Berühmte Marken zum kleinen Preis Teil 4

Hausfrauen-Porsche und Turbo-Bentley

Die Faszination der Marke Porsche ist groß - und schon ab 4.500 Euro geht's los. Oder wie wär's mit einem Turbo-befeuerten Bentley Mulsanne oder einem plüschig-luxuriösen Cadillac Fleetwood?

Porsche 924, Seitenansicht Foto: Hardy Mutschler 15 Bilder

Porsche 924 (1976 - 1985), 4.500 Euro

Endlich als Porsche anerkannt

Für die treuen Porsche-Fans war der in Ingolstadt mit vielen Audi-Teilen produzierte 924 stets ein ungeliebter Bastard. Heute sieht man den bereits 1975 vorgestellten kleinen Porsche mit anderen Augen. Er passte damals gut in die durch Benzinkrisen beunruhigte Zeit, leitete durch seine Frontmotor-Trans-Axle-Bauweise eine neue Porsche-Ära ein und sieht noch immer erstaunlich frisch und modern aus.

Leider sind die ganz frühen Jahrgänge des Porsche 924 bis 1981 fast alle schon dem Karosserierost zum Opfer gefallen, da sich die sechsjährige Durchrostungs-Garantie nur auf die verzinkte Bodengruppe bezog. Die Technik gilt dagegen als robust und unkompliziert. Nur die K-Jetronic einschließlich Kraftstoffleitung kann Probleme machen. Noch steht der 924 im Schatten seiner kräftigeren Brüder 944 und 968.

Cadillac Fleetwood Brougham (1980 - 1984), 6.500 Euro

Großes Auto mit kleinem Herz

Cadillac aus den Fünfzigern und Sechzigern zählen ohne Frage zu den Traumklassikern mit Preisen über 150 000 Euro wie für einen 53er Eldorado. Dass es auch etwas günstiger geht, beweist der Cadillac Fleetwod Brougham ab Baujahr 1980, der für rund 6.500 Euro zu haben ist.

Noch immer ist der bequeme Cadillac Fleetwod Brougham trotz Downsizing 5,6 Meter lang, noch immer glänzt er mit einer plüschigen Vollausstattung, und noch immer trägt er einen wohlklingenden Traditionsnamen. Doch unter der Motorhaube spielten sich einige Tragödien ab. Die Benzinspar-Panik ließ den Hubraum bis auf 4,1 Liter schrumpfen, während der letzte Sechs-Liter-V8 mit Zylinderabschaltung zu kämpfen hatte. Sogar ein Diesel und ein V6 wurden angeboten. Empfehlenswert ist nur der Fünfliter-V8 (307 Cui) mit 140 PS.

Bentley Mulsanne (1980 - 1987), 15 000 Euro

Der diskrete Superluxuswagen für den sportlichen Fahrer

Parallel mit dem Rolls-Royce Silver Spirit führte Bentley 1980 auch das Schwestermodell Mulsanne ein. Der Hauptunterschied bestand aus dem rundlicheren, mehr in die Motorhaube integrierten Kühlergrill und einer leicht modifizierten Innenausstattung. Bis 1998 glichen die meisten Modelle der beiden britischen Prestigemarken wie ein Ei dem anderen, nachdem Bentley von Rolls-Royce im Jahr 1931 geschluckt wurde. Inzwischen gehört Bentley zur Volkswagen-Gruppe, wo man mit der Marke ein betont sportliches Image pflegt.

Auch der Bentley Mulsanne bekundete zumindest mit seinem Namen (scharfe Rechtskurve nach der Hunaudières-Geraden auf der Rennstrecke von Le Mans) gewisse sportliche Ambitionen, die er aber erst als Mulsanne Turbo (ab 1982) mit 50 Prozent mehr Leistung erfüllte. Weil Bentley wie Rolls-Royce einst keine Leistungsangaben machte, kann man aufgrund der Fahrleistungen (Topspeed 220 km/h bei 2,5 Tonnen Wagengewicht) mehr als 300 PS vermuten.

Mit Turbo eine gute Anlage

Für die Turbo-Modelle einschließlich Turbo R ab 1985 mit verbessertem Fahrwerk und Leichtmetallfelgen wird derzeit nur ein geringer Aufpreis verlangt. Weil sich aber der Mulsanne durch seinen Turbo-V8 zumindest technisch von seinem fast identischen Rolls-Royce-Bruder stark unterscheidet, dürften die Turbo-Bentley als Klassiker der Zukunft mehr an Bedeutung gewinnen als die Saug-Versionen.

Neu kostete ein Mulsanne sagenhafte 267.000 Mark. Auch die Stückzahlen sind exklusiv: Vom Standard-Mulsanne wurden nur 482 Stück gebaut.