Fiat Panda 4x4 Piccolo Lusso Niels van Roij Design

Wie kommt man nur auf eine solche Idee?

Designer Niels van Roij hat sich ein ganz besonderes Restaurationsobjekt ausgesucht. Ein alter Fiat Panda bekam eine Luxus-Renovierung.

Fiat Panda 4x4 Sisley Piccolo Lusso Niels van Roij Design Oldtimer Foto: Niels van Roij Design 33 Bilder

Ferrari, Rolls Royce, Range Rover – das sind die üblichen Spielplätze bei Niels van Roij Design aus den Niederlanden. Aber diesmal ist alles anders: Günstiger, kleiner und viel, viel schwächer ist das neueste Projekt, der "Piccolo Lusso". Dieser "kleine Luxus" basiert auf einem Auto, das zu Lebzeiten alles andere sein wollte, aber gewiss kein Luxus: dem ersten Fiat Panda.

Die obige Doku "Pandelleria" wurde auf der Mittelmeerinsel Pantelleria gedreht. Das zwischen Sizilien und dem afrikanischen Kontinent gelegene Eiland ist für seine Naturschönheiten bekannt – und gilt als Ort mit der weltweit höchsten Dichte an Fiat Panda. Der Dokumentarfilm "Pandelleria" zeigt Fiat Panda jeden Alters, jeder Modellreihe und jeder Farbe als Bestandteil des täglichen Lebens der Inselbewohner.

Die durch und durch auf Praxisnutzen perfektionierte kleine Kiste ist in der ersten Generation lahm, laut und von erschütternder Rostanfälligkeit gezeichnet. Nicht unbedingt das, was man sich üblicherweise für ein zweites Leben als gepflegter Oldtimer auf den Wunschzettel schreibt. Das sah man bei Niels van Roij Design irgendwie anders und machte sich an die Arbeit. Anlass: Der 40. Geburtstag des längst zum Kultmobil gereiften Fiat Panda 4x4. Das Objekt: Der ganz besondere Panda 4x4 Sisley.

Sisley-Sondermodell des Panda 4x4

Der Allrad-Panda entstand in Zusammenarbeit mit den Allrad-Experten von Steyr Puch in Österreich und wurde ab 1983 ausgeliefert. Hierauf wiederum basierte das Sondermodell Panda 4x4 Sisley, das Fiat zunächst in einer limitierten Edition von 500 Exemplaren anbot, später wurde der Sisley dann zu einer regulären Ausstattungsvariante. Die besonderen Merkmale des Panda 4x4 Sisley waren die Dachreling (in der damaligen Werbung mit aufgeschnalltem Kanu dargestellt), die Metalliclackierung sowie höherwertige Sitz- und Armaturenbezüge. Als Schmankerl bekam der Sisley außerdem noch eine Scheinwerfer-Waschanlage und Abenteuer-Instrumente: Die waren damals der letzte Schrei bei Geländewagen und zeigten die Seitenneigung sowie den Steigungswinkel des Autos.

Das alles wusste man natürlich auch bei Niels van Roij Design, als der kleine blaue Panda zur Operation antrat. Im Urzustand mit den üblichen Rostlöchern, aber nicht völlig verlottert, wurde der Allrad-Panda gestrippt, neu lackiert und von Grund auf neu möbliert. Bei der Außenlackierung wurden auch die üblicherweise unlackierten Elemente wie die Stoßfänger und die seitlichen Rempelleisten gleich mit bemalt. Innen gab es eine Kombination von Brauntönen als Designmerkmal und edles Leder für Armaturen, Lenkrad, Türverkleidungen sowie Teile der Sitzbezüge.

Viel Leder für den Innenraum

Das Logo des "Mann im Kanu", seinerzeit als Aufkleber an den Sondermodellen angebracht, wiederholten die Designer auf Sitzen und Verkleidungsteilen. Der Laderaumboden bekam ein Teakholz-Deck verpasst, die Stahlfelgen eine Zweifarb-Lackierung. Ein Radio ist nicht an Bord, singen muss man selbst. Oder überlässt das den grob profilierten Uniroyal-Winterreifen im putzigen Format 145/70 R13.

Für Niels van Roij, Inhaber der gleichnamigen Firma, soll der jetzt vorgestellte Panda der Startschuss für einen neuen Geschäftszweig dienen. Künftig will man sich dort verstärkt mit sogenannten Restomods, der Edel-Restaurierung von Oldtimern mit moderner Technik, beschäftigen. Der Panda sei "ein Vorgeschmack auf ein kommendes Portfolio neu gestalteter Klassiker", so der Designer. Kaufen kann man das Auto auch: 30.000 Euro soll der blaue Panda 4x4 kosten.