibt es mit dem Macan sogar eine zweite Baureihe. Forever young ist jedoch der Elfer. Über ihn erzählt die Werbung die schönsten Geschichten, wie jene von dem Jungen, der ins Porsche-Autohaus fährt und im 997 probesitzt.