Porsche 996 und Boxster von Bertone

So hätten die ersten Wassergekühlten aussehen können

Anfang der 1990er holte sich Porsche externe Hilfe von Bertone. Es entstanden zahlreiche Entwürfe und diese Prototypen der ersten wassergekühlten 911er (996) und Boxster. Auf die Straße kamen die dann aber mit einem ganz anderen Markenzeichen.

Porsche 996 und Boxster Bertone Foto: Bertone 9 Bilder

Dass Porsche einmal zu einem der weltweit erfolgreichsten Automobilhersteller heranwachsen würde, war Anfang der 1990er-Jahre längst nicht gewiss. Damals steckten die Zuffenhausener in einer tiefen Krise und suchten sich Verstärkung beim italienischen Designstudio von Bertone. Entstehen sollte die Form für den 911-Nachfolger und ein zusätzliches Modell mit dem Namen Boxster.

Bertone-Porsche 911 (996)

Eine der vielen Herausforderungen bestand für Bertone in der Scheinwerfer-Gestaltung. Weil die Front insgesamt flacher als bei 964 und 993 sein sollte, entwickelten sich aus unzähligen Entwürfen letztlich die Spiegeleier. Die fanden am Ende tatsächlich Einzug in das Serien-Duo 996/986. Vom runden Elfer-Heck fehlte beim Bertone-996 allerdings jede Spur.

Porsche 996 und Boxster Bertone Foto: Bertone

Bertone-Entwürfe für Porsche 911 (996) und Boxster.

Stattdessen entwickelte Bertone eine GT-Silhouette mit breiten aber flachen Rücklichtern und einer größeren Heckklappe. Silhouette und Proportionen änderten sich beim Porsche-Serienmodell noch einmal grundlegend. Allerdings erinnern die Bertone-Entwürfe stark an den 1996 erschienenen Ferrari 550 Maranello. Zu dessen Zwölfzylinder unter der Fronthaube und dem breiten GT-Heck passte das Package viel besser.

Bertone-Porsche Boxster (986)

Die Bertone-Entwürfe für den Porsche Boxster ähneln – abgesehen von der langen, geriffelten Frontstoßstange – schon eher dem letztlichen Original. Bei dem wurde der optische Schwerpunkt schließlich deutlicher nach hinten verlagert. Der Vorderwagen ist dagegen identisch mit dem des 911 (996). Für diese Entscheidungen waren Kostengründe verantwortlich.

Ähnlichkeiten zu anderen Mittelmotorsportlern lassen sich dennoch nicht leugnen, was vor allem an den großen Lufteinlässen an der Seite liegen dürfte. Die findet man beispielsweise auch am erstmals Mitte der 1990er gezeigten Toyota MR2 der dritten Generation. Selbst beim Bertone-Fiat X1/9 aus den 1970ern dominierte dieses technisch notwendige Designmerkmal die Fahrzeug-Silhouette. Wer sich die vielen Bertone-Porsche-Skizzen in der Fotogalerie genauer ansieht, wird noch mehr Ähnlichkeiten zu späteren italienischen Sportwagen finden. Für einen Moment glaubt man beispielsweise einen Ferrari 360 Modena oder einen Ferrari F430 zu erkennen.