Große Auswahl für Klassiker-Freunde

10 Klassiker bis 10.000 Euro

Wer für einen Oldtimer 10.000 Euro ausgeben kann, hat die Wahl: Coupé, Cabrio, Limousine oder Kombi, vier, fünf oder sechs Zylinder, deutsche Marken oder Importware. Sogar einige Auto-Ikonen sind für rund 10.000 Euro zu haben.

 Audi GT Coupe, Frontansicht Foto: Seeburger 30 Bilder

Nicht nur alte Porsche 911 stiegen in den vergangenen Jahren im Preis, auch einst günstige Alltagsautos wie die Ente wurden teurer. Was nichts daran ändert, dass es für rund 10.000 Euro immer noch attraktive Klassiker gibt: Die Auswahl an bezahlbaren Oldtimern ist groß, unter den folgenden Kandidaten finden sich Fahrzeuge, die leicht zu finden sind und kein Archäologie-Studium bei der Teilesuche erfordern. Darunter sind Modelle für unterschiedliche Geschmäcker und aus diversen Ländern. Für knapp Fünfstelliges gibt es zum Beispiel einen britischen Roadster, einen italienischen Kleinwagen, einen schwedischen Klassiker oder deutsche Hausmannskost. Die Preise gelten für Modelle in gutem Zustand, der einer Note 2 oder 3 entspricht – die beste Wahl für einen Klassiker, der keine Sorgen macht und zum Fahren geeignet ist.

Audi Coupé GT 5E (1980 bis 1988)

Als das Audi Coupé ein Gebrauchtwagen war, mochte sich kaum einer mit dem kantigen Zweitürer blicken lassen. Heute lassen sich gute Exemplare nur noch selten blicken, zu viele starben durch Rost, Unfall oder beides. Dabei ist das vom Audi 80 abgeleitete Fastback eine reizvolle und viel günstigere Alternative zum Urquattro. Mit dem Fünfzylinder klingt er sogar ähnlich zornig wie das sportliche Vorbild, allein die dicken Kotflügelbacken fehlen.

Wichtig ist, auf einen guten Zustand der Karosserie und einen einwandfrei erhaltenen Innenraum zu achten. Die Technik gilt als problemlos, die Teileversorgung als lückenhaft.

  • Audi Coupé, 75 bis 136 PS, Preise (in gutem Zustand): ca. 9.300 Euro

BMW 320i E30 (1982 bis 1991)

Wer hinter dem Steuer eines BMW E30 sitzt, befindet sich ganz nah am Kern der Marke. Lenkrad und Schalthebel sind perfekt positioniert, der Wagen von den Instrumenten bis zu den Kotflügelkanten mustergültig übersichtlich. Man staunt beim Fahren, wie klein und wendig eine Mittelklasse-Limousine vor 35 Jahren sein konnte. Gleichzeitig staunt man, wie leise, klangvoll und stürmisch der 1,99-Liter-Reihensechser hochdreht und vergisst dabei, dass der Motor unter 4.000 U/min eher matt durchzieht. Macht nichts, bei einem Leergewicht von schlanken 1.160 Kilogramm gibt es nicht viel zu ziehen und das kurzweilige Fünfgang-Schaltgetriebe ist passend übersetzt.

Die Karosserie des E30 ist ab Werk gut konserviert, rostet jedoch mit der Zeit an den Kanten der Türen oder den hinteren Radläufen. Auch an den vorderen Schwellerenden kann sich Rost einnisten, seltener hinten oder an den Federbeindomen. Der Zahnriemen und das Öl sollten pünktlich gewechselt, der Motor immer warm- und kaltgefahren werden.

  • BMW 320i E30, 125 bis 129 PS, Preise (in gutem Zustand): ca. 9.500 Euro

Citroën 2 CV (1970 bis 1990)

An den abstehenden vorderen Kotflügeln und den Stielaugen-Scheinwerfern ist leicht zu erkennen, dass der liebevoll Ente genannte Klassiker noch im Krieg entwickelt wurde. Die frühen, spartanisch ausgestatteten Modelle bis etwa 1965 mit nur 9 bis 16 PS Leistung sind bei eisernen Enthusiasten beliebt, machen im Alltag jedoch wenig Freude.

Das ändert sich ab 1970 mit den Modellen 2 CV 4 und 2 CV 6, deren luftgekühlte Zweizylinder aus 435 Kubikzentimetern 24 PS und aus 602 Kubikzentimetern 28 PS produzieren. Dank des geringen Gewichts der dünnwandigen Karosserie geht es damit flott voran. Legendär sind der durch lange Federwege und zwei zentrale längsliegende Schraubenfedern erzeugte Fahrkomfort und die anspruchslose Technik.

  • Citroën 2 CV: 28 PS, 115 km/h, Preise: 2.800 bis 14.000 Euro

Fiat 500 Nuova (1957 bis 1977)

Mit dem Nuova 500 motorisierte Fiat Italien. Der Kleinwagen folgte auf den Topolino, diente als Vorlage für den aktuellen Fiat 500 und ist bis heute in den Straßen italienischer Großstädte zu sehen. In 20 Jahren wurden 3,7 Millionen Nuova 500 gebaut und jeder einzelne lehrt ganz grundsätzliche Dinge über das Autofahren. Den Umgang mit einem unsynchronisierten Getriebe zum Beispiel. Oder dass 18 PS aus einem Parallel-Twin reichen, wenn das Auto weniger als 600 Kilo wiegt. Zumindest in der Stadt hält der 500 gut mit, für die Autobahn ist er weniger geeignet.

Beim Kauf sollten Interessenten auf Rost achten: Die Schweller gammeln ebenso wie die Reserveradmulde, das Batteriefach oder der Hohlraum unter den Pedalen. Die Technik ist simpel, jedoch teilweise filigran; die Vorderradaufhängung nimmt Bordsteinrempler übel. Teile gibt es zu günstigen Preisen. Der Einbau des synchronisierten Getriebes aus dem Fiat 126 stellt für Experten kein Problem dar.

  • Fiat 500 D: Zweizylinder, 18 PS, 100 km/h, Preise: ca. 12.000 Euro

Mazda RX-7 (1978 bis 1981)

Ein echter Sportwagen mit H-Kennzeichen für rund 10.000 Euro? Was es bei Porsche inzwischen nur noch mit Glück oder Zugeständnissen gibt, liefert ein Japaner: Der Mazda RX-7 ist mit seinem Wankelmotor außerdem ein technischer Meilenstein. Der Zweitürer ist ein hübscher Beweis dafür, dass Klassiker auch aus Japan kommen können.

Wer sich für einen RX-7 interessiert, sollte vor allem auf einen guten Zustand von Blech und Innenraum achten. Auch für die Technik sind nicht alle Ersatzteile sofort lieferbar, Restaurierungen lohnen sich finanziell nur bedingt.

  • Mazda RX-7: 105 PS, 192 km/h, Preise (in gutem Zustand): ab ca. 8.300 Euro

Mercedes W 123

Als einer der beliebtesten Oldtimer ist der Mercedes W 123 nicht eben selten. Manche mögen das langweilig finden und zu etwas Exotischerem greifen. Alle anderen drehen am Leerlaufregler eines 200D und wissen schon während des Vorglühens, dass sie ankommen werden. Wer es etwas eiliger hat, nimmt den 240D, wer viel Glück hat, findet einen fünfzylindrigen 300D und vernunftbegabte Freunde des Benzinmotors greifen zum M102 im 200 oder 230E. Viel eiliger ist auch der 280E nicht unterwegs, er klingt halt schöner, bietet mehr Reserven und Technik zum Bewundern. Die goldene Mitte des vielfältigen Modellprogramms ist ein 230 CE, doch auch ein 240D macht glücklich. Wer Platz für Familie und Hund braucht, wählt ein T-Modell.

Rost ist neben mieser Wartung der größte Feind des W 123. Die braune Pest kann im Prinzip überall auftreten, wo Wasser auf Blech trifft und wüste Schäden anrichten. Die Motoren danken sorgsame Wartung mit Problemlosigkeit.

  • Mercedes W 123: 1976 bis 1985, 200D bis 300 TD, 55 bis 185 PS, Limousine, T-Modell, Coupé, Preis (in gutem Zustand): ab ca. 6.500 Euro.

MGB (1965 bis 1980)

Bereits drei Jahre nach Präsentation des MGB Roadster präsentierten die Briten das von Pininfarina entworfene Coupé MGB GT. Die Linienführung des zwischen den kleinen Heckflossen bis zum Kennzeichen herabreichenden Fastback wirkt noch heute sehr ausgewogen. Mit Ausnahme der höheren Windschutzscheibe wurde die Frontpartie unverändert vom Roadster übernommen.

Eine praktische Heckklappe und zwei hintere Notsitze machen den nur knapp vier Meter langen Kompakt-Sportler voll alltagstauglich. Britisches Flair verbreiten der durchzugsstarke 1,8-Liter-Motor und ein stilvolles Interieur mit chromumrandeten Rundinstrumenten. Von 1973 bis 1976 auch mit teurerem Rover-V8 und 137 PS, ab 1974 mit wertmindernden, schwarzen Kunststoffstoßstangen. Wer nicht viel mehr als 10.000 Euro ausgeben möchte oder kann, findet häufig Rechtslenker oder „Gummiboote“ und mit etwas Glück ein gut erhaltenes Chrommodell. Ein MGB GT V8 kostet rund 20.000 Euro. Gut und günstig: Die Teileversorgung.

  • MGB: Vierzylinder, 95 PS, 170 km/h, Preis (in gutem Zustand): ab ca. 9.000 Euro

Peugeot 504 (1968 bis 1979)

Der bis 2005 in Nigeria gebaute Peugeot 504 wurde in Europa 1979 vom Peugeot 505 abgelöst. Die lange Bauzeit deutet an, wie robust und zeitlos die Mittelklasse-Baureihe geriet. Dazu kommen viele Varianten: Es gab den 504 als Limousine, Kombi, Coupé, Cabrio und Pickup. Manche davon sind auch in Frankreich noch täglich im Einsatz, in Afrika natürlich erst recht.

Die bei uns am weitesten verbreitete Limousine macht Freude, weil sie so hübsch proportioniert, komfortabel gefedert und problemlos zu betreiben ist. Achten muss der Käufer auf Rost – das Problem teilt sich der Peugeot mit sämtlichen Zeitgenossen der 70er. Die Antriebe gelten als robust, freuen sich jedoch über pflegliche Behandlung.

  • Peugeot 504: 1975 bis 1981, 110 PS, 180 km/h– ab ca. 6.500 Euro

Volvo 240 Kombi (1974 bis 1993)

Im Prinzip ist ein Volvo 240 Kombi so wenig erklärungsbedürftig, dass das Fehlen der Bedienungsanleitung vermutlich jahrelang nicht auffallen würde. Im Prinzip gehört auch in jeden Haushalt, der öfter kleine Möbel oder große Hunde transportiert, ein Volvo Kombi. Der 240 bietet sich an, weil er so robust, sachlich und klassisch wirkt, als wäre er schon mit H-Kennzeichen auf die Welt gekommen. Ist er natürlich nicht. Dafür war er im Grunde seines Wesens schon ein Oldtimer, als 1993 das letzte Exemplar vom Band rollte. Denn soviel anders als ein altes Auto fuhr er nicht: Der Motor zerrt den Kombi mit rauem Lauf und frühem Drehmoment zuverlässig voran. Wer regelmäßig Öl und Zahnriemen wechselt, wird immer ankommen. Das Fahrwerk bietet nicht den Komfort eines Mercedes T-Modells oder die Dynamik eines BMW 5er, dafür ist der Wendekreis erstaunlich klein und das Fahrverhalten stets unkritisch: Im Zweifel untersteuert der Volvo. Kurven begegnet er skeptisch, schwingt bei mittlerer Beladung leicht mit dem Heck. So kann man es aushalten, gern bis Schweden.

Rost an Türkanten und Schwellern kann ein Problem sein. Die Mechanik gilt als robust und dankt ein Minimum an Pflege mit ewigem Leben. Die Ersatzteilversorgung ist gut, aber nicht immer schnell oder preiswert. Undichtigkeiten an der Servolenkung können teuer werden, wenn das Lenkgetriebe getauscht werden muss.

  • Volvo 240 Kombi: R4, 2,3 Liter Hubraum, 113 PS, Preise: ca. 10.000 Euro

VW Käfer 1200/1300 (1960 bis 1973)

Es gibt kaum jemanden, bei dem nicht irgendwann ein Käfer in der Familie lief: Der Millionenseller motorisierte Nachkriegs-Deutschland, emigrierte nach seinem Produktionsstopp nach Mexiko und verbrachte dort noch viele sonnige Jahre. Heute ist der Typ 1 ein Sympathieträger, leicht zu finden und einfach zu unterhalten: Ein Traumklassiker. Im Prinzip wie damals: nicht originell, aber Vertrauen erweckend solide und sozialneidfrei.

Das Käfer-Häuschen sitzt auf einem Plattformrahmen, der an den Rahmenköpfen gammeln kann. Auch die Schraubkanten und das Batteriefach unter der Rücksitzbank sind gefährdet. Das zweiteilige Motorgehäuse und der Simmerring können Ursache für Ölverlust sein. Auspuff und Heizbirnen können Ärger machen. Generell darauf achten, ob alle Teile zum Baujahr passen.

  • VW 1200/1300: 4-Zylinder-Boxermotor, 34 bis 44 PS, Preise: ca. 10.000 Euro

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