Plymouth Hemi Cuda Convertible in der Auktion

Trotz Rekordgebot nicht verkauft

Dieser eher unscheinbare Plymouth Hemi Cuda Convertible gilt als eines der begehrenswertesten Muscle Cars. Trotz Rekordgebots kam es aber nicht zu einem Verkauf.

1971er Plymouth Hemi Cuda Convertible mit Handschaltung Foto: Mecum Auctions 21 Bilder

Der Plymouth Hemi Cuda Convertible von 1971 war einer der Höhepunkte der Mecum-Auktion vom vergangenen Wochenende. Das sahen auch die Bieter so – sie steigerten sich hoch bis zu einem Gebot in Höhe von 4,8 Millionen Dollar (aktuell umgerechnet zirka 3,92 Millionen Euro). Rekord: Nie zuvor hatte jemand so viel für einen Hemi Cuda Convertible geboten. Aber Mecum bietet das Auto nach wie vor an: Der Verkäufer akzeptiert die gebotene Summe nicht. Er wollte mindestens 5,75 Millionen Dollar (4,7 Millionen Euro) haben, die Verantwortlichen von Mecum gingen von einem Erlös von bis zu 6,5 Millionen Dollar (5,3 Millionen Euro) aus.

Ursprünglich nur zwölf Exemplare verkauft

1971 hat Plymouth nur zwölf Exemplare der Cabrio-Version des Hemi Cuda verkauft. Nur drei davon sind mit einer manuellen Handschaltung ausgestattet. Und es gibt nur einen in blau schimmerndem Winchester-Grau – der ging seinerzeit an einen französischen Kunden, ist also mit einem Kilometer- statt einem Meilen-Zähler ausgestattet. Diese Zutaten machen den jetzt beim Auktionshaus Mecum Auctions aus Walworth im US-Bundesstaat Wisconsin zum Verkauf stehenden Plymouth Hemi Cuda Convertible selten – und somit verdammt teuer.

1971er Plymouth Hemi Cuda Convertible mit Handschaltung Foto: Mecum Auctions
Aus der Mittelkonsole ragt der Griff für die Handschaltung: Plymouth hat 1971 nur drei handgeschaltete Cabrios dieses Modells ausgeliefert.

US-Mucle-Car für Frankreich

Insgesamt gingen seinerzeit fünf Exemplare des Plymouth Hemi Cuda Convertible nach Europa – alle waren für den französischen Markt bestimmt. Zu erkennen sind sie an ihrem Tacho, dessen Skale bis 240 km/h reicht. Das zum Verkauf stehende Exemplar ist bisher mit seinem 431 PS starken 426er-Motor 99.045 Kilometer gefahren. Die Antriebskomponenten waren für ambitionierte Fahrer gedacht: Das A833-4-Gang-Schaltgetriebe ist an ein Dana-60-Sure-Grip-Differential mit einer Übersetzungsrate von 3,54 gekoppelt. In der Optionsliste hieß diese Kombination damals A33-Track Pak. Hinzu kommen noch ein 26-Zoll-Kühler, ein Lüfter mit sieben Schaufeln und ein Fahrwerks-Upgrade.

1971er Plymouth Hemi Cuda Convertible mit Handschaltung Foto: Mecum Auctions
Der Schalthebel von Hurst (Hurst Shifter) trägt einen hölzernen Pistolengriff.

Handschalter mit Pistolengriff

Das seinerzeit selten georderte bläuliche Winchester-Grau hatte den Code GA4, die Shaker-Ansaugabdeckung ist genauso schwarz wie das Dach und das Interieur. Das Getriebe bedient der Fahrer über einen Hurst Shifter, der mit einem hölzernen Pistolengriff versehen ist. Der gesamte Antriebsstrang ist original, eine Dokumentation zu den Matching Numbers (Nummernübereinstimmung von Chassis, Motor und Getriebe) liegt vor. Ansonsten ist das Auto mit elektrischen Fensterhebern, elektrisch verstellbaren Sitzen und dem damals optionalen rechten Außenspiegel ausgestattet – ein Radio hat der Erstkäufer allerdings nicht geordert.

1971er Plymouth Hemi Cuda Convertible mit Handschaltung Foto: Mecum Auctions
Der Motor ist noch original und leistet 431 PS.

Servolenkung und Servobremsen erleichtern das Fahren und als Reifen kamen beim Original sogenannte Premium-Rallyereifen des Typs Goodyear Polyglas GT F60-15 zum Einsatz.

1993 zurück in den USA

1993 kaufte ein amerikanischer Kunde den 1971er Plymouth Hemi Cuda Convertible vom Ersteigentümer und brachte ihn in die USA. Dort war das Auto über 20 Jahre lang Teil einer Sammlung.

1971er Plymouth Hemi Cuda Convertible mit Handschaltung Foto: Mecum Auctions
Die breiten Endrohre schießen bündig mit der Heckverkleidung ab.

Mecum Auctions versteigert den 1971er Plymouth Hemi Cuda Convertible mit Handschaltung am Freitag, den 21. Mai 2021, im Rahmen seiner Indy-2021-Auktion (Los-Nummer: F166). Ort der Auktion ist das Messegelände Indiana State Fairgrounds in Indianapolis. Den Auktionserlös schätzen die Mecum-Verantwortlichen auf 5,75 bis 6,5 Millionen Dollar (aktuell umgerechnet zirka 4,77 bis 5,39 Millionen Euro).