VW T2 Elektro-Transporter (1978)

Oldtimer mit Elektromotor und Wechselakku

Mit diesem Bulli fuhr Berlin schon 1978 elektrisch: Der T2 mit Wechselakku galt als Zukunftsbote, war aber nicht sehr flott.

VW T2 Elektro-Transporter (1978) Foto: Volkswagen 8 Bilder

Mit alternativen Energieträgern emissionsfrei durch die Städte fahren. Kommt Ihnen bekannt vor? Gut möglich, war aber schon 1970 das Ziel eines frisch gegründeten Bereichs bei Volkswagen. ID.3 und ID.Buzz lagen noch in weiter Ferne, als 1972 das erste Arbeitsergebnis auf der Hannover Messe stand: ein T2 mit Akku in der Pritsche und Elektronik statt Motor im Heck. Die Kleinserie startete kurz danach.

Höchstgeschwindigkeit: 75 km/h

VW T2 Elektro-Transporter (1978) Foto: Volkswagen
Gell, damit hätten Sie nicht gerechnet? Elektronik im T2-Heck.

Einer der damals gebauten Elektro-T2 gehört heute zur Sammlung von VW Nutzfahrzeuge. Der Bus wurde 1977 gebaut und am 14. April 1978 auf die Entwässerungswerke der Berliner Verkehrsbetriebe zugelassen. Auf den Seiten stand „Wir fahren mit Strom – umweltfreundlich“. Hinten wies der Schriftzug „Elektro-Transporter“ darauf hin, dass hinter der Klappe kein Boxer rauschte, sondern Elektronik rechnete. Der Gleichstrom-Nebenschlussmotor kam erst von Bosch, später von Siemens. Er trieb den Bulli mit 16 kW Dauer – und 32 kW Spitzenleistung durch Berlin. Elektro-typisch stark: Das Drehmoment von 160 Newtonmetern. Doch der Transporter wiegt leer 2.170 Kilogramm und darf 800 kg zuladen. Die Höchstgeschwindigkeit von 75 km/h reichte für die Stadt, nicht für die Autobahn.

Akku, in 5 Minuten getauscht

Wie weit der Akku reichte, ist unbekannt. Berlin richtete im Bezirk Tiergarten eine Wechselstation ein. Dort konnte der 880 Kilogramm schwere Akku in fünf Minuten gegen einen vollen getauscht werden. Über einen Anschluss am Heck konnte der Bulli auch geladen werden. Besucher der Techno Classica Essen (25. Bis 29. März 2020) können den Elektro-Bulli auf dem VW-Stand anschauen.