25. Silvretta Classic Rallye 2023

Mustang Shelby GT gewinnt Oldtimer-Rallye

Bei der Silvretta fuhren 2023 Muscle Cars und berühmte Klassiker vor traumhafter Bergkulisse um die Wette. Am Ende entschied eine Zehntelsekunde.

Silvretta Classic 2023 Foto: Arturo Rivas 18 Bilder

Die Sachsen Markus Hendel und Christoph Herbrig setzen der Jubiläums-Auflage der Silvretta Classic Rallye Montafon die Krone auf: Das Duo hat mir ihrem Erfolg im Montafon als erstes Team die Gesamtwertungen aller vier Classic-Rallyes der Motor Presse Stuttgart gewonnen. Auf der insgesamt 591 Kilometer langen Strecke haben sie den insgesamt 191 Teilnehmern keine Chance gelassen. Mit nur 313 Strafpunkten verweisen sie mit Urban Priol/Peter Göbel in einem Opel Kadett City (1976) und Michael Pitsch/Christina Pitsch in einem Alfa Romeo Giulietta Spider aus dem Baujahr 1961 zwei ehemalige Gesamtsieger dieser traditionsreichsten Rallye der Motor Presse, übrigens um nur einen Punkt (0,01 Sekunden Abweichung) voneinander getrennt.

Zum ersten Mal wurde die Silvretta Classic 1998 ausgetragen. Als erste Gesamtsieger rollten Rüdiger Ott und Peter Göbel in einem Porsche 356 A über die Zielrampe. Der Co-Pilot ist der erfolgreichste Teilnehmer der Silvretta Classic Rallye Montafon. Er gewann die Classic-Rallye in Vorarlberg insgesamt drei Mal.

Rollendes Automuseum mit Promis am Steuer

Schon diese drei ganz unterschiedlichen Autos der Gesamtsieger lassen ahnen, wofür die Rallye vor allem steht: Es ist ein rollendes Automuseum mit einer großen Bandbreite an Marken und Modellen. Der Shelby GT500 ist eines von insgesamt nur 1337 Exemplaren des leistungsstarken Coupés aus der PS-Schmiede des ehemaligen Le-Mans-Siegers Caroll Shelby, die im North American Aviation Hangar in Venice, Kalifornien entstanden.

Gegen den V8-Kraftprotz mit dem 7,1-Liter-Triebwerk setzt Kabarettist Urban Priol auf ein bescheidenes Understatement-Auto. Sein Opel Kadett City mit dem kleinen, 52 PS leistenden Vierzylinder zeigt, dass man bei einer Classic Rallye auch mit einem bescheidenen Brot-und-Butter-Auto erfolgreich sein kann. Der elegante Alfa Romeo Spider von Michael und Christina Pitsch weckt Erinnerungen an die Zeit, als der Cinnecita-Streifen "Dolce Vita" von Frederico Fellini für Furore sorgte.

Schon am ersten Tag drücken Coupés von Carroll Shelby der Silvretta Classic Rallye Montafon den Stempel auf: Der V8-Sound von zwei Shelby GT zaubert Kalifornien-Atmosphäre in die Bergwelt des Montafons. Nach der ersten Etappe der 25. Silvretta Classic Rallye Montafon liegen zwei Oldtimer aus der ehemaligen Manufaktur des Ex-Rennfahrers Carroll Shelby unter den ersten Drei der Traditionsveranstaltung. Nach dem Auftakt über insgesamt 146 Kilometer mit einer abschließenden Runde über die Silvretta Hochalpenstraße führen die Sachsen Markus Hendel und Christoph Herbrig in einem Shelby GT500 aus dem Baujahr 1967 das Gesamtklassement an.

Dahinter folgen mit dem Kabarettisten Urban Priol und seinem Beifahrer Peter Göbel die Gesamtsieger der Silvretta Classic Rallye Montafon von 2019. Mit dem Opel Kadett City (Baujahr 1976) setzt das erfolgreiche Team deutsche Kompaktwagen-Kost gegen die US-Kraftwerke auf Basis des Ford Mustang: Hinter dem Fließheck-Kadett folgt der Shelby GT350 (Baujahr 1966) der Schweizer Benjamin Gertsch und Andreas Böckel.

Oldtimer von Alfa bis Veritas in Action

Die 25. Ausgabe der beliebten Alpenrallye in Vorarlberg und Tirol startete in Partenen am Fuß der Silvretta Hochalpenstraße mit einem Rekordfeld von 191 klassischen Autos. Die Rallye war bereits viele Wochen lang vor dem Start ausgebucht. Sie führt über rund 600 Kilometer vom Montafon aus über traumhafte Alpenpässe. Mit mobilen Exponaten von insgesamt 39 verschiedenen Marken aus neun Jahrzehnten Automobilgeschichte war das rollende Museum so vielseitig besetzt wie noch nie. Das Spektrum reicht von Alfa Romeo bis Veritas.

Arturo Rivas Foto: Arturo Rivas
Dr. Patricia Scholten und Peter-Paul Pietsch auf Veritas RS. Mit einem solchen Zweisitzer ist ihr Vater Paul Pietsch gefahren.

Ältestes Auto am Start war ein Darracq 12/32 aus dem Baujahr 1924. Jüngstes Auto ist der AMG Mercedes SL55 aus dem Baujahr 2002. Zu den prominenten Teilnehmern gehören der ehemalige Formel-1-Pilot Markus Winkelhock, der Kabarettist Urban Priol, der zweifache Rallyeweltmeister Christian Geistdörfer, die zweifache Damen-Rallyeweltmeisterin Isolde Holderied, der mehrfache Rallyecross-Europameister Franz Wurz und der mehrfache deutsche Rallyemeister Peter Göbel.

Siegerauto des ams-Gründers am Start

Zwei besondere Gäste führten das rollende Museum im Auto mit der Startnummer 1 an. Dr. Patricia Scholten und Peter-Paul Pietsch starteten mit einem Veritas RS, einem offenen, zweisitzigen Sportwagen von 1947. Mit einem solchen RS ist ihr Vater Paul Pietsch 1950 Deutscher Sportwagenmeister geworden. Er war nicht nur ein erfolgreicher Rennfahrer, sondern ist auch Gründerverleger der Zeitschrift auto motor und sport und damit des Verlagshauses Motor Presse Stuttgart.